Trotz 0:2-Rückstand Fischtown Pinguins schlagen Berlin im ersten Finale
In der heimischen Eisarena boten die Bremerhavener ihren Fans ein wahres Eishockey-Spektakel. Das erste Spiel der DEL-Finalserie gewannen die Pinguins mit 4:2 (2:2, 2:0, 0:0).
Dabei hatten die Hausherren am Mittwochabend einen denkbar schlechten Start erwischt: Nicht einmal eine Minute war gespielt, als Alex Friesen eine Hereingabe von Eisbären-Angreifer Leonhard Pföderl unglücklich vor das eigene Gehäuse abfälschte. Berlins Zach Boychuk stand goldrichtig und schob den Puck aus kurzer Distanz am orientierungslosen Pinguins-Keeper Kristers Gudlevskis vorbei ins Tor.
War alles andere als zufrieden mit der Anfangsphase seines Teams: Pinguins-Coach Thomas Popiesch.
Nach dem frühen Rückstand kamen auch die Hausherren zu ersten Chancen, doch der nächste Treffer fiel erneut auf der Gegenseite: Zwar konnte Gudlevskis den ersten Schuss des starken Pförderl noch abwehren, doch beim zweiten Versuch des Berliners war der Pinguins-Torhüter ohne Chance (6. Minute). Beinahe hätte Tobias Eder die Gästeführung sogar noch ausgebaut, sein strammer Schuss knallte jedoch nur an den Pfosten (10.).
Fischtown Pinguins treffen per Doppelschlag
Nach der Anfangsphase zum Vergessen mussten die Pinguins kommen – und sie kamen per Doppelschlag: Aus dem Nichts fasste sich Lukas Kälble ein Herz und schoss aus der Distanz hoch aufs Eisbären-Tor. Berlin-Keeper Jake Hildebrand parierte zwar, doch aus seinem Fanghandschuh heraus hoppelte der Puck zum glücklichen 1:2 für die Pinguins über die Linie (12.).
Beim 1:2-Anschlusstreffer der Fischtown Pinguins sah Eisbären-Keeper Jake Hildebrand alles andere als gut aus.
Der Jubel über den Anschlusstreffer war kaum verhallt, da verwandelte Ross Mauermann die Eisarena in ein Tollhaus: Auf feine Vorlage von Kälble schob der Pinguins-Angreifer die Scheibe mit der Rückhand artistisch durch die eigenen Beine ins gegnerische Tor — gerade einmal 90 Sekunden lagen zwischen Anschluss und Traumtor-Ausgleich (13.). Obwohl die Pinguins nach dem 2:2 am Drücker waren, war es der letzte Treffer im turbulenten Auftaktdrittel — und die fast 4.650 Zuschauer durften endlich einmal durchatmen. "Wir sind ein bisschen unglücklich in Rückstand geraten", sagte Fischtown-Trainer Thomas Popiesch bei MagentaSport.
Nach dem 0:2 haben wir wieder unser Eishockey, konstant intensives Hockey, gespielt.
(Fischtown-Trainer Thomas Popiesch bei MagentaSport)
Fischtown Pinguins drehen das Spiel
Im Mitteldrittel waren die Pinguins von Beginn an das tonangebende Team, die erste große Chance hatten jedoch die Gäste: Nach einem Abspielfehler der Bremerhavener scheiterte Marcel Noebels aber an Gudlevskis (26.). Sekunden später stand der Pinguins-Goalie erneut im Mittelpunkt, als er im Duell mit Blaine Byron die Oberhand behielt (27.).
Zwischen den Fischtown Pinguins und Eisbären Berlin ging es über weite Strecken hoch her.
Auf der Gegenseite machten es die Bremerhavener besser: Bei einem Abpraller setzten die Pinguins stark nach und blieben in Puckbesitz. Schließlich landete die Scheibe bei Ziga Jeglic. Anstatt direkt abzuschließen, behielt der Slowene aus kurzer Distanz die Übersicht und legte clever ab auf Miha Verlic, der nur noch ins leere Gehäuse einnetzen musste (30.).
Die Bremerhavener begnügten sich jedoch nicht mit der knappen Führung, sondern legten nur wenige Minuten später nach: Wieder setzte Mauermann die Rückhand ein und bediente per No-Look-Pass den nachgelaufenen Friesen, der die starke Vorarbeit problemlos zum 4:2 verwertete (36.).
Pinguins-Keeper Gudlevskis wieder gefordert
Im Schlussdrittel war es erneut Gudlevskis, der gleich zweimal kurz nacheinander eingreifen musste (41.). Unmittelbar nach der Doppelchance musste dann Felix Scheel auf die Strafbank (42.). Die erste Unterzahl überstanden die Bremerhavener ohne große Probleme. Wenig später waren es wiederum die Pinguins, die nach einer Zeitstrafe gegen die Berliner ihr Powerplay aufzogen (49.). Einen Treffer erzielten die Hausherren trotz mehrerer Abschlüsse zwar nicht, dafür nahmen die Pinguins wertvolle Zeit von der Uhr.
Groß war der Jubel bei den Fischtown Pinguins nach dem Sieg im Auftaktspiel der DEL-Finalserie.
Die Minuten verstrichen, die Fans klatschten und die Pinguins kämpften. Hinten standen die Bremerhavener kompakt, vorn setzen sie immer wieder kleine Nadelstiche. Vier Zeigerumdrehungen vor dem Ende agierten die Pinguins erneut mit einem Mann mehr auf dem Eis. Den Gästen wiederum rannte die Zeit davon. Schließlich setzten die Berliner alles auf eine Karte und nahmen ihren Goalie vom Eis. Doch die Bremerhavener verteidigten clever und brachten die 4:2-Führung souverän über die Ziellinie.
Das Team von Trainer Popiesch verbuchte somit den ersten von vier nötigen Siegen im DEL-Finale. Am Freitag (19:30 Uhr) findet das zweite Spiel der Best-of-seven-Serie in Berlin statt.
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Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Nachrichten, 17. April 2024, 22 Uhr