Champions Hockey League 3:4 nach 3:0 - nachlässige Eisbären verspielen Heimsieg gegen Zürich
Die Eisbären Berlin mussten im ersten Viertelfinalspiel der Champions Hockey League gegen die ZSC Lions eine 3:4-Niederlage einstecken. Zwischenzeitlich lagen die Berliner bereits deutlich in Front, doch die topbesetzten Gäste kamen zurück.
In der Champions Hockey League (CHL) mussten die Eisbären Berlin im Viertelfinal-Hinspiel gegen die ZSC Lions eine enttäuschende 3:4-Heimniederlage hinnehmen (1:0, 2:2, 0:2). Enttäuschend deshalb, weil die Mannschaft von Trainer Serge Aubin gegen den Schweizer Meister und Favoriten aus Zürich eine zwischenzeitliche 3:0-Führung verspielt und sich im Schlussdrittel zu unkonzentriert zeigte. Damit müssen die Eisbären um den Halbfinal-Einzug bangen, das Rückspiel findet in 14 Tagen in Zürich statt.
Die Treffer für die Eisbären erzielten Zachary Boychuck (14.), Gabriel Fontaine (22.) und Lean Bergmann (24). Die Gäste verkürzten durch Derek Grant (30.) und Top-Scorer Sven Adrighetto (33), kamen durch Dean Kukan zum Ausgleich, ehe Jesper Fröden den Siegtreffer erzielte (56.).
Boychuk sorgt für die Führung
Vor toller Kulisse in der Uber Arena erwischten die Eisbären einen guten Start in die Partie. Blaine Byron tauchte allein vor Simon Hrubec auf und zwang den Züricher Goalie zu einer ersten Parade in der 2. Spielminute. Das Spiel zeichnete sich in der Anfangsphase durch wenige Unterbrechungen aus, Eisbären-Torhüter Jonas Stettmer konnte sich im weiteren Verlauf bei einigen gefährlichen Schüssen auszeichnen. Ein erstes Unterzahl-Spiel überstanden die Berliner Mitte des ersten Drittels schadlos.
Stürmer Zachary Boychuck besorgte dann per Flachschuss nach einer herrlichen Passkombination über Ty Ronning und Leonhard Pföderl das 1:0 für die Eisbären (14.). Die zuletzt so viel gelobte Defensive der Gäste sah in dieser Situation nicht gut aus. In der Folge blieb das Spiel ausgeglichen mit leichten Vorteilen für die Hausherren, die aber eine erste Überzahl kurz vor der Drittelpause nicht nutzen konnten. So ging es mit dem 1:0 in die Kabine.
Eisbären sofort hellwach, Zürich schlägt zurück
Die Eisbären erwischten einen perfekten Start ins zweite Drittel. Freddie Tiffels umkurvte das Tor der Eidgenossen, legte ab auf den freistehenden Gabriel Fontaine, der die Scheibe nur noch im Tor unterbringen musste (22.). Zwei Minuten später erhöhte Lean Bergmann sogar auf 3:0, nachdem der Stürmer nach einem Bullygewinn sofort abzog. Auch in der Folge erspielten sich die Eisbären zahlreiche gute Chancen, doch Zürich schlug zurück. Derek Grant setzte seinen Schuss nach einer ansehnliche Kombination in den oberen Winkel (30.).
Zürich blieb auch in der Folge dran und nutzte eine Powerplay-Situation für den 2:3-Anschluss durch Topscorer Sven Adrighetto (33.). Eisbären-Torhüter Jonas Stettmer hatte zuvor wegen Spielverzögerung eine 2-Minuten-Strafe erhalten. Keine zwei Minuten später mussten die Eisbären die nächste Unterzahl überstehen, Goalie Stettmer entschärfte einige brenzlige Situationen – und so retteten die Berliner die knappe Führung in die Pause.
Bergmann angefressen, ZSC dreht das Spiel
"Man hat gesehen, dass die Schweizer gar keine Lust haben, hart zu spielen. Aber je länger das zweite Drittel ging, desto schlechter haben wir gespielt", sagte Torschütze Lean Bergmann selbstkritisch am Mikrofon von Magenta-Sport. Seine Mitspieler schienen es nicht vernommen zu haben und agierten zunächst konzentriert im Schlussabschnitt: Freddie Tiffels erkämpfte sich den Puck an der eigenen blauen Linie, scheiterte aber im Eins-gegen-Eins am ZSC-Goalie (44.)
Aber das Top-Team aus der Schweiz, das mit einigen namhaften, ehemaligen NHL-Spielern in Berlin angetreten war, zeigte seine spielerische Klasse ein ums andere Mal und brachte die Eisbären so immer wieder in Bedrängnis. In der 51. Minute kam Zürich schließlich zum Ausgleich. Nach einem Distanzschuss wurde die Scheibe unhaltbar ins Berliner Tor gelenkt. ZSC-Verteidiger Dean Kukan bekam den Treffer zugeschrieben.
Jesper Fröden mit dem Knock-out
Doch es kam noch dicker für die Eisbären. Jesper Fröden besorgte fünf Minuten später im Fallen das 3:4 aus Berliner Sicht. Die Eisbären drückten auf den Ausgleich. Zürich bekam für die letzten 32 Sekunden eine Strafe aufgebrummt, aber die Berliner konnten sich in Überzahl nicht mehr belohnen.
"Es ist sehr bitter, obwohl gut aus der Kabine gekommen sind. Auf die Zukunft gesehen, hoffe ich, dass das heute eine kleine Lehrstunde für uns war. Diese Niederlage tut sehr weh, aber ist nur ein Tor, was uns fehlt fürs Rückspiel", sagte ein enttäuschter Marcel Noebels nach Spielschluss.
Sendung: rbb24|Inforadio, 04.12.2024, 22:15 Uhr