Jubelnde Wolfsburger Spielerinnen

NDR-Sport VfL Wolfsburg überrollt Eintracht Frankfurt im Top-Spiel

Stand: 16.02.2025 20:15 Uhr

Die Bundesliga-Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben sich nach dem Aus im DFB-Pokal eindrucksvoll zurückgemeldet. Mit 6:1 (5:0) fertigten sie am Sonntag Eintracht Frankfurt im Topspiel ab.

Das Duell mit dem bisherigen Tabellenführer wurde zu einer unerwartet einseitigen Angelegenheit - und es war eine überaus wichtige dazu. Denn im Falle einer Niederlage hätte das für die "Wölfinnen" nicht nur ein entscheidender Rückschlag im Kampf um die Meisterschaft sein können, sondern auch angesichts des schweren Viertelfinalduells mit dem FC Barcelona in der Champions League sogar der Vorbote einer möglicherweise titellosen Saison.

So aber zog das Team von Trainer Tommy Stroot verdient in der Tabelle nach Punkten mit den Hessinnen gleich und bleibt in Schlagdistanz zum FC Bayern München, der durch den 1:0 (1:0)-Heimsieg gegen Werder Bremen nach 15 Spieltagen neuer Spitzenreiter ist und drei Zähler mehr auf dem Konto hat.

"Ich bin extrem froh, dass wir wieder unser wahres Gesicht gezeigt haben", bilanzierte VfL-Kapitänin Alexandra Popp. "Natürlich war es wichtig, diese drei Punkte in Wolfsburg zu behalten, wenn man oben dranbleiben will. Gerade nach dem Pokal-Aus war es nicht so einfach. Aber wir haben die volle Energie auf den Platz gebracht. Darauf bin ich stolz."

"Das hat unfassbar viel Spaß gemacht. Wir haben uns in einen richtigen Rausch und den Frust von der Seele gespielt. Wir wussten selber, was auf dem Spiel stand und waren einfach füreinander da."
— Torschützin Vivien Endemann

Blitzstart für den VfL

Es lief von Beginn an für die Gastgeberinnen, die schon in der dritten Minute erstmals jubelten. Popp konnte im gegnerischen Strafraum ungestört wirken und ließ sich nicht lange bitten - das frühe 1:0. Kurz darauf war Lineth Beerensteyn zu schnell für Sara Doorsoun und markierte das bereits komfortable 2:0 nach nur acht Minuten. Wenig später musste die Ex-Wolfsburgerin Doorsoun dann auch noch verletzt raus, was zusätzlich für Verunsicherung in der Frankfurter Defensive sorgte - der Fehlstart der Eintracht war perfekt.

Frankfurt sichtlich schlapp

Den Frankfurterinnen steckte der verlorene Pokal-Krimi beim FC Bayern, in dem sie bis zur 90. Minute mit 1:0 geführt hatten und nach dem späten Ausgleich in der Verlängerung noch eine 1:4-Pleite kassierten, sichtlich in den Knochen. Physisch wie psychisch, und nach dem frühen 0:2-Rückstand erlahmte jede Gegenwehr, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Ein ums andere Mal konnte der VfL die Gäste mit seinem aggressiven Pressing überrumpeln, und es passte ins Bild, dass Nina Lührßen gleich zwei Elfmeter verursachte. Janina Minge (29.) und Lena Lattwein kurz vor der Pause verwandelten.

Euphorie bei den Wolfsburgerinnen, Frust bei Frankfurt, doch der tiefste Tiefpunkt der Hessinnen folgte noch in der ersten Hälfte. Nach einem Freistoß von Svenja Huth brachte Eintracht-Keeperin Stina Johannes zwar die Hände an den Ball, doch letztlich fiel er am langen Pfosten runter und Ex-VfL-Spielerin Pia-Sophie Wolter auf den Kopf, von wo aus er ins Netz sprang - Eigentor und das 5:0 für Wolfsburg.

Wolfsburgs Keeperin Borbe hält Elfmeter

Was sollte da noch anbrennen für die "Wölfinnen" nach dem Seitenwechsel? Frankfurt wurde zwar besser und wehrte sich, und immerhin gelang Carlotta Wamser noch der Ehrentreffer (85.). Zuvor hatte allerdings bereits Vivien Endemann das 6:0 erzielt (60.). "Oh, wie ist das schön", sangen die VfL-Fans vergnügt.

Wolfsburgs neue Nummer eins Anneke Borbe konnte sich noch auszeichnen, als sie einen schwach geschossenen Elfmeter von Laura Freigang parierte (88.). Da war die Partie allerdings längst gelaufen und der immens wichtige Sieg für effektive Wolfsburgerinnen schon unter Dach und Fach.

Stroot: "Brutal stark"

"Wir haben nicht aufgehört und waren mit dem 1:0 und 2:0 nicht zufrieden, sondern haben weiter gepusht", sagte Stroot: "Es hat viele offene Worte nach einer harten Niederlage gegeben. Es geht immer auch darum, diese Aggressivität, die im Frust steckt, in so ein Spiel mitzunehmen. Das haben wir in Perfektion geschafft und war in der Art und Weise brutal stark."

Dieses Thema im Programm:
Sportclub | 16.02.2025 | 23:25 Uhr