Union-Trainer Urs Fischer (imago images/Matthias Koch)

Nach Negativlauf Urs Fischer und 1. FC Union trennen sich

Stand: 15.11.2023 12:21 Uhr

Beim 1. FC Union Berlin endet eine Ära: Trainer Urs Fischer verlässt nach fünf Jahren den Verein. Nach 14 Spielen ohne Sieg stehen die Eisernen auf dem letzten Tabellenplatz der Bundesliga. Pressekonferenz von Union Berlin ab 13:50 Uhr im rbb|24-Livestream

Urs Fischer ist nicht mehr Trainer des 1. FC Union Berlin. Der Schweizer und Union Berlin gehen nach über fünf gemeinsamen Jahren getrennte Wege. Darauf haben sich Fischer und Vereinspräsident Dirk Zingler nach Vereinsangaben bereits am Montag einvernehmlich geeinigt. Offiziell gab der Klub die Entscheidung am Mittwochvormittag bekannt. Erst kurz davor hatte Zingler die Mannschaft informiert.

Systemabsturz auf dem königlichen Höhepunkt

Urs Fischer ist nicht mehr Trainer des 1. FC Union. Mit ihm begann 2018 eine Zeit, in der es - nahezu ungebremst - nur bergauf ging. Doch nun folgte auf den absoluten Höhepunkt der völlige Einbruch. Ein Rückblick auf eine ganz besondere Ära. Von Ilja Behnischmehr

Fischer: "Die letzten Wochen haben viel Kraft gekostet"

Nach fünf erfolgreichen Saisons mit dem Bundesliga-Aufstieg und drei Qualifikationen für den internationalen Wettbewerb spielen die Unioner in dieser Saison gegen den Abstieg. Die 0:4-Niederlage am vergangenen Wochenende war Unions 14. siegloses Spiel in Serie.
 
"Die letzten Wochen haben sehr viel Kraft gekostet. Wir haben viel versucht, die Mannschaft hat viel aufgewendet, aber es hat sich nicht in Ergebnissen ausgezahlt", zitierte der Verein Fischer in einer Mitteilung. Gemeinsam sei man nun zu der Überzeugung gelangt, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen sei, einen anderen Weg einzuschlagen, erklärte Zingler.
 
Mit Fischer verlässt auch sein Co-Trainer Markus Hoffmann den 1. FC Union. Interimstrainer wird bis auf weiteres Unions U19-Trainer Marco Grote. Ihn unterstützt Co-Trainerin Marie-Louise Eta.

Absturz ab dem dritten Spieltag

Nachdem Union mit Siegen gegen Astoria Walldorf (4:0, DFB-Pokal), Mainz (4:1, Bundesliga) und Darmstadt (4:2, Bundesliga) perfekt in die Saison gestartet war, folgte der Einbruch. Seit der 0:3-Niederlage gegen Leipzig am 3. September konnte die Mannschaft kein Spiel mehr gewinnen.

Oliver Ruhnert sitzt traurig auf der Trainerbank in Leverkusen. (Quelle: imago/Matthias Koch)
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In diese Zeit fiel auch das Aus im DFB-Pokal und in der Champions League. Seit dem 0:4 in Leverkusen am vergangenen Sonntag steht Union Berlin in der Liga auf dem 18. Tabellenplatz. "Wenn du im Abstiegskampf spielst, brauchst du eine andere Körpersprache, eine andere Mentalität", sagte Fischer nach dem Spiel, in dem seine Mannschaft chancenlos war.
 
Offenbar kam Fischer auch deshalb zu dem Schluss, nicht mehr der richtige Trainer für Unions Saisonziele zu sein. Am Mittwoch sagte er: "Manchmal hilft einer Mannschaft eben doch ein anderes Gesicht, eine andere Art der Ansprache, um eine Entwicklung auszulösen“.

Fischer geht im Frieden

In Urs Fischers Zeit beim 1. FC Union feierte der Verein einige der größten Erfolge der Vereinsgeschichte. Nach dem Aufstieg im Mai 2019 etablierte sich Union sportlich in der Bundesliga. Nach Qualifikationen für die Conference League und die Europa League gelang Union Ende der vergangenen Saison die Qualifikation zur Champions League, dem wichtigsten Klub-Wettbewerb im europäischen Fußball.
 
Sein Dank für diese erfolgreiche Zeit gelte den Spielern, seinem Trainerteam, dem Verein und den Fans, sagte Fischer nun. Und: "Ich wünsche Union nur das Beste und bin überzeugt, dass der Klassenerhalt gelingen wird." Auch Vereinspräsident Zingler bedankte sich bei Fischer für die "stets respekt- und vertrauensvolle Zusammenarbeit". Außerdem sagte Zingler: "So schmerzhaft diese Trennung ist - Urs Fischer geht als Freund, der jederzeit mit offenen Armen von uns empfangen werden wird."

Sendung: rbb24, 15.11.2023, 18 Uhr