Die Eishockey-Spieler Matthew Abt, Phillip Bruggisser und Max Goertz von den Fischtown Pinguins bejubeln einen Treffer auf dem Eis.

buten un binnen Pinguins-Party in der Champions League: "Halten die Füße am Boden"

Stand: 20.11.2024 09:05 Uhr

Mit zwei furiosen Kantersiegen steht der kleine Eishockey-Klub aus Bremerhaven unter den besten acht Teams Europas. Und im Viertelfinale soll nicht Schluss sein.

Von Petra Philippsen

Es war bereits kurz nach Mitternacht, als der Flieger der Fischtown Pinguins am frühen Mittwochmorgen am Bremer Flughafen landete. Mit an Bord glückliche Eishockeyspieler und noch glücklichere Fans. Dieser spezielle Tagesausflug von Bremerhaven ins 2.000 Kilometer entfernte Skelleftea in Nordschweden hatte sich für alle mehr als gelohnt. Erstmals in der Vereinsgeschichte stehen die Pinguins im Viertelfinale der Champions Hockey League.

"Es fühlt sich fantastisch an, das ist ein Riesen-Erfolg für uns", freute sich Kapitän Jan Urbas, der zwei Treffer zum 5:1-Sieg im Rückspiel beisteuerte. Insgesamt war das Duell mit dem schwedischen Meister und Vorjahresfinalisten mit einem beeindruckenden 10:1 für die Pinguins ausgegangen: "Dass es so deutlich wird, hätte ich nicht erwartet", war auch Trainer Alexander Sulzer überrascht: "Aber wir freuen uns natürlich und sind sehr stolz."

Der Reisestress geht direkt weiter

Gut 100 Pinguins-Fans hatten diesen Tagestrip mitgemacht und in der gähnend leeren Halle in Skelleftea als einzige für Stimmung gesorgt – und auch im Flieger ging die Pinguins-Party weiter. "Wir können nur ein großes Dankeschön an die Fischtown-Fans sagen, die uns hier begleitet haben", betonte Manager Sebastian Furchner bei buten un binnen.

"Auch in der Kabine war die Stimmung super und es wurde gefeiert", fügte Furchner hinzu, "eigentlich sollten die Jungs noch aufs Fahrrad, aber dafür war dann gar keine Zeit mehr." Schnell zurück zum Flughafen, dann im Bus weiter nach Bremerhaven – denn der Reiseplan bleibt heftig für die Pinguins: Bereits am Mittwochabend steht die lange Busfahrt nach Straubing an fürs nächste DEL-Spiel.

Das war schon besonders und logistisch aufwändig für uns, am Mittwochabend geht es direkt weiter nach Straubing. Aber das machen wir gerne, um weiter in der Champions League dabei zu sein. Die Spieler sind das Reisen gewohnt.
(Pinguins-Coach Alexander Sulzer bei buten un binnen)

Viertelfinalgegner steht noch nicht fest

Und bisher meistern die Bremerhavener diesen Kraftakt sehr beachtlich. Nach 17 von 52 Spieltagen liegen die Pinguins auf Rang zwei der DEL-Tabelle. Und in der Champions Hockey League mischen sie nun unter den besten acht Teams Europas mit.

Das Viertelfinalhinspiel wird am 3. oder 4. Dezember ausgetragen, das Rückspiel findet am 17. Dezember statt. Der Gegner der Pinguins steht erst am Mittwochabend fest, es ist der Sieger des Schweizer Duells zwischen Lausanne und Genf. Obwohl die Bremerhavener bei ihrem Champions-League-Ausflug nach Schweden nur weitere 20.000 Euro verdienten, lohnt es sich für den Klub dennoch – und die Reise könnte nach diesem furiosen Auftritt noch viel weiter gehen. "Wir werden beide Füße auf dem Boden halten", bremste Furchner zwar, "aber so sind sicherlich noch weitere Siege für uns drin."

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Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Rundschau, 20. November 2024, 7 Uhr