2. Liga 2. Liga: Pal Dardai muss mit Hertha gegen den HSV improvisieren
Am Samstag stehen sich Hertha BSC und der Hamburger SV zum dritten Mal in der laufenden Saison gegenüber. Während Pal Dardai nach einer Krankheitswelle kreativ werden muss, gibt sich HSV-Trainer Tim Walter zuversichtlich.
Fakten zum Spiel
- Am Samstagabend werden 60.000 Zuschauer im Olympiastadion erwartet (Anpfiff: 20:30 Uhr)
- In der Hinrunde unterlag die Hertha 0:3, im Pokal-Achtelfinale konnten sich die Berliner im Elfmeterschießen mit 5:3 durchsetzen
- Drei der besten vier Torschützen der 2. Liga treffen am Samstag aufeinander: Robert Glatzel (1., 13 Tore), Laszlo Benes und Haris Tabakovic (beide 3., je 10 Tore)
- Startelfeinsatz für Hertha-Neuzugang Bradley Ibrahim möglich
So läuft es sportlich für den HSV
Mit der Niederlage gegen den KSC am letzten Spieltag rutschte der HSV auf den 4. Tabellenplatz. Im Aufstiegskampf bleibt es aber weiter eng. Während St. Pauli mit 39 Punkten an der Spitze thront, liegen Fürth und Kiel (35) nur einen Punkt vor der Mannschaft von Tim Walter (34). "Das haben wir schnell aufgearbeitet. Wir wissen ja, woran es liegt", so der Trainer, der sich auf der Pressekonferenz am Donnerstag sehr gelassen gab.
Ganz so sieht es die Fanszene nicht. "In Hamburg ist es ziemlich angespannt. Die Stimmung war nach dem Sieg auf Schalke gut. Nach dem Spiel gegen den KSC ist sie nicht mehr so gut. Das ist ein klassisches Auf und Ab", so Fernando Silva vom "Volksparkgeflüster"-Podcast. Berlin sei deswegen auch nicht zu unterschätzen.
Das bewegt die Fans
Der Hamburger SV plant bei der nächsten Mitgliederversammlung eine Abstimmung über eine Änderung der Rechtsform, um Schulden abzubauen. Aus der "HSV Fußball AG" könnte dann eine "HSV Fußball AG & Co. KGaA" werden. Denn aktuell können keine weiteren Anteile verkauft werden, weil die Höchstgrenze auf 24,9 Prozent festgelegt ist und diese schon erreicht wurde. Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne hält 13,53 Prozent und die HanseMerkur Holding AG 6,76 Prozent.
In der neuen Rechtsform könnten theoretisch alle Anteile verkauft werden, die Gesellschafter aber keinen Einfluss auf die operative Führung ausüben. Kühne, der dem HSV im Sommer ein Darlehen von 30 Millionen Euro gewährte, würde weitere Anteile erhalten und der HSV müsste das Geld nicht zurückzahlen. Bei der Abstimmung wird eine Dreiviertelmehrheit benötigt. HSV-Experte Fernando Silva geht davon aus, dass das auch eintrifft: "Da herrscht keine Aufregung, sondern eine positive Aufbruchstimmung, diese Änderung durchzuführen."
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Auf diese Spieler muss Hertha achten
"Was Fabian Reese für Hertha ist, ist für uns die kreative Offensivabteilung auf den Außenbahnen mit Jean-Luc Dompe und Bakery Jatta, die erstaunlich gut in die Rückrunde gestartet sind", sagt Silva. Mit den beiden könne der HSV auch Dribbelstärke und Tempo bieten.
Dazu kommt Mittelstürmer Robert Glatzel, der das Torschützenranking der 2. Liga aktuell mit 13 Treffern anführt. "Die beiden Defensivreihen werden sehr aufmerksam sein müssen, um da nicht ein Shootout zu erleben", so Silva.
So könnte Hertha spielen
Wie schon im Pokalspiel sind mehrere Spieler angeschlagen oder verletzt. Pascal Klemens und Linus Gechter fallen mit Infekt aus. Agustin Rogel und Bence Dardai befinden sich noch im Aufbautraining. Und Marton Dardai hat eine Muskelverletzung. Fabian Reese konnte im Pokal zwar sein Comeback geben, wird aber voraussichtlich noch keine vollen 90 Minuten spielen.
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Eine Personalie scheint schon entscheiden zu sein: Schon kurz nach Abpfiff am Mittwoch machte Dardai klar, dass am Wochenende wieder Stammtorhüter Tjark Ernst im Kasten stehen würde. Spannender wird, wie viel Spielzeit Neuzugang Bradley Ibrahim bekommt. Die Berliner hatten den 19-Jährigen kurz vor Transferschluss vom FC Arsenal geholt. "Donnerstag hat er mit uns trainiert. Ich suche noch den Haken. Der Junge ist zu gut und so ein Talent", so Dardai. Durch die vielen Verletzten schließt der Trainer auch einen Platz in der Startelf nicht aus: "Der Junge hat einen Rieseneindruck hinterlassen."
Herthas mögliche Startelf
Ernst - Kenny, Leistner, Kempf, Karbownik - Ibrahim, Hussein, Scherhant, Niederlechner, Reese - Tabakovic
Die Stimmen der Trainer
Tim Walter (HSV): "Wenn wir es schaffen, so akribisch zu verteidigen wie auf Schalke und so leidenschaftlich anzugreifen wie gegen den KSC, dann glaube ich, sieht es ganz gut aus für uns."
Pal Dardai (Hertha BSC): "Wir müssen improvisieren morgen, um eine gesunde Mannschaft rauszuschicken, die marschieren kann."
Die Prognose
Der Tipp des Gegner-Experten: "Ich glaube, dass sich der HSV nach dem Spiel gegen den KSC rehabilitieren möchte und ein Stück weit stärker ist als Berlin. Der HSV wird zwei Tore mehr als Berlin schießen, aber auch eins reinbekommen: Der HSV gewinnt 3:1."
Der Tipp der rbb24-Autorin: Hertha hat nach dem Pokal-Aus noch nicht genug Kräfte gesammelt. Der HSV siegt 2:1.
Sendung: Der Tag, 02.02.2024, 18 Uhr