buten un binnen Investor in der DFL? Werder-Coach Werner versteht die Fan-Proteste
Zahlreiche Partien werden derzeit aufgrund fliegender Tennisbälle unterbrochen. Auch die Werder-Fans haben schon klargemacht, dass sie einen DFL-Investor ablehnen.
"Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten", sagte einst Sepp Herberger. Momentan ertönt der Abpfiff des Schiedsrichters aber häufig deutlich später. Grund hierfür sind die Proteste der Fans in den Stadion gegen den geplanten Einstieg eines Investors in der DFL.
In Stuttgart haben die Anhänger am Sonntag für eine rund 15-minütige Spielunterbrechung gesorgt.
Allein am vergangenen Wochenenden mussten die Partien zwischen Borussia Dortmund und dem SC Freiburg, Union Berlin und dem VfL Wolfsburg, Borussia Mönchengladbach und Darmstadt 98 sowie zwischen dem VfB Stuttgart und Mainz 05 zwischenzeitlich unterbrochen werden, weil die Anhänger Tennisbälle und Schokotaler auf das Spielfeld warfen. Die Partie zwischen Bayer Leverkusen und Bayern München begann zudem mit rund zehn Minuten Verspätung, da zuvor – passend zum Karneval im Rheinland – Kamelle auf den grünen Rasen flog.
Die Fans ärgern sich vor allem über Hannovers Kind
Auch im Weser-Stadion haben die Bremer Fans beim 3:1 im Heimspiel gegen den SC Freiburg zuletzt protestiert und für eine Unterbrechung von letztlich aber nur vier Minuten gesorgt. Die Fans sind sauer auf die DFL, da sie ihre Interessen nicht berücksichtigt sehen.
Nachdem im Mai 2023 bei einer ersten Abstimmung unter den 36 Profiklubs der Bundesliga und 2. Liga nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit zustandekam, erfolgte im Dezember ein zweiter Anlauf. Bei einer, dieses Mal geheimen, Abstimmung stimmten die benötigten 24 Klubs für den Investoren-Einstieg. Das Votum steht aber scharf in der Kritik, da seitens der Fans davon ausgegangen wird, dass Hannovers Martin Kind entgegen der Weisung seines Klubs für den Investoreneinstieg gestimmt hat.
Wird das Spiel in Köln unterbrochen?
Ole Werner kann den Frust der Fans nachvollziehen. "Ich verstehe das Anliegen", berichtete der Werder-Coach am Mittwoch. Ein Protest bringe es eben mit sich, dass er stört. Auch am Freitagabend (20:30 Uhr) bei der Auswärtspartie in Köln könnte es zu einer Unterbrechung kommen.
Man stellt sich schon darauf ein, dass man sagt: 'Sowas kann passieren.'
(Ole Werner)
Die Trainer können nochmal Einfluss nehmen
Mit dem Werfen von Tennisspielen oder anderen Utensilien greifen die Anhänger aktiv in das Spielgeschehen ein und geben den Trainern die Chance, während der Pause ihren Spielern neue Anweisungen zu geben. "Sicherlich ist es dann eine Möglichkeit, in so einem Moment nochmal Einfluss auf das Spiel zu nehmen", so Werner.
Es kann dann sein, dass du gerade in einer Phase bist, in der es sehr gut läuft. Dann passt es dir nicht, weil der andere Trainer ja genau die gleiche Möglichkeit hat. Kann aber auch mal sein, dass es eine Phase ist, in der du vielleicht nicht so im Spiel bist.
(Ole Werner )
Ein Ende der Proteste ist bisher nicht abzusehen. Anscheinend zeigen sie jedoch eine erste Wirkung, denn mit Blackstone hat sich bereits der erste Interessent zurückgezogen. Verblieben ist mit CVC noch ein anderes Private-Equity-Unternehmen. Die Fans fordern eine erneute, nicht geheime, Abstimmung der Klubs.
Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 11. Dezember 2023, 18:06 Uhr