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NDR-Sport Bayern München bei St. Pauli: Wer zu spät kommt, den bestraft nicht nur das Leben

Stand: 10.02.2025 18:24 Uhr

Für Fußball-Rekordmeister FC Bayern München hat die Bundesliga-Partie im vergangenen November beim FC St. Pauli ein Nachspiel. Weil sich die Bajuwaren auf dem Kiez ein wenig zu viel Zeit ließen, müssen sie nun an ihr berühmt-berüchtigtes Festgeldkonto ran.

Von Hanno Bode

Ein paar Euro werden den Münchnern von ihrem "Notgroschen" wohl noch bleiben. Aber gerne wird der Erstliga-Tabellenführer die nun vom Deutschen Fußball-Bund verhängte Geldstrafe in Höhe von 15.000 Euro gewiss nicht an die Bank des Vertrauens des DFB überweisen. Zumal das Vergehen, für das der FCB vom Sportgericht des Verbandes sanktioniert wurde, aus neutraler Sicht doch eher in die Rubrik "maximal egal" fällt.

Doch wer zu spät kommt, den bestraft zuweilen nicht nur das Leben, sondern auch der DFB. So geschehen nun - und zwar satte drei Monate nach der Partie im Millerntorstadion, die der Favorit knapp mit 1:0 gewann.

15.000 Euro Geldstrafe für zwei Minuten Verspätung

Was vermutlich an jenem 9. November kaum einem der anwesenden 29.546 Zuschauer auffiel und wahrscheinlich auch bei den interessierten Fans an den Endgeräten nicht für böses Blut sorgte, wurde nun durch das Sportgericht sanktioniert: Der Anpfiff der Begegnung erfolgte mit einer Verspätung von exakt 2:07 Minuten.

Die Verzögerung sei dadurch entstanden, dass die Spieler der Gastmannschaft zu spät aus der Kabine gekommen seien und somit die Ausrüstungskontrolle und das nachfolgende Einlaufen verzögert worden seien, teilte der DFB am Montag in seiner Urteilsbegründung mit. "Zugunsten des Clubs geht der DFB-Kontrollausschuss im summarischen Verfahren von einer dem FC Bayern München zuzurechnenden Verzögerung von knapp unter zwei Minuten aus", hieß es in dem Antrag des Kontrollausschusses, dem das Sportgericht folgte. 

Bayern will in Celtic siegen - und Festgeldkonto auffüllen

Der Verband zeigte also sogar noch Milde. Sonst hätte es noch teurer werden können für den bekanntermaßen stets am Rande der Insolvenz wandelnden Rekordmeister. Denn einer Tabelle zufolge gibt es bei einer Verspätung von 30 bis 120 Sekunden nach zwei Ermahnungen beim dritten Verstoß - der in diesem Fall vorlag - eine Strafe von 15.000 Euro. Maximal könnten sogar 80.000 Euro in der Bundesliga fällig werden: Wenn es sich beim achten Verstoß um eine Verzögerung von mehr als 120 Sekunden handelt.

Ob die Münchner nun in Erwägung ziehen, ihren Funktionärsstab um eine Art "Zeit-Manager" zu erweitern, ist nicht überliefert. Für Krisensitzungen auf höchster Ebene an der Säbener Straße dürfte das Sportgerichts-Urteil wohl (noch nicht) gesorgt haben. Schließlich besteht für den FCB bereits am Mittwoch in der lukrativen Champions League bei Celtic Glasgow die Chance, das Festgeldkonto wieder aufzufüllen...

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Hamburg Journal | 10.02.2025 | 19:30 Uhr