Enttäuschung nach dem Gegentor zum 1:3 bei Baris Atik (1. FC Magdeburg,23), Daniel Heber (1. FC Magdeburg,15), Martijn Kaars (1. FC Magdeburg,9)

Fußball | 2. Bundesliga Vom Heimfluch verfolgter FCM hadert mit "zu vielen Gegentoren" – nun kommt Köln

Stand: 09.02.2025 12:29 Uhr

Der 1. FC Magdeburg wird nach der Achterbahnfahrt gegen den 1. FC Nürnberg weiter vom schier unendlichen Heimfluch verfolgt. In der Analyse kommt die Defensive nicht gut weg. Nun reist Spitzenreiter 1. FC Köln zum FCM.

Die Heimschwäche des 1. FC Magdeburg nimmt immer unglaublichere Dimensionen an. Saisonübergreifend wartet der Fußball-Zweitligist seit 15 Partien auf einen Dreier. Die Bilanz eines Absteigers. Zuletzt gewannen die Elbestädter am 24. Februar 2024 vor heimischer Kulisse – mit 3:0 gegen Schalke 04.

"Das ist zweite Liga"

Am vergangenen Samstag gegen den 1. FC Nürnberg hatten die Blau-Weißen in der Schlussphase ein zwischenzeitliches 1:3 egalisiert und drängten auf die endgültige Befreiung: "Da war das Spiel auf unserer Seite", sagte FCM-Trainer Christian Titz nachher im Interview mit SPORT IM OSTEN. Doch Julian Justvans Treffer in der vierten Minute Nachspielzeit führte dann doch zur denkbar bitteren 3:4-Niederlage.

Jubel nach dem Spielende. Julian Justvan (10, 1. FC Nürnberg FCN ) und Mannschaft

FCM-Verteidiger Marcus Mathisen kann es nicht fassen. Die Nürnberger bejubeln ihren späten Siegtreffer.

Titz kritisiert Abwehrverhalten – Pfeiffer kann Justvan nicht halten

"Das letzte Tor ärgert mich aus dem Grund: Da laufen vier Spieler weg, wir machen den Raum auf – wir waren acht gegen fünf", war Titz sauer über das Abwehrverhalten seines Teams. Unter anderem ließ Winterneuzugang Patric Pfeiffer Torschütze Justvan gewähren. Pfeiffer fehlt die Spielpraxis, bei den Berner Young Boys fehlte er wegen Verletzungen in der Hinrunde lange. "Manchmal gibt's Tage, da kannst du dich nur selbst schlagen – heute war so ein Tag", konstatierte Titz nach den aufreibenden 95 Minuten.

"Kriegen zu viele Gegentore"

Innenverteidiger Jean Hugonet, der sowohl für Nürnberg per Eigentor als auch später zum 3:3 für die eigenen Farben getroffen hatte, wurde grundsätzlich: "Ein bitteres Ende. Wir kriegen zu viele Gegentore, wir können nicht jede Woche ein Spiel gewinnen, wenn wir zwei, drei, vier Tore kassieren." Dass die Magdeburger am Ende auf den Sieg spielten, fand Hugonet richtig – auch wenn es diesmal nicht funktioniert hatte.

"Drei Punkte für Nürnberg sind schockierend"

Selbst ein 3:3 sei kein gutes Ergebnis, weil der FCM jedes Spiel gewinnen wolle, erklärte der Franzose. Mit diesem Anspruch ist der ostdeutsche Traditionsverein bisher auch gut gefahren, die Defensive allerdings hat schon seit geraumer Zeit ihre Probleme, die besonders auswärts durch überragendes Offensivspiel kompensiert werden konnten. Immer wieder bringen sich die Magdeburger selbst in Schwierigkeiten, indem ungefährliche Situationen durch überhastetes Handeln zu Problemen werden.

Rafael Lubach (18, 1. FC Nürnberg FCN ) wird von Daniel Heber (15, 1. 1. FC Magdeburg FCM ) zum Elfmeter gefoult.

FCM-Verteidiger Daniel Heber (re.) foult Rafael Lubach.

Heber verursachte zuletzt zwei Strafstöße

Gegen Braunschweig und Nürnberg etwa verursachte Daniel Heber zwei völlig unnötige Strafstöße, die jeweils für die Punktverluste mitentscheidend waren. Insgesamt hat Magdeburg mit 33 Gegentreffern die zweitmeisten in der oberen Tabellenhälfte kassiert – nur Nürnberg mit 37 musste noch mehr einstecken. Stellen die Blau-Weißen dieses Handicap nicht ab, dürfte ein Platz in der Top 3 aussichtslos sein. Die Auswärtsbilanz, laut dem Sender Sky die beste aller Zeiten in der 2. Liga, hält Magdeburg in der Spitzengruppe.

"Sehnen uns sehr nach einem Heimsieg"

Nächste Chance gegen Köln

Drei Niederlagen und sieben Unentschieden stehen in dieser Spielzeit bisher daheim zu Buche – und am kommenden Freitag (14. Februar, 18:30 Uhr im Audio-Livestream und SpiO-Ticker) empfängt der FCM mit dem 1. FC Köln das nächste Topteam. Der FC reist nach dem knappen 1:0-Heimsieg über Schalke 04 als Tabellenführer an die Elbe. Es ist die letzte Magdeburger Chance, ein ganzes Jahr ohne Heimsieg zu verhindern.

Auch der Aufstiegsfavorit aus der Domstadt dürfte den Magdeburgern eher defensiv und zurückhaltend begegnen, sodass auch da die Räume für Martijn Kaars fehlen werden. Lichtblick: Magdeburgs drei Tore gegen Nürnberg waren ein deutliches Plus gegenüber dem bisherigen Heimschnitt von nur einem Treffer. Kommt dazu noch konsequentes Verteidigen, sind auch gegen Köln drei Punkte drin.

dpa/cke