Eisbären Berlin in der CHL CHL-Achtelfinale: Eisbären-Spieler Liam Kirk will Jugendverein Sheffield den Spaß verderben
Die Eisbären Berlin stehen erstmals seit acht Jahren wieder in der K.o.-Runde der Champions Hockey League. Der Gegner im Achtelfinale: die Sheffield Steelers. Ein ganz besonderes Spiel für Eisbären-Stürmer Liam Kirk. Von Antonia Hennigs
Die Sheffield Steelers sind nicht nur das englische Überraschungsteam der Champions Hockey League (CHL), sondern auch der Jugendverein von Eisbären-Spieler Liam Kirk. Hier begann er mit 16 Jahren seine Profi-Karriere. Den markanten Schnauzer von heute sucht man auf Bildern von damals noch vergeblich. An das Trikot in Orange hat er aber nur gute Erinnerungen.
"Als klar war, dass wir gegen Sheffield spielen, war das surreal. Ich habe direkt meiner Frau geschrieben", erzählt der 24-Jährige, wie er die Auslosung erlebt hat. Kirk hat nicht nur bei Sheffield gespielt – Sheffield ist sein Zuhause. Und er wird für immer Fan der Steelers sein. "Das wird sehr aufregend für alle", prophezeit er voller Vorfreude. Zum einen kennt er immer noch den Großteil der Mannschaft und des Stabs, zum anderen wohnen seine Familie und Freunde weiterhin in Sheffield. "Ich hoffe, ich kann meine Familie nach dem Spiel sehen. Aber der Fokus liegt natürlich auf dem Sieg", sind die Prioritäten trotzdem klar gesetzt.
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Wünsche wurden erhöhrt
Schon während der Länderspielpause in der vergangenen Woche war er auf Heimatbesuch im englischen Norden und konnte viel Zeit mit seiner Frau verbringen, erzählt der Eisbären-Spieler. Bei diesen Besuchen trifft er auch immer auf Steelers-Fans. Er schwärmt von den Anhängern des Vereins, die ihn auch nach seinem Abschied aus Sheffield immer weiter unterstützt hätten. "Die Fans sind sehr leidenschaftlich. Es wird laut werden", kündigt er an. "Auf der anderen Seite zu stehen", werde eine ganz neue Erfahrung für ihn. "Ich hoffe, sie jubeln ein bisschen für mich, wenn ich das Eis betrete", lacht er.
Kirk konnte das Aufeinandertreffen kaum erwarten: "Ich habe schon vorher gehofft, dass wir in der Gruppenphase auf Sheffield treffen. Das sollte nicht sein. Deswegen freue ich mich umso mehr, dass wir jetzt in der K.o.-Phase gegen sie spielen." Das sei auch den Sheffield-Fans so gegangen, erzählt der Brite. Deshalb: "Es fühlt sich ein bisschen so an, als wäre es vorherbestimmt."
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen
Ein Blick auf das Sportliche zeigt: Sheffield konnte vier von sechs Spielen der Gruppenphase für sich entscheiden – genau wie die Eisbären. Deren Trainer Serge Aubin beeindruckt vor allem die gewinnbringende Ruhe des Achtelfinalgegners: "Sie sind sehr strukturiert und geduldig, warten auf Fehler. Sie halten an ihrer Struktur und ihrem Spielplan fest." Er weiß aber auch: "Wenn wir es schaffen, unser Eisbären-Spiel zu spielen, sind wir in der Defensive schwer zu knacken und können auch Tore schießen."
Aubin freut sich für Kirk und auf das emotionale Spiel, das ihn erwartet. Ihm wäre es allerdings am liebsten, wenn Kirk - als einer seiner Top-Torschützen - erst einmal dabei hilft, Sheffield zu besiegen. Damit "er dann mit seinen Freunden und der Familie essen gehen kann". Neben seinen Eltern wird auch Kirks älterer Bruder Jonathan am Mittwoch um 20 Uhr (deutscher Zeit) in der Sheffield Arena vor Ort sein. Er ist Profi bei den Sheffield Steeldogs. Familientreffen beim Eishockey also. Liam erzählt, dass er immer zu seinem Bruder aufgeschaut und seinetwegen mit dem Eishockey-Spielen angefangen habe. Auch Jonathan ist aber Steelers-Fan. Wie die ganze Familie.
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Kirk will die Steelers stoppen
Das Rückspiel wird am kommenden Dienstag (19. November) um 19:30 Uhr im Wellblechpalast stattfinden. Kirk weiß, dass ein Auswärtsspiel in Berlin auf der Wunschliste vieler Steelers-Fans stehe. Das nächste Highlight lässt also nicht lange auf sich warten. "Ich freue mich, ein paar orangene Trikots im Auswärtsblock zu sehen", kündigt er an. Bei aller Liebe zu seinem Jugendverein ist Kirk aber auch klar: "Ich bin Eisbären-Spieler. Wir wollen am liebsten den Wettbewerb gewinnen. Natürlich wollte ich auch, dass die Steelers weiterkommen, aber ihre Reise wird jetzt ein Ende haben."
Mit Material von Johanna Rüdiger
Sendung: rbb24 Inforadio, 12.11.2024, 12:15 Uhr