buten un binnen Stürmer Füllkrug ist weg – aber Werders Problem ist die Abwehr
Bei der Niederlage in Heidenheim verteidigten die Bremer viel zu lasch. Mit der Auswechslung von Kapitän Marco Friedl setzte Coach Ole Werner in der Halbzeit ein klares Zeichen.
Als Mitchell Weiser am Sonntag in Heidenheim wuchtig zum zwischenzeitlichen 2:2 einköpfte, schöpften die Werder-Fans wieder Hoffnung. Es schien, als kämen die Bremer nach einem lange verpatzten Auftritt beim Aufsteiger doch mit einem blauen Auge davon. Am Ende stand Werder jedoch mit leeren Händen da. Viel zu leicht und ohne echte Gegenwehr kassierte das Team die Gegentreffer zum 2:3 und 2:4.
Dabei war vor zweieinhalb Wochen an der Weser vor allem die Sorge groß, dass nach dem Abgang von Niclas Füllkrug zum BVB der Sturm nun das Problem sein wird. Füllkrug selbst hatte nach dem Aus im DFB-Pokal bei Viktoria Köln (2:3) noch harsche Kritik an Werders Defensivarbeit geübt. Am Sonntag hatte dann auch Ole Werner früh genug gesehen. Schon zur Halbzeit nahm er nach bis dahin schwacher Leistung Anthony Jung und Marco Friedl, immerhin Kapitän des Teams, vom Platz. Jung hatte den Elfmeter vor dem 0:1 verschuldet, Friedl vor dem 0:2 durch Eren Dinkci lange nur Begleitschutz geleistet, ehe er halbherzig den Zweikampf verlor.
Ducksch ärgert sich – Dinkci ist ehrlich
Wie Friedl sah auch Niklas Stark beim 0:2 schlecht aus. "In der 43. Minute müssen wir bei 0:1 besser sichern", ärgerte sich Werner im Anschluss im ARD-Interview. "Wir müssen viel energischer stören. Vielleicht müssen wir schon beim langen Ball den Abstand verkürzen, damit er gar nicht erst aufdrehen kann."
Auch bei Marvin Ducksch saß der Frust tief. "Wenn du dann mit vier, fünf Spielern im Sechzehner bist, muss irgendeiner auch den Fuß davor kriegen. Das haben wir nicht gut gemacht", monierte er. Ein Torwartfehler von Jiri Pavlenka lag bei Dinkcis erstem Treffer nicht vor. Parieren hätte der Tscheche den Schuss aber durchaus können, wie selbst Werders Leihgabe später einräumte.
Ich treffe den Ball gut. Nicht so gut, dass er unhaltbar war, glaube ich. So, wie ich Pavlas (Jiri Pavlenka, Anm. d. Red.) kenne, hält er den an einem guten Tag.
(Eren Dinkci im ARD-Interview)
Woltemade ist der einzige Lichtblick
Die schwache Defensive sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch nach vorne kaum etwas ging. Ebenso zeigte die Partie, dass der vorherige 4:0-Heimsieg gegen das aktuelle Bundesliga-Schlusslicht Mainz 05 besser nicht überbewertet werden sollte.
In der Offensive war auch David Kownacki dieses Mal eine Enttäuschung. Auch ihn wechselte Werner nachvollziehbar schon nach 45 Minuten aus. Immerhin: Nick Woltemade konnte erneut auf sich aufmerksam machen. Der 21-Jährige vermittelt aktuell den Eindruck, dass er sich in dieser Saison in der Bundesliga etablieren könnte. Indes: Für die Bremer war dies am Sonntag die einzige positive Nachricht.
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Sportblitz, 18. September 2023, 18:06 Uhr