buten un binnen "Bremen hat mich sehr geprägt:" Was Niemeyer mit Werder plant
Vor einer Woche hat Peter Niemeyer sein Amt als Profifußball-Leiter angetreten. In einer Vorstellungsrunde sprach der Ex-Spieler über seine Ziele mit Werder und seine Aufgaben.
Werders frischgebackener Profifußball-Leiter weiß, wie man einen Verein in neue Sphären führt. Mit Peter Niemeyer am sportlichen Steuer hat sich sein Ex-Klub Preußen Münster innerhalb von nur zwei Saisons aus der Regionalliga-West in die 2. Liga hochgekämpft. Ein doppeltes Aufstieg-Märchen, das den ehemaligen Werder-Spieler selbst zurück an die Weser und somit in die Bundesliga katapultiert hat. "Ich muss schon sagen, dass mich die Zeit in Bremen sehr geprägt hat", sagte Niemeyer bei seiner Vorstellung am Mittwochvormittag.
Ich freue mich, diese Strahlkraft, die Werder ausmacht, wieder zu erleben.
(Werders neuer Profifußball-Leiter Peter Niemeyer)
55 Pflichtspiele für Werder
14 Jahre ist es her, dass der ehemalige Mittelfeldspieler den Grün-Weißen nach 55 Pflichtspielen, zwei Bundesliga-Toren und dem Gewinn des DFB-Pokals den Rücken gekehrt hat. 14 Jahre, in denen im Verein viel passiert ist. "Werder Bremen ist deutlich größer geworden — in allen Bereichen", erzählt Niemeyer.
Ich habe versucht, alle Mitarbeiter kennenzulernen, und habe einen ganzen Morgen gebraucht – und habe immer noch nicht alle kennengelernt.
(Werders neuer Profifußball-Leiter Peter Niemeyer)
Seit rund einer Woche ist Niemeyer in seinem neuen Job unterwegs. "Die ersten Tage waren sehr intensiv, aber trotzdem sehr angenehm", sagt der 40-Jährige. Angenehm und vor allem ruhig, denn die Mannschaft genießt aktuell noch ihren Sommer-Urlaub. Erst am 6. Juli starten die Bremer mit den obligatorischen Laktattests in die Vorbereitung für die neue Saison.
Für Werder kam Peter Niemeyer (links) als Spieler zwischen 2007 und 2010 zu 55 Pflichtspieleinsätzen (zwei Tore).
Obwohl seine Zeit an der Weser so lange zurückliegt, war der Kontakt zu Werder nie abgerissen. Ende März kam es dann zwischen Clemens Fritz, Werders damaligem Profifußball-Leiter, und Niemeyer zu einem ersten lockeren Austausch. Schon nach "zwei, drei Gesprächen" war für Fritz klar, dass Niemeyer der Wunschkandidat für seine Nachfolge sein sollte. "Mir war es wichtig, dass er weiß, wie eine Kabine funktioniert. Dass er Schwingungen spüren kann, ein sportliches und wirtschaftliches Know-how hat", sagt der neue Werder-Geschäftsführer Fritz.
Der Umworbene selbst habe "den Braten" aber nicht gerochen, erzählt Niemeyer. "Als Clemens dann auf mich zugekommen ist und mir seine Idee offenbart hat, habe ich schon darüber nachdenken müssen, weil es nicht mein Naturell ist, auf das nächstbeste Pferd zu springen."
Allerdings seien die Werte, die Werder verkörpert, "total kompatibel" mit seinen eigenen Werten, sagt der 40-Jährige. Dazu zählen für ihn unter anderem die grün-weiße Bodenständigkeit, Zielstrebigkeit, Teamfähigkeit. "Diese Werte wurden auch in Münster gelebt, aber natürlich hat Bremen für mich eine größere Bedeutung", so Niemeyer.
Ich bin Sportler, ich will immer das Maximale. Deswegen war der Schritt zu Werder Bremen auch der logische Schritt.
(Werders neuer Profifußball-Leiter Peter Niemeyer)
Niemeyer will Werder-Weg weitergehen
Obwohl er Fritz' Erbe antritt, will Niemeyer "nicht 1:1 versuchen, Clemens zu imitieren", sagt Niemeyer. Zu seinen künftigen Aufgaben gehört es nach eigener Aussage, nah an der Mannschaft zu sein. Ansprechpartner für Staff und Spieler zu sein, Präsenz in der Kabine zu zeigen. Auch bei Transfer-Entscheidungen wird der 40-Jährige laut Fritz involviert sein. "Ich möchte ein Teamplayer sein, der im Team versucht, Strukturen zu schaffen, um sportlichen Erfolg zu haben", erklärt Niemeyer.
Werder Bremen hat in den letzten Jahren einen Weg eingeschlagen, den es weiter zu füttern gilt, um das Maximale herauszuholen.
(Werders neuer Profifußball-Leiter Peter Niemeyer)
Nach außen hin übernimmt Niemeyer zudem die Zusammenarbeit mit den Medien. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger wird der 40-Jährige bei Pressekonferenzen vor Spieltagen aber nicht mit Werder-Coach Ole Werner auf dem Podium setzen. Den Fragen der Journalisten stellt sich der Trainer der Bremer künftig also allein.
Um als Mannschaft erfolgreich zu sein, setzt Niemeyer auf das Zusammenspiel. Und zwar auf das Zusammenspiel "von Leistung bringen, Qualität und Charakter". Faktoren, die für Niemeyer ligaunabhängig gelten. Also egal, ob wie bei Preußen Münster in der Regionalliga oder ob bei Werder in der Bundesliga.
Ich bin total überzeugt, dass wir hier Menschen und Mitarbeiter haben, die alle in die gleiche Richtung schauen und mit denen wir die maximale PS-Zahl auf die Straße bekommen werden.
(Werders neuer Profifußball-Leiter Peter Niemeyer)
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Sportblitz, 26. Juni 2024, 18:06 Uhr