buten un binnen Werder-Frust geht weiter: Naby Keita tritt in Bremen auf der Stelle
In seinen Joker-Einsätzen ließ der Neu-Bremer wiederholt sein Können aufblitzen. Doch ausgerechnet sein Startelf-Debüt gegen Hoffenheim war ein Spiel zum Vergessen für Naby Keita.
Für Naby Keita läuft es bei Werder immer noch alles andere als rund. Zwar feierte der grün-weiße Hoffnungsträger bei der 2:3-Niederlage gegen Hoffenheim sein langersehntes Startelf-Debüt für die Bremer. Doch weder schaffte es Keita, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken, geschweige denn, dieses verletzungsfrei zu beenden.
Keita verletzte sich gegen Hoffenheim kurz vor Auswechslung
Bei der 2:3-Niederlage im Heimspiel gegen Hoffenheim gelang Naby Keita (rechts) nur wenig Zählbares.
Besonders ärgerlich für Werder: Der Guineer, der noch weit von seiner körperlichen Bestform entfernt ist, sollte gegen Hoffenheim zwecks Schonung vorzeitig ausgewechselt werden. "Wir hatten geplant, ihn in der 60. Minute vom Platz zu nehmen", erklärte Werder-Trainer Ole Werner. Doch obwohl sein Nachfolger Jens Stage schon an der Außenlinie wartete, kam es bedauerlicherweise anders: "Er hat sich dann unmittelbar vor der Auswechslung auf den Oberschenkel gefasst", so Werner.
Inzwischen steht fest, dass der 28-Jährige wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel für mindestens die nächsten beiden Bundesliga-Spiele ausfällt. Nach seiner mehr als zweimonatigen Adduktoren-Auszeit zu Saisonbeginn ist Keita also erneut zum Zuschauen verdammt. "Das ist natürlich sehr bitter für Naby", betonte Werders Sportlicher Leiter Clemens Fritz.
Gegen Hoffenheim war Keita kein Faktor im Werder-Spiel
Fünf Jahre lang lief Naby Keita (rechts) für Liverpool und Coach Jürgen Klopp auf.
Das Werder-Abenteuer des Naby Keita ist somit um ein weiteres trauriges Kapitel reicher. Im Sommer verständlicherweise als Sensationstransfer gefeiert, tritt der ehemalige Liverpooler an der Weser weiter auf der Stelle.
Dass Keita aber bei seiner Premiere von Beginn an kein wirklicher Faktor im Werder-Spiel war, kam schon überraschend. Denn trotz weniger Spielminuten hatte er zuvor sowohl beim 2:1-Heimsieg gegen Köln als auch beim 2:4 in Darmstadt wiederholt sein Können aufblitzen lassen. Sei es mit feiner Übersicht, punktgenauen Pässen oder gefährlichen Abschlüssen.
Gegen Hoffenheim aber war davon nur noch wenig zu sehen. Mehr noch: Keita blieb ohne eigenen Torschuss, ohne Torschuss-Vorlage, sogar ohne gewonnenen Zweikampf. In Erinnerung blieb hingegen vor allem sein hartes Einsteigen gegen Kevin Vogt: Nach rabiatem Einsatz des Ex-Bremers rächte sich der Neu-Bremer und sah für sein Revanchefoul völlig zurecht den gelben Karton.
Wenngleich die Zahlen eine deutliche Sprache sprechen, hatte sein Trainer aber auch lobende Worte für die Leistung seines Schützlings übrig. "Wenn es um den finalen Pass geht, hat man bei der ein oder anderen Situation gesehen, was er für eine Qualität hat", sagte Werner.
Liverpool zahlte einst 60 Millionen Euro für Keita
Doch auch dem Werder-Coach ist klar, dass die Erwartungen an einen Spieler im grün-weißen Dress, für den Liverpool vor fünf Jahren eine Ablösesumme von rund 60 Millionen Euro an RB Leipzig zahlte, hoch sind. "Natürlich fehlt ihm immer noch der Rhythmus", sagte Werder-Coach Werner. "Diesen Rhythmus wiederzufinden, ist für ihn einfach ein langer Weg." Ein Weg, der nach dem jüngsten Rückschlag nun noch ein Stück länger werden dürfte.
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buten un binnen mit Sportblitz, 9. Oktober 2023, 19:30 Uhr