Glatter Sieg in Braunschweig Elversberg grüßt von der Tabellenspitze
Die SV Elversberg sorgt in der 2. Fußball-Bundesliga weiter für Furore. Mit dem Sieg bei Eintracht Braunschweig kletterten die Saarländer an die Tabellenspitze.
Nach dem 3:0 (0:0)-Erfolg in Braunschweig führen die Saarländer nach dem 50. Zweitligaspiel ihrer Vereinsgeschichte die Tabelle an, profitierten dabei vom Patzer Hannovers in Fürth. Die Braunschweiger sind nach dem vierten Spiel nacheinander ohne Sieg auf den 17. Tabellenplatz und damit auf einen Abstiegsrang gerutscht.
Trainer Steffen: "Schön, dass die Jungs die Erwartungen übertreffen"
Horst Steffen war sichtlich gerührt nach dem Sieg in Braunschweig. "Schöner geht es kaum, dass wir mal so eine Tabellensituation nach 50 Zweitligaspielen haben. Es ist immer wieder schön, dass die Jungs die Erwartungen übertreffen und mich überraschen", sagte der Elversberg-Trainer der Sportschau: "Das wird in die Geschichtsbücher eingehen."
So begeistert wie sein Kollege aus Elversberg war, so enttäuscht war Braunschweigs Daniel Scherning. "Wir haben uns nicht so aufgebäumt, wie es die Fans erwarten. Natürlich ist es fehlendes Selbstvertrauen, aber auch Naivität. Es geht erst einmal darum, was hier heute passiert ist, Revue passieren zu lassen und einzuordnen", sagte der geknickte Eintracht-Coach, auf den der Erfolgsdruck immer weiter anwächst: "Dem Trainer geht es genauso beschissen, wie allen anderen, die hier im Stadion waren."
Die tief im Abstiegskampf steckenden Braunschweiger brauchten jeden Zähler - und mussten zusätzlich die 0:5-Klatsche in Düsseldorf verarbeiten. Trotzdem gab sich Trainer Scherning überzeugt, die Partie gewinnen zu können.
Eitel Sonnenschein dagegen im Saarland, wo die Elversberger in dieser Saison die 2. Liga aufmischen. Mit einem Dreier hatten die Elversberger sogar die Chance, an die Spitze zu klettern. Und so sah Coach Horst Steffen auch eine gute Chance auf die nächsten Punkte.
Braunschweig mit Mut und Leidenschaft
Die Gastgeber gingen die Partie mit Mut und Leidenschaft an, die Elversberger mit der reiferen Spielanlage. In der 18. Minute wurde es zum ersten Mal richtig brenzlig vor dem Elversberger Tor.
Fabio Kaufmann zog eine Flanke mit viel Schnitt nah vors Tor. Dort rettete Lukas Pinckert in höchster Not vor den einschussbereiten Rayan Philippe und Johan Gómez. Erneut Phillipe ließ die nächste richtig dicke Chance liegen, als er alleine aufs Elversberger Tor zustürmte - aber am rechten Pfosten vorbeizog (23.).
Nach diesen zwei Schreckmomenten schalteten die Saarländer einen Gang höher. Dann lag der Ball im Braunschweiger Tor. Doch der Treffer durch Tom Zimmerschied zählte nicht, in der Entstehung hatte Schiedsrichter Richard Hempel ein Offensivfoul von Luca Schnellbacher gesehen (41.). So ging eine ausgeglichene Partie mit Offensiv-Luft nach oben torlos in die Pause.
Elversbergs Asllani bricht den Torbann
Die Offensiv-Luft blieb auch in der zweiten Hälfte zunächst dünn. Dann waren es die Elversberger, die endlich den Torbann in Braunschweig brachen. Der Treffer fiel ziemlich aus dem Nichts: Nach einem Freistoß verlor die Braunschweiger Abwehr die Übersicht und ließ Fisnik Asllani aus den Augen. Der schnappte sich einen Abpraller und ließ aus wenigen Metern BTSV-Keeper Marko Johansson keine Chance (62.).
Asllani war es auch, der die Partie entschied: Zunächst ließ der 22-Jährige Nikolaou ins Leere rutschen und tanzte anschließend auch noch Keeper Johansson aus. Auch der extrem spitze Winkel war kein Problem für den Elversberger Stürmer, der den Ball mit viel Übersicht über die Torlinie schob (79.). Der 10. Saisontreffer Asllanis, der damit in der Torjägerliste auf Rang zwei steht.
Die Braunschweiger Gegenwehr war damit erloschen, die beeindruckend souveränen Elversberger spielten die Partie routiniert zu Ende. Maurice Neubauer sorgte noch für den dritten Elversberger Treffer (90. +1).
Braunschweig in Nürnberg, Elversberg gegen Schalke
Braunschweig muss nächste Woche nach Nürnberg (21.12., 20.30 Uhr). Elversberg hat Schalke 04 zu Gast (20.12., 18.30 Uhr).