Ein Fußballschuh neben einem Fußball

NDR-Sport Rassismus-Vorwürfe nach Abbruch von Junioren-Spiel zwischen Hansa und Kiel

Stand: 03.02.2025 16:34 Uhr

Am Sonnabend ist das Spiel der DFB-Nachwuchsrunde zwischen Hansa Rostock und Holstein Kiel kurz vor dem Ende abgebrochen worden. Die Kieler verließen geschlossen das Feld und erheben Rassismus-Vorwürfe gegen Hansa-Spieler und -Fans.

4:3 stand es in der hitzigen Partie auf dem Kunstrasenplatz neben dem Volksstadion zwischen den U19-Fußballern in der ersten Minute der Nachspielzeit, als Hansa einen Eckball ausführen wollte. Dazu kam es aber nicht mehr, weil die Kieler vom Platz gingen.

"Grund dafür waren mehrere rassistische Beleidigungen auf dem Spielfeld sowie zusätzliche rassistische Äußerungen seitens der Zuschauer", teilte die KSV Holstein dem NDR am Montag mit. Der Schiedsrichter brach die Begegnung ab.

Warten auf den Bericht des Schiedsrichters

"Wir prüfen den Sachverhalt nun intern und behalten uns weitere Schritte im Rahmen der Aufarbeitung vor", hieß es seitens der Kieler weiter. Unter anderem soll Bildmaterial von der Partie ausgewertet werden.

Die Schleswig-Holsteiner betonten, sie hätten den Schiedsrichter schon während der Partie darauf aufmerksam gemacht, dass es rassistische Beleidigungen gegeben habe. Deswegen warten alle Beteiligten nun gespannt auf den Bericht des Unparteiischen sowie auf den Sonderbericht des DFB, der in Fällen von Spielabbrüchen immer erstellt wird.

Hansa bestätigt einen Vorfall

Hansa-Nachwuchsvorstand Michael Meier war Augenzeuge der Partie. Er sagte dem NDR, er habe in besagter Szene am Ende nichts mitbekommen, was die Vorwürfe bekräftigt. Gleichzeitig bestätigte er, dass ein Rostocker Akteur in der ersten Hälfte einen Kieler Gegenspieler mit Migrationshintergrund "Affe" genannt habe.

Es sei aber direkt im Anschluss auf dem Platz zu einer Entschuldigung und einem Handschlag gekommen. Trotzdem prüfe Hansa, ob der Spieler sanktioniert werde, so Meier.

Dieses Thema im Programm:
Der Nachmittag | 03.02.2025 | 14:00 Uhr