Archivbild: Hansa Rostock-Fans stehen in einer Fan-Kurve und haben Bengalos gezündet - Rauch steigt auf.

NDR-Sport Polizei identifiziert Hansa-Randalierer: Durchsuchungen in MV

Stand: 22.02.2024 11:47 Uhr

Die Polizei hat am Donnerstag zehn Wohnungen in Mecklenburg-Vorpommern sowie eine weitere in Sachsen-Anhalt durchsucht. Hintergrund sind die schweren Ausschreitungen rund um das Spiel des FC Hansa Rostock in Paderborn Mitte Dezember.

Nach umfangreichen Ermittlungen besteht der Verdacht des schweren Landfriedensbruchs gegen elf Tatverdächtige. Die Männer sollen zu den Randalierern gehören, die am 15. Dezember für schwere Ausschreitungen in der Paderborner Fußball-Arena verantwortlich waren. Zwei Durchsuchungen fanden demnach in Schwerin, zwei weitere in Rostock sowie eine in Stralsund statt. Zudem wurden mehrere Wohnungen im Landkreis Rostock und auf der Insel Rügen durchsucht. Im Rahmen des Großeinsatzes wurden auch in Dessau (Sachsen-Anhalt) Smartphones und Kleidung sichergestellt. Die Verdächtigen sind zwischen 20 und 40 Jahre alt.

Mann aus Wismar bereits seit Wochen unter Verdacht

Ein 39-Jähriger aus Wismar steht der Polizei zufolge bereits seit einigen Wochen im Verdacht, während des Spiels einen 59 Jahre alten Fan des SC Paderborn ohne erkennbaren Grund eine Treppe hinuntergestoßen zu haben. Der Hansa-Anhänger hatte zuvor die Absperrung zwischen dem Gästeblock und dem Bereich der Heimzuschauer überwunden. Der verletzte Fan wurde mit schweren, aber nicht lebensbedrohlichen Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht. Gegen den Tatverdächtigen läuft ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung.

Ermittlungen der Polizei sind nicht beendet

Auch nach den Durchsuchungen geht die Arbeit der Ermittlungskommission "Kogge" weiter. Es gebe insgesamt 121 Strafanzeigen, unter anderem wegen Beleidigung, Körperverletzung und Diebstahl. Während der Ausschreitungen wurden zahlreiche Polizeibeamte und Ordnungskräfte verletzt sowie Sachschäden in und um das Paderborner Stadion verursacht. Der Gesamtschaden beläuft sich auf etwa 250.000 Euro. Die Partie stand nach mehreren Unterbrechungen kurz vor dem Abbruch.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 22.02.2024 | 11:00 Uhr