Armin Veh, ehemaliger Trainer des VfB Stuttgart

Fußball | Bundesliga Armin Veh über Krise des VfB Stuttgart: "Champions League ist jetzt vorbei"

Stand: 31.03.2025 10:14 Uhr

Für Armin Veh haben sich die vagen Hoffnungen des VfB Stuttgart auf die erneute Teilnahme an der Champions League nach der Niederlage in Frankfurt endgültig erledigt. Der ehemalige Trainer der Schwaben macht seinem Ex-Klub trotzdem Mut für den Saison-Endspurt.

Das Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart (1:0) war für Armin Veh ein ganz besonderes Duell - schließlich trafen zwei seiner Ex-Klubs aufeinander. Mit dem besseren Ende für die Hessen - was für Veh in Ordnung war, schließlich hat er zu beiden Vereinen ein gutes Verhältnis. "Für die Frankfurter freut es mich, weil ich beide Klubs mag. Ich war bei beiden gerne Trainer", sagte der 64-Jährige in der TV-Sendung SWR Sport. Beide Teams seien auf einem guten Weg, so Veh: "Aus meiner Sicht haben sie beide eine große Zukunft."

Große Erfolge mit dem VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt

Mit dem VfB Stuttgart feierte Veh 2007 den größten Erfolg seiner Trainerkarriere, als er die Schwaben sensationell zum Meistertitel führte. Auch an die Eintracht hat er gute Erinnerungen: Veh übernahm den Klub 2011 als Zweitligist, es folgten der Wiederaufstieg und 2013 der Einzug in den Europapokal.

"Der VfB Stuttgart hat eine Mannschaft für ganz oben"

Während Frankfurt Veh aktuell als Tabellendritter Freude bereitet, sorgt sich der 64-Jährige um den VfB. "Es ist sehr schade. Der VfB hat eine Mannschaft mit der Fähigkeit, ganz oben dabei zu sein", analysierte der Ex-Coach. "Leider haben sie zu viele Punkte abgegeben, zuletzt auch oft nach eigener Führung."

Armin Veh über Krise des VfB Stuttgart: "Sehr schade"

Dabei, so Veh weiter, wäre die Königsklasse ein realistisches Ziel für die Stuttgarter gewesen. "Dieses Jahr ist es einfach, in die Champions League zu kommen", behauptete er. Keines der Teams ab Platz drei würde durch Konstanz glänzen. Das gilt auch für den VfB: Nach dem 18. Spieltag und einem 4:0 gegen Freiburg standen die Schwaben noch auf Rang vier, der zur Königsklassen-Teilnahme berechtigen würde. Es folgten allerdings nur ein Sieg und fünf Punkte aus den nächsten neun Bundesligaspielen - und der Absturz auf Rang elf.

"Die besten Spieler des letzten Jahres fehlen"

Der "Champions-League-Zug" ist damit für Veh abgefahren. "Das ist jetzt vorbei", sagte er - und nannte Gründe für die Krise: "Der VfB steht oft hinten nicht gut und hat Probleme bei langen Bällen." Das sei auch ein Stück weit normal, denn mit Waldemar Anton (jetzt BVB) und Hiroki Ito (FC Bayern) würden die "besten Spieler des letzten Jahres" fehlen. "Sie haben dem Team eine unglaubliche Sicherheit gegeben", so Veh.

Antons und Itos Nachfolger, wie etwa der erst 18-jährige Finn Jeltsch, seien indes "junge Kerle, die ein riesiges Talent haben". Ihnen müsse man Zeit geben.

Optimistische Prognose für den VfB Stuttgart

Trotzdem, so Veh weiter, müsse man den VfB künftig auf der Rechnung haben. Ein wichtiger Baustein dafür sei die Vertragsverlängerung mit Trainer Sebastian Hoeneß gewesen. "Das ist ein gutes Zeichen. Wenn Stuttgart die Mannschaft halten kann und die ein oder andere Verstärkung geholt wird, wird der Verein auch nächstes Jahr guten Fußball spielen und dann wieder oben angreifen. Davon bin ich überzeugt."

Armin Veh: "Der DFB-Pokal ist etwas ganz besonderes"

Aber auch für die aktuelle Spielzeit rechnet sich Veh noch etwas aus: "Die Europa League ist noch drin - und auch der Sieg im DFB-Pokal." Dort trifft der VfB im Halbfinale auf RB Leipzig (Mittwoch, 20:30 Uhr). "Der Pokal ist unheimlich wichtig. Nicht nur finanziell, sondern auch emotional. Der VfB weiß: Wenn sie das Spiel gewinnen, machen sie den Fans eine große Freude. Und sich selber natürlich auch."

Ein Erfolg, so Veh weiter, würde nochmal Kräfte freisetzen. Es wäre ein Schritt aus der Krise, um im Saison-Endspurt noch einmal angreifen zu können.

Sendung am So., 30.3.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR