
Frauen-Volleyball SC Potsdam verliert Trainer Boieri - Wechsel nach Kroatien
Volleyball-Klub SC Potsdam und Cheftrainer Riccardo Boieri gehen am Saisonende getrennte Wege. Das teilte der Verein aus Brandenburg am Mittwochnachmittag mit. Boieri verlässt Potsdam nach knapp zehn Jahren auf eigenen Wunsch und wird sich HAOK Mladost Zagreb in Kroatien anschließen.
Der Italiener begründet seine Entscheidung mit sportlichen Ambitionen. "Mladost war in der Vergangenheit einer der wichtigsten Klubs der Welt. Sie haben Spielerinnen hervorgebracht, die zu den stärksten der Geschichte gehören. Sie hätten auch 1990 die Champions League gewonnen. "In den letzten Jahren haben sie sich darauf konzentriert, ein Budget aufzubauen, um in zwei bis drei Jahren wieder auf europäischer Ebene konkurrenzfähig zu sein", so Boieri.

"Potsdam hat mich aufwachsen sehen"
Über seine Zeit in Potsdam sagte Boieri. "Es gibt so viele Erinnerungen. Das ist auch logisch nach zehn Jahren. Zwei Siege gegen Grot Budowlani Lódz im letzten Jahr in der Champions League, drei Finalteilnahmen im DVV-Pokal, der Sieg im Challenge-Cup-Halbfinale gegen Rom im ersten Spiel – es ist schwer, etwas hervorzuheben", so der 37-Jährige. "Aber auch die Menschen, die mich nach jedem Spiel grüßen, sind ein wichtiger Teil meiner Reise. Zehn Jahre sind eine lange Zeit, und die Potsdamer und Potsdamerinnen haben mich gewissermaßen aufwachsen sehen."
"Es war eine schöne Zeit mit Riccardo Boieri", bekräftigt Eugen Benzel, Geschäftsführer des SC Potsdam. "Ich schätze an ihm die Strukturiertheit, aber auch die Lockerheit. Wir haben gemeinsam viele Ziele erreicht. (...) Riccardo brennt für den Volleyball – und zwar 24 Stunden am Tag. Er bereitet sein Team immer bestmöglich vor."
Nachfolge soll in Kürze entschieden werden
Benzel erklärt den Trennungsprozess: "Als die Anfrage kam, ob wir die Zusammenarbeit beenden können, gab es verschiedene Gründe, dem zuzustimmen. Um beim SC Potsdam neue Impulse zu setzen, aber auch um Riccardo neue Möglichkeiten zu eröffnen, haben wir uns dann gemeinsam darauf verständigt, diesen Weg zu gehen."
Wer Boieri als Potsdams Cheftrainer beerben wird, soll in Kürze geklärt werden. "Natürlich muss er sportliche Expertise mitbringen. Dazu wäre es gut, wenn er sich hier ein bisschen auskennt, damit er sich nicht so lange in neue Gegebenheiten einarbeiten muss. Was aber viel wichtiger ist: Er soll sich in Potsdam wohlfühlen und Freude am Volleyballsport haben. Dann haben wir sicher wieder einen so akribischen Arbeiter wie zuletzt. Wenn dann noch das Zeitmanagement stimmt, ist alles perfekt", so Benzel.
Sendung: rbb Der Tag, 19.03.2025, 18 Uhr