Fußballer auf dem Platz

Fußball | Thüringenpokal ZFC Meuselwitz gewinnt Pokalkrimi gegen Rot-Weiß Erfurt

Stand: 18.11.2023 16:05 Uhr

Was war das für ein Drama: Rot-Weiß Erfurt holte in Unterzahl einen Rückstand auf und stand nach einem packenden Pokalfight mit leeren Händen da. Weil der ZFC Meuselwitz einen Lukas Sedlak zwischen den Pfosten hatte.

Der ZFC Meuselwitz steht im Halbfinale des Thüringenpokals. Das Team von Trainer Georg-Martin Leopold setzte sich mit 5:3 im Elfmeterschießen gegen den FC Rot-Weiß Erfurt durch. Die Gäste mussten 90 Minuten in Unterzahl spielen. Held des Tages war Keeper Lukas Sedlak, der zwei Elfmeter parierte. "Verdient oder nicht, ist mir egal, Hauptsache gewonnen", freute sich der Schlussmann des ZFC.

ZFC Meuselwitz vs. Rot-Weiß Erfurt - das Elfmeterschießen

Vor dem Spiel mussten die Gastgeber kurzfristig noch einmal wechseln. Dominik Bock verletzte sich beim Warmmachen, für ihn kam Amer Kadric in die Startelf. Bei RWE musste Artur Mergel auf die Bank, Andrej Startsev fehlte.

ZFC Meuselwitz gewinnt Pokalkrimi gegen Rot-Weiß Erfurt

Trübenbach trifft wieder - harte Rote Karte

Das Spiel brauchte dann keinen Anlauf, beide Teams wollten das Tor, standen aber zunächst auch sicher in der Defensive. Meuselwitz gehörten die ersten zehn Minuten, Dann kam Erfurt besser ins Spiel, zeigte einige gute Spielzüge. In der 25. Minute wurde es dann vor beiden Tore gefährlich, zunächst wurde der Schuss von Erfurts Til Linus Schwarz geblockt, dann verzog auf der Gegenseite Andy Trübenbach. Dann kam Farbe ins Spiel. Schwarz traf Nils Miatke mit zu hohem Bein am Kopf. Der Schiedsrichter zog nach Beratung mit seinem Assistenten die Rote Karte, eine sehr harte, aber vertretbare Entscheidung. Und es kam für Erfurt noch härter. In der 38. Minute zog Trübenbach aus 24 Metern flach ab, der Ball landete i linken unteren Eck zum 1:0. Danach hatte Erfurts Samuel Biek den Ausgleich auf dem Kopf, Lukas Sedlak war aber im linken Eck. Und der ZFC hätte nachlegen können, als Miatke in der 45. Minute aus sieben Metern köpfte, Malcolm Badu aber auf der Torlinie klären konnte.

Fußballer auf dem Platz

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RWE schafft Ausgleich in Unterzahl

Mit Artur Mergel wurden die Erfurter nach der Pause griffiger, gefährlicher und schafften in der 56. Minute den nicht unverdienten Ausgleich. Mergel ging links in den Strafraum, passte zu Michael Seaton, der sich mit einer Körperdrehung durchsetzte und den Ball unter die Latte hämmerte. Danach wurde es ein offener Schlagabtausch, der ZFC hatte durch Fabian Raithel zwei Chancen und Pech, als zwei Mal ein möglicher Elfmeterpfiff ausblieb. Erfurt war immer gefährlich, wenn Mergel an den Ball kam.

Pokalspiel Zfc Meuselwitz gegen Rot-Weiss Erfurt.

Pokalspiel Zfc Meuselwitz gegen Rot-Weiss Erfurt.

Es ging in die Verlängerung, wo der Ball in der 94. Minute im Tor lag. Nach einer Rechtsflanke verlängerte Trübenbach per Kopf auf Hansch, der den Ball in Tor köpfte, aber dabei knapp im Abseits stand. Weitere große Chancen gab es auf beiden Seiten nicht, obwohl die nötigen Räume durchaus vorhanden waren.

Sedlak wird zum Pokalhelden

Und auch das Elfmeterschießen war an Dramatik kaum zu überbieten. Zunächst scheiterte der Meuselwitzer Florian Hansch an Keeper Plath, dann wurde Sedlak zum Pokalhelden. Er parierte erst gegen Kwabe Schulz und hielt auch noch den Schuss von Seaton. Michel Ulrich schließlich schoss die Meuselwitzer ins Glück.

Stimmen zum Spiel

Fabian Gerber (Trainer Erfurt): "Ich glaube, wir sind gut reingekommen, lassen wenig zu. Wir haben aufopferungsvoll gekämpft. Die Rote Karte ist für mich nicht nachvollziehbar. Das kriegen wir jede Woche. Bei hohem Ball, da musst du jedes Spiel fünf geben. Das ist eine spielentscheidende Situation, wenn du 90 Minuten in Unterzahl spielst. Wir sind aber zurückgekommen, haben an den Ausgleich geglaubt. Dann haben wir noch gute Umschaltsituationen. Es ist extrem bitter. Es gibt im Fußball Phasen, wo du Spiele verlierst. Wir werden die Köpfe wieder hochnehmen. Glückwunsch an den ZFC, auch wenn Elfmeterschießen eine Glückssache ist."

Georg-Martin Leopold (Trainer Meuselwitz): "Für uns war es ab Minute 30 ein schwieriges Spiel. Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Die Rote Karte ist eine harte Entscheidung. Erfurt kam besser aus der Kabine, einige dachten vielleicht schon, dass sie eine Runde weiter sind. Nach dem Ausgleich ist es ein Tanz auf der Rasierklinge. Es war schon echt kritisch abzuwägen, wieviel Offensive wir reinlegen. Wir sind aber sehr froh, im Pokal zu überwintern."

rei