NDR-Sport DEL-Play-offs starten: Alles oder Nichts für Bremerhaven und Wolfsburg
Für Hauptrundensieger Fischtown Pinguins Bremerhaven und die Grizzlys Wolfsburg beginnt die spannendste Zeit in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Sie starten am Wochenende in ihre Play-off-Viertelfinalduelle - Bremerhaven gegen Ingolstadt und Wolfsburg gegen den EHC München.
Seit Donnerstagabend herrscht Gewissheit: Der ERC Ingolstadt ist der Gegner der Fischtown Pinguins aus Bremerhaven, die sich sechs Tage zuvor durch ein 2:1 bei den Eisbären Berlin mit 107 Punkten die Hauptrundenmeisterschaft gesichert hatten - zum ersten Mal in der Vereinshistorie. Das erste Spiel der Viertelfinalserie im Modus "Best of seven" findet am Sonntag (14 Uhr) in der Bremerhavener Eisarena statt. Der Gegner, Hauptrundenneunter mit 73 Zählern, wird dann in der entscheidenden Phase der Saison drei Partien mehr in den Knochen haben als die Norddeutschen.
Ehrungen en masse für Fischtown Pinguins
Während Ingolstadt über die Woche gestreckt um den Viertelfinaleinzug kämpfte, heimsten die Bremerhavener erst einmal ordentlich Ehrungen ein. Bei der Sportgala in Bremen wurden die Pinguins zur Mannschaft des Jahres 2023 gewählt, Coach Thomas Popiesch zudem zum Trainer des Jahres. Und auf der Award Show der DEL folgten weitere Auszeichnungen. Die Organisation des Clubs erhielt den Preis für den Hauptrundensieg, und Kristers Gudlevskis wurde zum Torhüter des Jahres gekürt.
"Egal, wo man in der Stadt unterwegs ist, die Leute fiebern mit, die leben das, sind mit Leidenschaft dabei."
— Pinguins-Coach Thomas Popiesch
So schön diese Auszeichnungen auch sind, die Pinguins haben andere Ziele vor Augen. "Vor der Saison hatten wir ausgegeben, dass wir mal mehr als das Viertelfinale erreichen wollen. Das ist jetzt der erste Schritt. Und auch da müssen wir uns strecken, weil jetzt große Mannschaften mit Play-off-Erfahrung auf uns zukommen", antwortete Popiesch nach dem Spiel bei den Eisbären auf die Frage, ob in Bremerhaven die Meisterschaft ein Thema sei.
Darauf ging er dann auch näher ein: "Wenn wir die Spiele alle gewinnen würden, kann sich jeder ausrechnen, wo wir am Ende landen werden. Aber wir wollen uns auf den ersten Gegner vorbereiten."
Popiesch gönnte sich aber auch durchaus Zufriedenheit über den Verlauf der Hauptrunde: "Für uns ist es etwas ganz Besonderes, dass wir heute um diesen Platz spielen konnten. Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft", sagte der 58-Jährige, der eine "unglaubliche Begeisterung" in Bremerhaven ausgemacht hat. "Egal, wo man in der Stadt unterwegs ist, die Leute fiebern mit, die leben das, sind mit Leidenschaft dabei. Das steckt die gesamte Organisation an - das überträgt sich", sagte er. Und jetzt in den Play-offs werde "der Hype sicherlich noch einmal größer werden".
Grizzlys Wolfsburg wollen gegen München den Bann brechen
Auch beim anderen norddeutschen DEL-Club sind sie davon überzeugt, dass die Begeisterung im Umfeld noch einmal steigen wird. Die Grizzlys Wolfsburg haben die 52 Spieltage umfassende Hauptrunde mit 87 Zählern als Tabellenvierter abgeschlossen. Der Play-off-Gegner steht bereits seit einer Woche fest: Titelverteidiger EHC München (86), der Fünfter wurde.
An den Club von der Isar haben die Grizzlys und ihre Fans keine guten Erinnerungen. In der vergangenen Saison war für Wolfsburg nach dem siebten Duell im Halbfinale die Saison beendet. Jetzt gibt es im Viertelfinale das Wiedersehen mit dem EHC, am Sonnabend (19.30 Uhr) findet in eigener Arena das erste Duell statt.
"Wir stehen vor ihnen, also haben wir es gut gemacht."
— Grizzlys-Manager Charly Fliegauf
Grizzlys-Manager Charly Fliegauf räumte im Interview mit der "Wolfsburger Allgemeine Zeitung" ein, dass München zuletzt nicht Wolfsburgs Liebling gewesen sie. "Das stimmt für die Play-offs. Da haben wir inzwischen nach einem überraschenden Viertelfinal-Erfolg 2015 vier Mal in Folge den Kürzeren gezogen. Jedoch ist München diesmal nicht on top. Wir stehen vor ihnen, also haben wir es gut gemacht", sagte der 63-Jährige.
Und überhaupt, die bisherigen Duelle in dieser Saison sollten Mut machen, findet Fliegauf: "Wir haben dort mit zwei Zu-Null-Siegen gezeigt, was geht - das gibt uns positive Energie. Wir freuen uns auf die Serie." So ist es nicht nur in Wolfsburg, sondern natürlich auch in Bremerhaven. Nach dem Ende der Pre-Play-offs geht es nun auch für die beiden norddeutschen Clubs um Alles oder Nichts.
Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 16.03.2024 | 23:03 Uhr