Fußball | Regionalliga Trotz verpasstem Volley und Fallrückzieher: Chemie weiter ungeschlagen
Chemie Leipzig setzt den starken Saisonstart fort. Ein 1:0 (1:0) gegen den BFC Dynamo reicht den Leutzschern für das vierte Spiel ohne Niederlage. Dabei wäre noch viel mehr drin gewesen, die BSG ließ einige sehenswerte Möglichkeiten liegen. Die Gäste hingegen waren völlig abgemeldet.
Im Traditionsduell brauchten beide Teams nicht lange, um warm zu werden: Der BFC setzte die Hausherren zwar direkt nach Anpfiff unter Druck, die erste Ecke gehörte jedoch den Leutzschern – die diese direkt ausnutzten. Nach der Hereingabe von Florian Brügmann bediente Cemal Kaymaz im Gedränge vor dem Tor Stanley Ratifo, der nur noch einschob (3.).
Stanley Ratifo setzt zum Fallrückzieher an.
Der Trend war gesetzt, die BSG spielte fortan mit breiter Brust, auch wenn sie eher auf Fehler des Gegners wartete. Vor allem Kaymaz, Ratifo und Florian Kirstein setzten die BFC-Abwehr getreu dem Motto „Defensivarbeit beginnt in der Offensive“ aufmerksam unter Druck und sorgten so für einige Fehler bei den Gästen.
Das Geschehen spielte sich lange Zeit zwischen den Strafräumen ab, da Chemie den Ballbesitz nicht suchte und Dynamo auf der anderen Seite kaum aus der eigenen Hälfte kam. Erst nach etwa einer halben Stunde kam es wieder zu Gefahr – und zwar höchst sehenswert aus Sicht der BSG.
Volley, Fallrückzieher und Chance aus fünf Metern
Zunächst verpasste Kaymaz den Volley nach einer schönen Flanke von rechts (28.), dann bediente er Ratifo mit einem tollen Chip, den der Neuzugang mit dem Rücken zum Tor per Brust annahm und dann einen Fallrückzieher wie aus dem Bilderbuch auspackte. Technisch einwandfrei, das Ergebnis blieb jedoch aus, denn der Ball ging knapp übers Gebälk (30.). Als wäre das nicht genug Aufregung verpasste Tim Bunge ein weiteres Mal, indem er aus fünf Metern zentral vor dem Tor ebenfalls über die Latte schoss (35.).
Fallrückzieher von Stanley Ratifo - 30, BSG Chemie Leipzig gegen Karim El Abed - 24, BFC Dynamo
Von den Gästen aus Hohenschönhausen war bis dahin kaum eine wirklich gefährliche Szene zu sehen, viel zu zaghaft wirkten die Angriffe. Ging es doch mal Richtung BSG-Tor pflückte Torwart Benjamin Bellot meist schon die Flanken aus der Luft, wenn er sie nicht ins Aus gehen ließ.
Keine Steigerung bei Dynamo
Der BFC sollte in der zweiten Hälfte also etwas mehr zeigen, tat dies aber nicht. Wieder war es nur die Chemie, die wirklich Gefahr ausstrahlen konnte. Gegen Kirstein war zunächst Karim El Abed zur Stelle (54.), wenig später zwang Ratifo Leon Bätge im Kasten der Hohenschönhauser zur Parade (55.).
Erst kurz vor Schluss zog Dynamo noch einmal das Tempo an, doch Chemie zog mit und hatte im Gegensatz zu Dynamo tatsächlich gefährliche Möglichkeiten. So zum Beispiel der eingewechselte Maximilian Jagatic, der allerdings knapp vor dem Tor an einer Hereingabe von rechts vorbeirutschte (82.). Selbst als Dynamo den BSG-Strafraum förmlich belagerte behielt Chemie das Spiel im Griff und ließ keine eindeutige Torchance zu. Stattdessen fielen die Gäste noch einmal negativ auf: Kurz vor Abpfiff kassierte Ivan Knezevic seine zweite Gelbe Karte (85.) und musste den Platz also fünf Minuten früher als seine Mitspieler verlassen.
Trotz einem Gang weniger in Halbzeit zwei siegt die BSG Chemie Leipzig also souverän gegen äußerst schwache Hohenschönhauser. Damit bleiben die Leutzscher an der Spitzengruppe und stehen nun auf dem vierten Tabellenplatz. Am Sonntag (25. August 2024, 13 Uhr) geht es für Chemie nach Berlin, dort wartet dann Hertha Zehlendorf.
Die Stimmen zum Spiel:
npo