Max Langenhan (Rennrodeln)

Rennrodeln | Weltcup Start in die Weltcup-Saison - Gelingt Max Langenhan die Wachablösung?

Stand: 06.12.2023 12:19 Uhr

Am Wochenende nehmen die deutschen Rennrodler in Lake Placid erstmals in diesem Winter Fahrt auf. Kann der Thüringer Max Langenhan den großen Meister Felix Loch schlagen? Bei den Frauen geht Julia Taubitz aus Oberwiesenthal als Mitfavoritin ins Rennen.

Max Langenhan (Rennrodeln)

Max Langenhan will die deutsche Nummer eins werden.

Nachdem bereits etliche Wintersportler in die neue Weltcup-Saison eingestiegen sind, nehmen am Wochenende auch die Rennrodler Fahrt auf. Am 7. und 8. Dezember geht es auf der Olympia-Bahn in Lake Placid (US-Bundesstaat New York) erstmals um Punkte für den Gesamtweltcup.

Bundestrainer Norbert Loch hat seine Teams festgelegt und schickt bei den Einsitzern der Männer den dreifachen Olympiasieger Felix Loch aus Berchtesgaden sowie die zwei Thüringer Max Langenhan (Friedrichroda) und David Nößler (Schmalkalden) ins Rennen.  Bei den Frauen führt Julia Taubitz aus Oberwiesenthal das deutsche Feld an, das durch Merle Fräbel (Suhl) und Anna Bereiter (Berchtesgaden) verstärkt wird.

Langenhan ist Loch auf den Fersen

Die Schlitten stehen bereit, die Kufen sind geschärft - speziell im deutschen Männer-Lager könnte es zu einer hochspannenden Saison kommen. Heißt, eine Wachablösung deutet sich an. Nach fünfzehn Jahren als fast Alleinunterhalter im deutschen Rodeln ist Rekordweltmeister Felix Loch der gebürtige Friedrichrodaer Max Langenhan dicht auf den Fersen.

Felix Loch aus Deutschland ist im Ziel.

Lange Zeit war Felix Loch der Dominator im deutschen Männer-Lager.

Das bewies der 24-Jährige bereits im vergangenen Winter, als er nach einem Handbruch erst spät einstieg und "mit einer halben Weltcup-Saison Dritter" wurde. Sechs Weltcup-Siege in Serie fuhr Langenhan bis zum Ende des Winters ein, Loch gelang in der ganzen Saison nur ein einziger. In der Endabrechnung lag Loch einen Rang vor Langenhan, die Kristallkugel schnappte sich der Italiener Dominik Fischnaller.

WM-Titel als großes Ziel

"Es wäre schön, wenn Felix und ich immer vorn dabei sind", hatte sich Langenhan im Vorfeld im Interview mit Sport im Osten sehr diplomatisch ausgedrückt. Sein ganz großes Ziel sei aber die Weltmeisterschaft, so der 24-Jährige, der sich immer noch zu den jüngeren Sportlern zählt.

Bei der Heim-WM in Oberhof war Langenhan ebenfalls bester deutscher Mann und holte Silber hinter dem Österreicher Jonas Müller. In diesem Winter soll es noch eine Stufe höher gehen, die WM findet erneut auf einer deutschen Bahn statt, Ende Januar in Altenberg. "Ich will auf alle Fälle im Gesamtweltcup auf dem Podium bleiben. Für mich zählt aber mehr die WM. Da hat es letztes Jahr nicht ganz gereicht. Das sollte ich dieses Jahr als ganz großes Ziel anstreben", bekräftigte Langenhan.

Taubitz startet Mission Kristallkugel

Auf der "unglaublich schweren Bahn", wie die Eisrinne von Lake Placid von Langenhan beschrieben wurde, wollen sich zunächst auch die BSD-Frauen beweisen. Allen voran Julia Taubitz, die dort nach wie vor den Bahnrekord im Einsitzer hält. Auch deshalb sei sie "richtig guter Dinge. Wir wollen wieder ein paar Ausrufezeichen setzen", so Taubitz.

"Wir können wieder Ausrufezeichen setzen"

Auf ihr ruhen nach dem Karriereende der sechsmaligen Olympiasiegerin Natalie Geisenberger die größten Hoffnungen. 2020 ging ihr Stern so richtig auf, als sie mit der Teamstaffel Olympia-Gold holte, 2021 fuhr die 27-Jährige in Königssee zwei WM-Titel ein.

Im vergangenen Jahr holte sich Taubitz, die beim WSC Erzgebirge Oberwiesenthal trainiert, den Gesamtweltcup vor Dajana Eitberger und Weltmeisterin Anna Berreiter. Ein Wermutstropfen blieb aber: Bei der WM in Oberhof reichte es nur zu Silber. Das soll sich im Januar in Altenberg ändern. "Nach zwei Vize-Weltmeistertiteln im letzten Jahr ist es jetzt das große Ziel, den Weltmeistertitel einzufahren", blickte Taubitz voraus.

Julia Taubitz (Rennrodeln)

Julia Taubitz nimmt auch diesen Winter den Gewinn des Gesamtweltcups ins Visier.

Das deutsche Rennrodel-Aufgebot in Lake Placid:

  • Männer-Einsitzer: Felix Loch (Berchtesgaden), Max Langenhan (Friedrichroda), David Nößler (Schmalkalden)
  • Frauen-Einsitzer: Julia Taubitz (Oberwiesenthal), Anna Berreiter (Berchtesgaden), Merle Fräbel (Suhl) 
  • Männer-Doppelsitzer: Tobias Wendl (Berchtesgaden) /Tobias Arlt (Königssee), Hannes Orlamünder / Paul Gubitz (beide Zella-Mehlis), Max Ewald (Suhl) /Jakob Jannusch (Sonneberg/Schalkau)
  • Frauen-Doppelsitzer: Jessica Degenhardt (Altenberg) / Cheyenne Rosenthal (Winterberg), Dajana Eitberger (Ilmenau) / Saskia Schirmer (Berchtesgaden)

jmd/sid