Ein Fußball-Schiedsrichter zeigt die rote Karte

Auf Sportplatz in Wehrden Schiedsrichter bei Amateur-Fußballspiel im Saarland angegriffen

Stand: 06.11.2024 17:21 Uhr

Immer wieder sind Schiedsrichter im Fußball verbalen oder körperlichen Angriffen ausgesetzt, auch im Saarland – zuletzt bei einer Partie in Wehrden. Der Angriff zeige, wie wichtig die neuen Maßnahmen für mehr Sicherheit im Amateurfußball seien, sagt der Saarländische Fußballverband.

mit Informationen von Sabine Wachs

Erneut ist ein Schiedsrichter im Saarland bei einem Fußballspiel angegriffen worden. Nach Angaben des Saarländischen Fußballverbandes (SFV) ereignete sich der Vorfall am vergangenen Wochenende auf dem Sportplatz Wehrden.

Mit Bier übergossen und angegangen

Der Unparteiische habe bei einem Spiel zwischen dem SV Wehrden und dem SC 07 Fenne eine Rote Karte gezeigt. Daraufhin sei es zum Angriff durch zwei Wehrden-Spieler und eine Zuschauerin gekommen. So sei ihm die Rote Karte zunächst entrissen worden, dann sei er mit Bier übergossen und schließlich körperlich angegangen worden.

Der Schiedsrichter habe sich in Sicherheit bringen müssen, verletzt wurde er nach Angaben des Verbandes aber nicht. Der Fall wird jetzt vor dem Sportgericht des SFV verhandelt. Zudem ermittelt die Polizei.

Maßnahmen für mehr Sicherheit im Amateurfußball

Der Vorfall zeige, wie wichtig die neuen Maßnahmen für mehr Sicherheit im Amateurfußball sind, so der SFV. Dazu zählen unter anderem ausreichend Platzordner, die im Fall des Falles eingreifen können. Seit dem ersten November gilt außerdem bereits: Jedes Team muss einen Ansprechpartner benennen, der die Schiedsrichter betreut. Beim Spiel in Wehrden war zwar eine Person vermerkt, allerdings nicht anwesend.

Das soll ab dem kommenden Jahr dann sanktioniert werden, sagt Stephan Alt, Vizepräsident des Saarländischen Fußballverbandes im SR. Der Eintrag eines Ansprechpartners für Schiedsrichter in den Spielbericht sei erforderlich. Ist bis 15 Minuten vor Spielbeginn kein Ansprechpartner da, muss das vermerkt werden, ansonsten müssen die Vereine mit Strafen rechnen.

Spiele sollen trotzdem angepfiffen werden

Dass Spiele, bei denen keine Ansprechpartner anwesend sind, trotzdem angepfiffen werden, soll sich allerdings nicht ändern. Der Verband wolle die Vereine nicht gängeln, sagt Alt. Denn 99 Prozent der Spiele im saarländischen Amateurfußball verliefen ohne Zwischenfälle.

Über dieses Thema berichten die SR info-Nachrichten im Radio am 06.11.2024.

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