Fußball-EM im Sommer Wo man noch legal Tickets kaufen kann
Insgesamt 51 Spiele werden bei der Fußball-EM ausgetragen, die am 14. Juni beginnt. Die 2,7 Millionen Tickets, die die UEFA dafür im Herbst auf den Markt gebracht hat, waren schnell verkauft – und viele Fans schauten in die Röhre. Doch auch kurz vor Anpfiff gibt es noch Wege und Möglichkeiten, an die wenigen noch vorhandenen Tickets zu kommen. Und zwar legal. Zugleich warnen Verbraucherschützer vor dem Kauf von Tickets von nicht lizenzierten Anbietern.
- Täglich werden auf der offiziellen Ticket-Webseite der UEFA zurückgegebene Tickets zum Verkauf angeboten.
- Am Stadion-Einlass wird auf die Personalisierung des Tickets auf den Käufer geachtet.
- Um Fans vor überteuerten Tickets auf dem Zweitmarkt zu schützen, ist nur der Kauf der Tickets auf lizenzierten Webseiten zulässig.
Um den Schwarzmarkt zu unterbinden, betreibt die UEFA die einzige offizielle Ticketbörse, auf der Fans Karten für die Spiele der Europameisterschaft kaufen und verkaufen können. Denn von den 2,7 Millionen verkauften Tickets werden hin und wieder auch einige zurückgegeben. Diese Tickets landen dann auf der sogenannten Resale-Plattform der UEFA, erläutert Anwältin Iwona Husemann von der Verbraucherzentrale NRW: "Dort können dann Verbraucherinnen und Verbraucher, die Tickets gekauft haben und aus irgendwelchen Gründen jetzt doch nicht teilnehmen können, ihre Tickets zum Nennwert einstellen. Und dort kann man immer mal schauen, ob es Tickets gibt."
Eben auf der offiziellen UEFA-Plattform – und zwar nur zum Nennwert. Also zu dem Preis, in dem Karten für die bestimmten Kategorien im Stadion gekauft wurden. "Damit soll eben ausgeschlossen werden, dass über den Schwarzmarkt mit offiziellen UEFA-Tickets ein hoher Gewinn realisiert werden kann."
Strenge Kontrollen der Online-Tickets am Einlass
Über die Resale-Plattform gingen noch einmal 100.000 Tickets in den Verkauf. Auch diese Karten waren schnell vergriffen. Doch es kann sich lohnen, regelmäßig auf die offizielle Webseite der UEFA zu schauen, denn es können täglich Karten zurückgegeben werden. Der Verkauf, so die UEFA, läuft nach dem "first come, first serve"-Prinzip. Mit anderen Worten: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Jeder, der bisher ein Ticket ergattert hat, erhält bis Ende Mai seine Tickets über die offizielle UEFA Mobile Ticket-App.
Dann kann man das personalisierte Ticket herunterladen – oder an Freunde oder Familienmitglieder übertragen, die aber dem Turnierorganisator in einer bestimmten Frist mitgeteilt werden müssen. Auch über diese Personalisierung wacht die UEFA mit Argusaugen, betont Iwona Husemann von der Verbraucherzentrale NRW: "Und es kann gegebenenfalls auch eine Ausweiskontrolle geben. Es gibt auch nur Online-Tickets. Ausdrucke sind keine offiziellen Tickets, die zum Einlass berechtigen."
Kauf auf nicht-lizenzierten Ticket-Börsen ist unzulässig
Außerdem warnt die Anwältin Husemann nachdrücklich davor, Karten bei nicht lizenzierten Ticketbörsen von Drittanbietern zu kaufen. "Bei der Verbraucherzentrale gehen immer wieder Beschwerden ein, dass auf Zweitmarktplattformen Tickets häufig zu stark überteuerten Preisen angeboten werden. Hierzu muss man gerade jetzt speziell bei den Tickets für die Europameisterschaft wissen, dass die UEFA sich vorbehält, solche Tickets zu sperren."
Zweitmarktplattformen im Netz erwecken auf den ersten Blick einen offiziellen Anschein. Und sie offerieren für etliche Spiele noch Tickets. Stutzig werden sollte man spätestens dann, wenn dafür der Nennwert, also der offizielle Preis, genannt wird – der Verkaufspreis aber deutlich darüber liegt. So kann eine Karte, deren Nennwert bei 195 Euro liegt, bei solchen Plattformen glatt das Vierfache kosten. "Also selbst wenn man ein elektronisches Ticket weitergeleitet bekommt über einen nicht lizenzierten Zweitmarkt, dann kann es sein, dass man mit diesem Ticket keinen Eintritt erhält.", erklärt Husemann.
Es gibt noch Hoffnung auf Tickets
Eine weitere legale Option sind Logenplätze oder sogenannte Hospitality-Pakete mit Tickets von offiziellen Anbietern. Diese Kombi-Pakete enthalten durchweg Tickets für bevorzugte Sitzplätze mit bestem Blickfeld auf das Spielfeld, Verköstigung vom Feinsten und Zugang zu Lounge-Bereichen in den Stadien. Das hat allerdings seinen Preis. So kostet ein Einzelsitzplatz in einer Platinum Lounge bis zu 4.500 Euro. Und wer gleich eine komplette Box für mehrere Fans buchen möchte, muss, je nach Personenzahl, dafür bis zu 58.500 Euro tief in die hoffentlich gut gefüllte Brieftasche greifen.
In diesem Preissegment gibt es übrigens noch einige freie Plätze, buchbar auf der Plattform "The Official UEFA 2024 Hospitality Provider". Wer nicht so viel für nur ein Fußballspiel hinblättern möchte, sollte bis zum 26. Juni, dem Ende der Gruppenphase warten. Denn dann werden auf der offiziellen UEFA-Plattform wieder Tickets für Fans der Mannschaften verkauft, die sich für die KO-Runde qualifiziert haben.