NDR-Sport European League: Terminhatz für Flensburg-Handewitt und "Recken"
In den kommenden vier Wochen wird die Hauptrunde der European League im Handball ausgespielt. 16 Teams machen sich Hoffnungen, beim Final Four in Hamburg dabei zu sein. Darunter die SG Flensburg-Handewitt und die TSV Hannover-Burgdorf.
Die beiden Nordclubs starten jeweils mit einem Heimspiel in die Hauptrunde: Die Niedersachen spielen heute um 18.45 Uhr gegen den HBC Nantes, die Schleswig-Holsteiner um 20.45 Uhr gegen Bjerringbro-Silkeborg. Die jeweiligen Sieger der vier Hauptrunden-Gruppen ziehen direkt ins Viertelfinale ein, das Ende April ausgetragen wird. Die Zweiten und Dritten spielen eine Play-off-Runde, die terminlich das Osterfest umrahmen wird. Nur die Gruppenvierten scheiden aus.
Kaum Training vor den Spielen
Die internationalen Auftritte führen zu einem engen Terminplan. Die Flensburger etwa werden gleich drei Mal nur 50 Stunden nach einer Bundesliga-Partie schon wieder gefordert sein. Erst am Sonntagnachmittag gewannen sie gegen den HC Erlangen (32:25), bereiten sich nun am Folgetag mit taktischen Besprechungen und Regenerationstraining in einem eher bescheidenen Umfang vor und spielen dann bereits am Dienstag gegen den dänischen Nachbarn Bjerringbro-Silkeborg.
Ein Selbstgänger wird die Aufgabe nicht. "Es hat Charme, gegen BSH zu spielen - vor allem ist es aber ein Gegner mit internationaler Klasse", sagt Lasse Möller, einer der sieben Dänen im SG-Trikot. Landsmann Johan Hansen sowie die beiden Norweger August Pedersen und Aksel Horgen trugen einst sogar das BSH-Trikot.
Auch andersherum gibt es ein Wiedersehen. Sport-Manager Michael Knudsen, Rückraum-Ass Rasmus Lauge und Torwart Johan Sjöstrand spielten einst für Flensburg. Kreisläufer René Toft Hansen (Kiel) und Spielmacher Morten Olsen (Hannover) können auf eine längere Bundesliga-Vergangenheit zurückblicken.
Schlüsselspiel für die SG
Der Auftakt in der European League ist durchaus ein Schlüsselspiel. Denn in der Gruppe 3 scheint noch alles offen zu sein, alle vier Clubs haben 2:2 Punkte aus der Vorrunde mitgenommen. Die Flensburger hatten zu Hause die Kadetten Schaffhausen mit 46:32 abgefertigt, um in der Schweiz mit 24:25 zu verlieren.
Auch zwischen Bjerringbro-Silkeborg und HC Vojvodina gab jeweils das Heimrecht den Ausschlag. Der HC Vojvodina hat im weißrussischen Routinier Barys Pukhouski und in Abwehrchef Miljan Pusica seine bekanntesten Akteure, ist aber eher eine unbekannte Größe. "Wir werden uns nicht mit sportlichen Vergleichen unserer Gegner beschäftigen", so Möller. "Wir wollen immer jedes Spiel gewinnen, und deshalb ist der Gruppensieg unser Ziel."
"Recken" mit vier Zählern im Gepäck
Ein Ausscheiden muss die TSV Hannover-Burgdorf nicht befürchten. Die Handballer von der Leine starten bereits mit vier Zählern, gewonnen in der Vorrunde gegen den polnischen Außenseiter Gornik Zabrze, der ein klarer Kandidat für den vierten Rang ist. Die Trauben des Staffelerfolgs hängen aber hoch, denn die "Recken" müssen sich mit zwei namhaften Kontrahenten auseinandersetzen: mit dem deutschen Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen und zum Auftakt mit HBC Nantes.
"Beide Gegner werden uns definitiv auf einem höheren Level fordern. Wir trauen uns in den Duellen etwas zu und wollen auch gegen diese europäischen Top-Mannschaften punkten." Der HBC Nantes spielte in der vergangenen Saison noch in der Champions League. Entsprechend zusammengesetzt ist der Kader des französischen Vertreters mit Nationalspielern aus neun verschiedenen Ländern.
Fokus auf Nantes
Noch besser bekannt sind natürlich die RN Löwen. Im September schlug Hannover-Burgdorf die Badener im Bundesliga-Heimspiel mit 34:29. Personell besonders interessant: Löwen-Keeper Joel Birlehm wechselt im Sommer nach Hannover, während Marius Steinhauser fünf Jahre für die Rhein-Neckar Löwen auflief und in dieser Zeit sogar zwei Mal deutscher Meister wurde.
An das Wiedersehen denkt der "Recken"-Kapitän aber noch nicht. Er fokussiert sich auf Nantes. "Wir wollen die erfahrene Mannschaft aus Nantes vor schwere Aufgaben stellen. Wir müssen uns vor allem im Angriff einen guten Plan zurechtlegen, um die körperlich starke Abwehr zu knacken."
Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 13.02.2024 | 23:03 Uhr