buten un binnen Fischtown jubelt, Berlin schimpft: Pinguins glauben an ihre "Momente"
Nach dem Auftaktsieg in der DEL-Finalserie ist die Euphorie groß in Bremerhaven. Zumal auch der Blick auf die Zahlen und in die Historie für einen Pinguins-Triumph sprechen.
Das Eishockey-Märchen der Fischtown Pinguins ist um ein dramatisches Kapitel reicher. Kein Blitz-Gegentor nach 43 Sekunden, kein schneller 0:2-Rückstand hat die Bremerhavener im Heimduell mit den Eisbären Berlin aufhalten können: Angefeuert von ihren fanatischen Fans drehten die Hausherren die erste Finalpartie und stürmten zu einem 4:2-Erfolg. "Für uns war das ein genialer Abend", sagte Pinguins-Macher Alfred Prey zu buten un binnen.
Wir sind die Comebacker der Liga und haben verdient gewonnen.
(Pinguins-Macher Alfred Prey zu buten un binnen)
Pinguins-Verteidiger Kälble: "Zeigt unseren Charakter"
Auch Pinguins-Coach Thomas Popiesch imponierte die Art und Weise, wie seine Schützlinge mit den frühen Nackenschlägen umgingen. "Wir haben am Anfang zu passiv gespielt, aber wie die Mannschaft danach reagiert hat, war beeindruckend", sagte Popiesch und betonte: "Die Mannschaft kann aus dem Spiel Selbstvertrauen ziehen." Für Verteidiger Lukas Kälble — Pinguins-Topscorer im ersten Duell gegen Berlin mit drei Torbeteiligungen — war der Sieg ebenfalls "ein extremer Teamerfolg".
Das zeigt unseren Charakter: Wir sind oft von Rückständen zurückgekommen, lassen uns davon aber nicht beeindrucken und spielen einfach unseren Stiefel weiter.
(Pinguins-Verteidiger Lukas Kälble zu buten un binnen)
Entsprechend groß war der Jubel, der nach dem Triumph in der Eisarena ausbrach. Sogar so groß, dass sich Eisbären-Kapitän Kai Wissmann beinahe im falschen Eishockey-Film wähnte. "Die feiern schon so, als hätten sie die Meisterschaft gewonnen", echauffierte sich der deutsche Nationalspieler bei Magenta Sport. "Wir wissen aber, dass wir noch lange nicht fertig sind."
Bis zu sieben Finalpartien möglich
Bei aller Euphorie ist auch den Pinguins bewusst, dass der Finalauftakt nach Maß eben nur genau das ist — nämlich nur der Auftakt einer Serie mit bis zu sieben möglichen Partien. "Das erste Spiel zu gewinnen, ist ein erster guter Schritt. Aber wir wissen, dass es nur ein Spiel war", sagte Verteidiger Kälble.
Auch Popiesch sieht die Bremerhavener zwar als "angekommen" im Play-off-Finale. Trotz der Führung nach dem ersten Schlagabtausch rechnet der Pinguins-Coach aber weiterhin damit, dass seinem Team "eine sehr enge Serie" bevorsteht. "Berlin ist eine unglaublich starke, Play-off-erfahrene Mannschaft", sagte der Pinguins-Trainer.
Wollen schon am Freitag in Berlin nachlegen: Pinguins-Trainer Thomas Popiesch und seine Schützlinge.
Für Popiesch kommt es daher in den kommenden Spielen darauf an, dass der Hauptrunden-Sieger sein Spiel "konzentriert und strukturiert" aufs Eis bringt. Denn dann gebe es "die Momente", so der Pinguins-Coach: "Struktur, Zweikampfstärke und ein starker Torhüter hinten drin – wenn man dann noch den Glauben hat, kann man auch Spiele gewinnen."
Ähnlich sieht es Pinguins-Angreifer Ross Mauermann, der am Mittwochabend mit einem Traumtor und einer Traumvorlage geglänzt hatte: "Wir spielen als Mannschaft und wenn wir so weiterspielen, haben wir in jedem Spiel die Chance zu gewinnen." Und das am besten schon am Freitag, wenn die Bremerhavener zur zweiten Partie in der Serie bei den Eisbären antreten (19:30 Uhr).
Pinguins haben alle Play-off-Spiele in der Fremde gewonnen
Die Saisonbilanz spricht jedenfalls für die Pinguins: Zum einen entschieden die Nordlichter beide Hauptrunden-Duelle in Berlin für sich (4:2 und 2:1), zum anderen haben sie alle ihre bisherigen vier Play-off-Partien in der Fremde gewonnen. Und mit Blick auf die Serie verheißt auch die Historie überwiegend Gutes für Bremerhaven: Ganze zehn Jahre ist her, dass ein Team die Meisterschaft holte, das nicht Hauptrundensieger war. Und dass ein Hauptrundensieger eine Finalserie verlor, liegt sogar schon 13 Jahre zurück. Kein Wunder, dass Prey und Co. die Ruhe weghaben.
Wir fahren entspannt nach Berlin – egal, was da passiert.
(Pinguins-Macher Alfred Prey zu buten un binnen)
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Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 18. April 2024, 18:06 Uhr