Attacke gegen Spieler Nenad Bjelica bleibt trotz Sperre vorerst Trainer beim 1. FC Union
Union-Trainer Bjelica ist nach seiner roten Karte in München für drei Spiele gesperrt: Am Freitag entschuldigte er sich öffentlich, am Samstag informierte Union nun über den personellen Umgang mit der Sperre. Bjelica bleibt derweil Cheftrainer.
Nenad Bjelica bleibt trotz seiner Sperre wegen einer Handgreiflichkeit im Nachholspiel bei Bayern München (0:1) gegen Leroy Sane vorerst Trainer des 1. FC Union. Das bestätigte Vereinspräsident Dirk Zingler der "Berliner Zeitung" am Freitag.
Der Fußball-Bundesligist hatte am Freitagvormittag die geplante Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel gegen den SV Darmstadt 98 um einen Tag verschoben und damit für weitere Spekulationen über die Zukunft des Trainers gesorgt. Am Samstag stellte sich dann Co-Trainerin Marie-Louise Eta den Fragen der Journalisten und ließ nicht daran zweifeln, dass Bjelica im Amt bleiben würde. "Der Trainer hat einen Fehler gemacht und sich dafür entschuldigt. Auch der Verein hat sich dementsprechend positioniert. Jetzt fokussieren wir uns voll auf das Spiel gegen Darmstadt", sagte die 32-Jährige.
Co-Trainer Danijel Jumic vertritt Bjelica
Union-Präsident Dirk Zingler hatte die Aktion seines Trainers der "Berliner Zeitung" gegenüber deutlich kritisiert: "Ein Trainer muss auch in so einer Situation souverän bleiben und darf sich nicht zu einem unsportlichen Verhalten hinreißen lassen." Bjelica sei seiner Vorbildwirkung nicht gerecht geworden. Dies habe der Verein "im Rahmen seines Vertrages deutlich sanktioniert".
Im Bezug auf das Spiel gegen Darmstadt 98 sagte Zingler: "Es bedeutet, dass er die Mannschaft in diesem Spiel, dazu kommen zwei weitere, nicht betreuen kann, und das ist natürlich nicht hilfreich." Von seinen Führungskräften erwarte er, dass sie im Abstiegskampf die Nerven behalten.
Gegen Darmstadt wird am Sonntag Co-Trainer Danijel Jumic die Verantwortung an der Seitenlinie übernehmen. Wie der Verein auf der Spieltags-Pressekonferenz bekannt gab, darf Bjelica nur bis 30 Minuten vor Anpfiff bei der Mannschaft sein und wird die Partie dann aus einer Loge heraus verfolgen. Kommunikation nach unten darf während des Spiels nicht stattfinden.
Öffentliche Entschuldigung des Trainers
Bjelica hatte am Mittwoch im Nachholspiel bei Rekordmeister Bayern München Nationalspieler Leroy Sané bei einer Auseinandersetzung an der Seitenlinie ins Gesicht gegriffen. Er sah daraufhin die Rote Karte. Am Donnerstag war er vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes für drei Spiele gesperrt worden. Am Freitag folgte auf Bjelicas Instagram-Account eine öffentliche Entschuldigung bei Mannschaft, Verein und Sané.
"Ich habe die Szene inzwischen mehrfach und in Ruhe gesehen. Ich habe in der Situation reagiert, wie ich niemals hätte reagieren dürfen", schrieb der Kroate am Freitagnachmittag bei Instagram. "Das tut mir leid und ich möchte mich dafür bei meiner Mannschaft, meinem Verein und bei Leroy Sané entschuldigen."
Sendung: rbb24 Inforadio, 26.01.2024, 14:15 Uhr