Ole Werner sitzt in dunkler Astmospähre auf dem Podium.

0:1-Pleite in Dortmund Negativserie und hartes Programm - Düsterer Ausblick für Werder

Stand: 21.10.2023 11:41 Uhr

Im Kalenderjahr 2023 sind die Bremer das schlechteste Team unter den aktuellen Bundesligisten. Eine weitere bittere Nachricht: Das Programm wird nicht leichter.

Von Karsten Lübben

Trotz der 0:1-Niederlage ging Werder nicht mit einem wirklich schlechten Gefühl aus der Partie bei Borussia Dortmund. Zu gut lief es dafür dieses Mal bei der Verteidigung des eigenen Tores. Zu nah dran war das Team an einem überraschenden Punktgewinn gegen den Meisterschaftsanwärter. Am Ende klappte es jedoch erneut nicht. Und bei allem Aufschwung gegen den BVB schauen Werders Negativserien so langsam alarmierend aus.

Wolfgang Sidka kratzt sich nachdenklich 1998 als Werder-Coach.

Ein 2:3 im Heimspiel gegen den SC Freiburg war für Wolfgang Sidka im Oktober 1998 das letzte Spiel als Coach von Werder.

Für die Bremer war es saisonübergreifend bereits die siebte Auswärtsniederlage nacheinenander. Nur in der Abstiegssaison 1979/80 lief es mit elf verlorenen Spielen auswärts in Serie noch schlechter. Zudem war es in dieser Saison bereits die sechste Niederlage im erst achten Saisonspiel. So viele waren es zuletzt vor 25 Jahren in der Saison 1998/1999 unter Coach Wolfgang Sidka, der auch deshalb damals nach dem achten Spieltag gehen musste.

Selbst Schalke hat 2023 mehr Punkte in der Bundesliga geholt

In der vergangenen Saison zerrten die Bremer vor allem von ihrer ordentlich Hinrunde, in der sie 21 Punkte sammelten. In der Rückrunde waren es dann nur noch 15.

Die bittere Realität: Von allen aktuellen Bundesliga-Teams ist Werder im Kalenderjahr 2023 das Team mit der schlechtesten Ausbeute. Nur 21 Punkte holten die Bremer in 27 Partien. Selbst Schalke 04 hat 22 Zähler geholt. Wohlgemerkt in acht Spielen weniger, denn die Gelsenkirchener sind im Sommer in die 2. Liga abgestiegen. Werders Punkteschnitt pro Bundesliga-Partie liegt 2023 bei 0,78. Auch Hertha BSC als zweiter Absteiger der vergangenen Saison liegt da mit 0,79 noch leicht darüber.

Drei der kommenden vier Gegner spielen im Europapokal

Falls der VfL Bochum am Samstag gegen den SC Freiburg gewinnt und der FC Augsburg am Sonntag beim 1. FC Heidenheim ebenfalls dreifach punktet, rutscht Werder an diesem Spieltag auf den Relegationsrang ab.

Dies ist zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison noch kein Drama, doch der Blick auf die kommenden Wochen macht wenig Mut, denn auf die Bremer wartet in den kommenden Wochen ein hartes Programm. Drei der nächsten vier Gegner mischen derzeit im Europapokal mit.

Am nächsten Samstag (15:30 Uhr) treffen die Bremer im Weser-Stadion auf den Champions-League-Teilnehmer Union Berlin. Die Berliner sind zwar ebenfalls schlecht in die Saison gestartet, besitzen jedoch deutlich mehr Qualität im Kader. Im Anschluss folgen die Partien beim VfL Wolfsburg (5. November 2023, 15:30 Uhr) und die beiden Heimspiele gegen Eintracht Frankfurt (12. November, 17:30 Uhr) und Bayer 04 Leverkusen (25. November, 15:30 Uhr).

Nur gegen Wolfsburg gelang 2022/2023 ein Sieg

Es sind Gegner, die im Normalfall nicht Werders Kragenweite sind. In der vergangenen Saison holten die Bremer gegen diese nur fünf von möglichen 24 Punkten. Einzig gegen die Wolfsburger gelang beim 2:1 im Rückspiel Ende Januar ein Sieg. Wird die Ausbeute dieses Mal nicht ausgebaut, könnte es am Osterdeich Ende November nicht allein aufgrund der Jahreszeit düster ausschauen.

Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Nachrichten, 20. Oktober 2023, 23 Uhr