Union-Stürmer Benedict Hollerbach geht jubelnd zum Trainingsplatz (Quelle: IMAGO / Matthias Koch)

Fußball-Bundesliga Fußball-Bundesliga: So will Union Berlin am Samstag beim BVB punkten

Stand: 20.02.2025 16:22 Uhr

Nach der Pleite gegen Gladbach soll es bei der anderen Borussia klappen: Union will am Samstag (18:30 Uhr) in Dortmund Punkte gegen den Abstieg sammeln. Der BVB droht derweil den Anschluss an die europäischen Plätze zu verlieren.

Fakten zum Spiel

  • Der BVB ist seit fünf Bundesliga-Heimspielen sieglos
  • Gegen Union gewann der BVB aber bislang jedes Bundesliga-Heimspiel
  • Der Ex-Unioner Julian Ryerson hat sich beim BVB etabliert, bei 55 seiner bislang 56 Bundesliga-Partien für Dortmund spielte er von Beginn an
  • Union könnte mit einem Sieg in Dortmund auf zwei Punkte an den BVB heranrücken
  • Gegen Borussia Dortmund feierte Union Berlin seinen historisch ersten Sieg in der Bundesliga (21.08.2019)

So läuft es bei Borussia Dortmund

Die Krise beim BVB spitzt sich zu. Nur zwei Siege aus den letzten elf Spielen sind zu wenig für den hochambitionierten Champions-League-Achtelfinalisten und bedeuten in der Liga mittlerweile graues Tabellenmittelfeld. Selbst im heimischen Westfalenstadion, normalerweise eine Borussen-Bastion, wollte es mit dem Siegen zuletzt nicht mehr klappen: Bereits seit fünf Spielen warten die Anhänger auf einen Erfolg. Es ist die längste Durststrecke seit 2006.
 
Auch unter dem seit zwei Wochen amtierenden Trainer Niko Kovac bleibt das Team weit hinter den Erwartungen. "Mit dem Trainerwechsel wünscht man sich einen Ruck, einen neuen Impuls", sagt Jannik Schröder vom Fan-Portal "schwatzgelb". Doch genau dieser Anschub fehle dem Team. Vor allem die jüngste Vorstellung bei Abstiegskandidat VfL Bochum sei "offensiv ideenlos" gewesen, während sich die Defensive erneut grobe Fehler erlaubte. "Kovac hat es noch nicht geschafft, das Spiel seiner Mannschaft hinten zu stabilisieren und vorne effektiver zu gestalten.
 
Vielleicht kommt Union Berlin aber genau zur richtigen Zeit für kriselnde Borussen. Immerhin konnten sie die Köpenicker in jedem der bisherigen fünf Bundesliga-Heimspiele schlagen.

Auf diesen Spieler sollte Union besonders achten

Die Frage nach dem gefährlichsten Borussen bezeichnet Schröder als "No-Brainer" - die Antwort sei also offensichtlich: "Serhou Guirassy ist die Lebensversicherung der Mannschaft. Er trifft regelmäßig, trotz aller Widrigkeiten auf dem Platz." Neun Treffer waren es bislang in der Liga. Sogar einen mehr erzielte der Franzose in der Champions League, macht Platz eins in der Königsklassen-Torjägerliste. Auch Karim Adeyemi könne gefährliche Akzente im Angriff setzen, allerdings brauche dieser dazu ein "funktionierendes Team um ihn herum".

Das bewegt die Fans

Viele Borussen stellen sich die Frage, wie sich der Verein künftig aufstellen will, so Schröder. "Die laufende Saison kann man ohnehin schon jetzt als Fehlschlag bezeichnen." Eine entscheidende Personalie, an der sich einige Fans reiben, sei Sebastian Kehl. Schröder sagt: "Ein Großteil der Spieler, die heute auf dem Platz stehen und enttäuschen, hat er zu verantworten." Der Vertrag des Sportdirektors wurde im Januar trotzdem verlängert und gilt nun bis 2027. Der technische Direktor Sven Mislintat musste wiederum vor drei Wochen seinen Hut nehmen.

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Das sagt der Trainer

Steffen Baumgart (Union Berlin): "Borussia Dortmund ist in der Lage, aus wenig viel zu machen. Es wird ein interessantes Spiel."

So könnte Union spielen

Unter Steffen Baumgart konnten sich die Unioner einen soliden Abstand von zehn Punkten zum Relegationsplatz erarbeiten. Obwohl die Mannschaft zuletzt bei Borussia Mönchengladbach mit 1:2 unterlag, bewiesen die Spieler zumindest, dass die intensive Baumgart’sche Spielidee mittlerweile bei ihnen angekommen zu sein scheint. Union lief am vergangenen Samstag 128,3 Kilometer, das ist ein neuer Saisonrekord.
 
Beim BVB erwartet Baumgart nun eine schwierige Aufgabe. "Borussia Dortmund ist in der Lage, aus wenig viel zu machen. Es wird ein interessantes Spiel", sagte er auf der Pressekonferenz am Donnerstag.
 
Verzichten muss der Trainer am Wochenende auf den verletzten Außenspieler Robert Skov. Doch der Däne sei weiter als erwartet: "Ich hoffe, dass er nächste Woche mehr in Bewegung kommt", so Baumgart. Für Skov dürfte Tom Rothe starten – den die Unioner im Sommer vom BVB holten.
 
Ebenfalls wieder in den Kader rutschen könnte Innenverteidiger Kevin Vogt.
 
Unions mögliche Startelf: Rönnow - Juranovic, Doekhi, Diogo Leite, Rothe - Haberer, R. Khedira - Benes - Skarke, Hollerbach - Prtajin

Die Prognose

Der Tipp des Gegner-Experten: "Es wird keine glorreiche Geschichte. 2:1 für den BVB", sagt Schröder.
 
Der Redaktionstipp: Wütende Dortmunder verpassen Union eine 0:2-Pleite.

Sendung: rbb24 Inforadio, 20.02.2025, 15:15 Uhr