NDR-Sport ATP Finals: Zverev überrascht mit Sieg gegen Alcaraz
Alexander Zverev ist mit einem Sieg in die ATP Finals von Turin gestartet. Der Hamburger Tennisprofi setzte sich am Montag gegen den spanischen Weltranglisten-Zweiten Carlos Alcaraz mit 6:7 (3:7), 6:3, 6:4 durch.
Der 26-Jährige, der beim Turnier der acht besten Tennisprofis des Jahres nur mit Außenseiterchancen angetreten war, machte damit vor 12.000 Zuschauern im ausverkauften Pala Alpitour einen Schritt in Richtung Weiterkommen. Zverev trifft in der Vorrunde noch auf die Russen Daniil Medwedew und Andrej Rublew, die beiden Gruppenersten schaffen den Sprung in die K.o.-Phase.
Gegen Medwedew geht es nun am Mittwoch schon ums Halbfinale. Der Weltranglisten-Dritte setzte sich am Montagabend im zweiten Spiel der Roten Gruppe gegen seinen Landsmann Rublew klar mit 6:4, 6:2 durch und zeigte dabei eine starke Leistung.
Schreckmoment schnell verarbeitet
"Ich bin sehr glücklich, dass ich die Partie drehen konnte. Es ist immer schön, die besten Spieler der Welt zu schlagen. Und er ist einer davon", sagte Zverev. Den Schreckmoment im dritten Satz, als er weggerutscht war, verarbeitete er schnell: "Ich bin nicht umgeknickt, nur weggerutscht. Es war ein Nervenschmerz für eine Weile. Aber ich denke und hoffe nicht, dass etwas kaputtgegangen ist. Man kann es natürlich nicht mit Paris vergleichen." Zumal es diesmal der linke Fuß war.
Zverev nutzt Chancen im ersten Satz nicht
Zverev startete gut und überraschte den spanischen Wimbledonsieger immer wieder mit seinem Vorhand-Topspin. Der Lohn: Ein frühes Break zum 2:1. Doch Alcaraz kämpfte sich ins Match zurück und nahm Zverev den Aufschlag zum 3:3 ab.
Beinahe wäre dem Hamburger die perfekte Antwort gelungen, doch der Hamburger vergab im siebten Spiel vier Breakbälle. Das war symptomatisch: Alcaraz, der keinesfalls seine Bestform zeigte, bot Zverev viel an, doch Deutschlands Nummer eins nutzte die Chancen nicht. Im Tiebreak hatte der Weltranglisten-Zweite letztlich die besseren Nerven.
Starkes Aufschlagspiel von Zverev
Wie im ersten Satz holte sich Zverev wieder ein frühes Break und ging im zweiten Durchgang mit 3:0 in Führung. Diesmal nutzte er Alcaraz' Fehler aber besser. Weil er zudem extrem stark servierte, holte sich der Hamburger verdient den zweiten Satz - mit einem Ass.
Das Momentum lag nun auf Zverevs Seite. Alcaraz wirkte gehemmt, blickte immer wieder verzweifelt zu seinem Trainer Juan Carlos Ferrero auf die Tribüne. Vor allem die sonst so gefährlichen Stoppbälle des Weltranglisten-Zweiten kamen dieses Mal überhaupt nicht. Zverev nutzte das und ging zum 3:2 mit einem Break in Führung.
Anschließend brachte der Deutsche sein Aufschlagsspiel zum 4:2 durch - und überstand dabei auch die Schrecksekunde, als er wegrutschte und Erinnerungen an seine schwere Fußverletzung vom vergangenen Jahr wach wurden.
Matchball nach zweieinhalb Stunden
Alcaraz stemmte sich gegen die Niederlage, blieb dran, aber Zverev servierte beim Stand von 5:4 - und konnte sich auf seine starken Aufschläge (trotz eines Doppelfehlers und eines Breakballs) verlassen. Nach etwas mehr als zweieinhalb Stunden verwandelte er seinen ersten Matchball zum Sieg - den Aufschlag-Return schlug Alcaraz ins Netz.
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Sport aktuell | 13.11.2023 | 18:17 Uhr