NDR-Sport Refit abgeschlossen - Boris Herrmanns Malizia wieder im Wasser
Der Start der Vendée Globe rückt näher. In weniger als drei Monaten beginnt für den Hamburger Boris Herrmann und seine Konkurrenten in Les Sables d'Olonne die härteste Solo-Segelregatta rund um die Welt. Seine Malizia - Seaexplorer ist nach dem "Sommer-Refit" seit Dienstag wieder im Wasser - und bereit.
Die Hightech-Yacht wurde in den vergangenen zwei Monaten zum letzten Mal vor dem Start der Vendée Globe am 10. November von Grund auf gewartet und liegt nun wieder im Hafen von Lorient. Noch einige letzte Kontrollen, dann ist für Ende der Woche die nächste Trainingseinheit geplant - sofern das Wetter in der Bretagne mitspielt.
Das Technik-Team habe in den vergangenen Wochen jedes noch so kleine Detail überprüft, um sicherzustellen, dass alles auf der Imoca-Yacht bereit und in Top-Zustand sei, teilte das Team Malizia mit. Jetzt sei "alles sozusagen startklar", sagte Co-Skipper Will Harris. Das Team sei nach den beiden Transatlantik-Rennen sehr zufrieden und haben daher keine großen Änderungen am Boot vorgenommen. "Jetzt geht es darum, sicherzustellen, dass wir für die Vendée Globe wirklich hundertprozentig zuverlässig sind", so der britische Segler. Bei den jüngsten Transat-Regatten hatte Herrmann jeweils den zweiten Platz belegt.
Acht Segel dürfen mit
Die Elektronik wurde - insbesondere nach dem Blitzeinschlag in New York im Mai - durchgecheckt, das Tauwerk fast vollständig ausgetauscht. Auch die meisten Segel sind neu, einschließlich des Hauptsegels. Bei der Vendée Globe darf jedes Boot nur acht Segel mitführen, darunter das Großsegel. In den nächsten Wochen sollen alle Segel getestet werden, danach entscheidet sich, welche bei der Hatz rund um den Globus dabei sein werden.
Neue Foils, also "Tragflächen", waren bereits Anfang des Jahres installiert worden. Nun werden sie fortwährend optimiert. Die Bootsbauer verstärkten einige Teile der Yacht, damit die Malizia für die Herausforderungen des Südpolarmeers gerüstet ist. "Wenn alles gut geht, muss Boris während des Rennens keinen Kleber oder Harz verwenden", erklärte Bootsbauer Clément Caumont.
"Wenn er erst einmal allein ist, ist er wirklich allein."
— Co-Skipper Will Harris
"Je mehr wir jetzt tun können, desto mehr wird sich Boris auf das eigentliche Rennen konzentrieren können", ergänzte Harris. "Wenn er erst einmal allein ist, ist er wirklich allein. Also muss er alles reparieren, was anfällt. Jede Minute oder Stunde, die er während der Vendée Globe damit verbringt, diese Dinge zu tun, ist Zeit, die ihm vom Rennen genommen wird. Was das technische Team in den letzten Wochen getan hat, wird für Boris hoffentlich eine Leistungssteigerung während der Vendée Globe bedeuten."
In 80 Tagen allein um die Welt
Der Hamburger hat die Non-Stop-Einhandregatta 2021 als bislang einziger Deutscher absolviert, trotz einer Kollision kurz vor Schluss belegte er einen starken fünften Rang. Gut 80 Tage wird der 43-Jährige ab November allein im Kampf mit Wind und Wellen unterwegs sein.
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Sport aktuell | 21.08.2024 | 16:17 Uhr