v.l. Xavi Simons Leipzig, 10,schaut enttäuscht.

Nur Remis gegen Heidenheim "Viel Luft nach oben" - Frust statt Aufbruchstimmung bei RB Leipzig

Stand: 24.02.2025 10:36 Uhr

Das phasenweise blamable Unentschieden gegen den 1. FC Heidenheim war ohne Zweifel zu wenig für die hohen Ansprüche bei RB Leipzig. Im DFB-Pokalviertelfinale gegen Wolfsburg braucht das Team von Marco Rose nicht nur im taktischen Bereich eine klare Steigerung.

Marco Rose hadert mit seinen taktischen Systemen und sieht vor allem ein Defensiv-Problem. Vor dem DFB-Pokalviertelfinale an diesem Mittwoch (20:45 im Audio-Livestream und Ticker) gegen den VfL Wolfsburg mit Ex-Trainer Ralph Hasenhüttl haben die Leipziger einen Quantensprung mit dem hoch ambitionierten Team verpasst. Auch die Champions-League-Qualifikation ist nun keine Selbstverständlichkeit mehr. 

Openda und Sesko wenden Blamage ab

Gegen Heidenheim war Leipzig nach dem Treffern von Mathias Honsak (6.) und Marvin Pieringer (13., Foulelfmeter) früh in Rückstand geraten. Durch Lois Openda (45.+2) und Benjamin Sesko (64., Foulelfmeter) hatte RB eine Blamage zwar noch verhindert, konnte Rang vier aber nicht verteidigen. "Vielleicht ist es nicht so schlecht, mal in die Jäger-Rolle zu kommen, wir haben knackige Aufgaben, jetzt kommen direkte Konkurrenten", meinte Rose, der mit RB in der Tabelle zurückgefallen ist. 

RB Leipzig verschläft gegen Heidenheim Anfangsphase und erkämpf Punkt

Nach dem insgesamt schwachen Auftritt gegen den Außenseiter sieht der Cheftrainer vor allem im taktischen Bereich enorme Rückschritte. "Ich wollte jeden in seiner perfekten Position, das bedeutet 4-2-2-2 mit zwei Mittelstürmern. Aber spätestens nach dem 0:2 wusste ich, es funktioniert so nicht, wir müssen wieder in die Dreierkette zurück. Das war nicht zum ersten Mal in der Saison so, weil wir es nicht schaffen, uns reinzuarbeiten", haderte er mit seinem ursprünglich mal funktionierenden System. 

"Das Ergebnis ist enttäuschend"

Rose: "Wir sind zu unpräzise"

Hinzu kommen die zahlreichen Fehlpässe beim Herausspielen aus der eigenen Hälfte und vor allem im letzten Drittel. "Das Thema Unsauberkeit begleitet uns schon die ganze Saison, wir sind zu unpräzise", meinte der 48 Jahre alte Rose, dem die Enttäuschung im Gesicht stand. Dennoch bemerkte er: "Ich habe ein Gefühl für meine Mannschaft, ich habe nicht das Gefühl, dass wir verunsichert sind. Das würde ich erkennen."

So bleibt RB statt im Fortschritts-Modus weiter im Kampf-Modus, "so wie ich es schon am 1. oder 2. Januar gesagt habe". Nun wolle Rose "gegen Wolfsburg Lösungen finden, um ins Pokal-Halbfinale einzuziehen", denn er glaube an sein Team. Torwart Peter Gulácsi sieht "insgesamt noch sehr viel Luft nach oben. Ich finde, dass die Richtung nicht schlecht ist, wir müssen Spiele gewinnen und in den Flow kommen".

Orban bemängelt Torgefahr

Kapitän Orban, der als Abwehrchef Teil des Defensiv-Problems und auch Verursacher des Strafstoßes zum 0:2 war, sieht das Problem in der Offensive: "In der letzten halben Stunde waren wir zu ungenau und haben zu wenig Torgefahr ausgestrahlt. Gerade in den letzten 20 Minuten hätte ich mir hier zuhause etwas mehr erhofft."

"Das war schlecht verteidigt"

So kommt RB nicht weiter. Aber: "Wir verlieren nicht die Nerven und wissen damit umzugehen", sagte Orban: "Wir haben es uns in den letzten Jahren gefühlt immer bis zum letzten Spieltag erarbeiten müssen." Zunächst steht aber die Aufgabe im Pokal gegen Wolfsburg an. Ein Einzug ins Halbfinale würde ohne Frage neue Kräfte für das Rennen um die Champions-League-Plätze freisetzen.

SpiO/dpa/sid