Volleyball | Bundesliga Allianz MTV Stuttgart zwischen Mentatlität und Harakiri
Der Allianz MTV Stuttgart hat Schwerin erneut geschlagen und damit den Traum von der Meisterschaft am Leben erhalten. Das sagt Trainer Konstantin Bitter zur Leistung seines Teams.
Es war eine gelöste Stimmung in der Stuttgarter Scharrena. MTV-Angreiferin Krystal Rivers hatte eben den zweiten Matchball verwandelt und damit eine eindrucksvolle Machtdemonstration der Stuttgarter Volleyballerinnen gegen den SSC Schwerin veredelt. Mit einem glatten 3:0 (26:24, 25:19, 25:20) gewann Stuttgart das vierte Spiel der Finalserie gegen die Gegnerinnen aus Mecklenburg-Vorpommern, im dritten Spiel konnte Schwerin einen 0:2-Rückstand gegen Stuttgart noch in einen 3:2-Sieg drehen. Die Moral und die spielerische Dominanz, die der MTV über weite Strecken des Spiels zeigte, brachte die Halle zum kochen.
MTV Stuttgart wehrt Satzball ab und lässt dann nichts mehr anbrennen
Und dabei hätte auch alles ganz anders kommen können. Um ein Haar wäre der erste Durchgang an die Gäste gegangen, die sich angeführt von Topspielerin Nova Marring sogar einen Satzball erarbeiteten. Doch Stuttgart wehrte diesen ab, wenig später ging der Satz mit 26:24 an die Gastgeberinnen. Der Start einer echten Machtdemonstration, die nächsten beiden Durchgänge gingen deutlicher an die Schwäbinnen (25:19, 25:20). Bei einer Niederlage hätte der MTV die Finalserie um die Deutsche Meisterschaft verloren, doch diesen Druck ließen sich Rivers und Co. auf dem Feld nicht anmerken. "Dafür sind wir hier, um mit Druck zu leben und damit zu wachsen", sagte Trainer Konstantin Bitter nach dem Spiel am Mikrofon von SWR Sport.
Obwohl das Spiel in Schwerin noch aus der Hand gegeben wurde, habe das Team auch dort gezeigt, dass es auch auswärts bestehen könne. "Und das haben wir mitgenommen und das haben wir heute auch bis zum Ende durchgezogen", sagte der Trainer.
Konstantin Bitter: "Müssen unser Spiel spielen"
Nun geht die Serie in ein entscheidendes fünftes Spiel um den Meistertitel (28.04., 17:10 Uhr). Eine Prognose für die Partie in Schwerin will MTV-Coach Bitter noch nicht abgeben: "Wenn wir etwas wissen in dieser Finalserie, dann dass man nicht weiß, wie das ausgeht." Es könne wieder über die vollen fünf Sätze gehen, es könne auch wieder ein klares 3:0 geben.
"Wir müssen unser Spiel spielen, wir müssen uns auf uns konzentrieren und dann bin ich überzeugt, dass wir auch die Qualität haben, dieses Spiel für uns zu entscheiden." Sollten die Stuttgarterinnen die gleiche Leistung aufs Feld bringen wie im vierten Spiel, wäre der vierte Meistertitel in der Geschichte des Allianz MTV Stuttgart auf jeden Fall drin.
Allianz MTV Stuttgart muss Müdigkeit abschütteln
Für Sportdirektorin Kim Oszvald-Renkema wird es vor allem um Mentalität und Leidenschaft gehen. "Vor dem fünften Spiel sind beide Mannschaften k.o. Das wird dann häufig so ein Harakiri-Auf-und-ab. Jeder kämpft, jeder will", sagte Oszvald-Renkema vor der fünften und letzten Partie im Playoff-Finale der Bundesliga am Sonntag.
Zudem machte der Stuttgarter Trainer Konstantin Bitter darauf aufmerksam, dass seine Mannschaft in dieser Saison mit bisher 44 Pflichtspielen deutlich mehr Partien bestritten habe als Schwerin. Sie spüre daher eine gewisse Müdigkeit. "Aber das ist völlig egal", meinte der 34-Jährige: "Die Spielerinnen wollen alles dafür tun, diesen Meistertitel zu holen."
Sendung am Do., 25.4.2024 12:00 Uhr, SWR1 Baden-Württemberg, SWR1 Baden-Württemberg