Spieler des HFC Halle nach einem Spiel

Fußball | 3. Liga So plant der Hallesche FC für die Regionalliga

Stand: 14.05.2024 14:33 Uhr

Nach dem Abstiegsschock muss es für den Halleschen FC weitergehen. Aber wie? Die Saalestädter haben bereits zweigleisig geplant und eine Idee, wie der neue Kader aussehen könnte.

Nach dem auch rechnerisch besiegelten Abstieg aus der 3. Liga hat der Hallesche FC einen Plan B in der Schublade und bastelt am baldigen Wiederaufstieg. Ob das schon kommende Regionalliga-Saison klappt, ist natürlich offen, personell und wirtschaftlich will man aber gerüstet sein.

Das betonte HFC-Sportdirektor Daniel Meyer nach dem Remis in Bielefeld im Interview mit SPORT IM OSTEN ausdrücklich: "Wir haben Respekt vor der Liga. Man sieht, wie schwer es ist, dort rauszukommen. Trotzdem sollte es unser Anspruch sein, relativ schnell Stärke zu zeigen. Wir bemühen uns jetzt, die Voraussetzungen zu schaffen, um nächstes Jahr wettbewerbsfähig zu sein."

Kaderzusammensetzung "unterm Strich zu wenig"

Rückholaktion von Kastenhofer geplant

So liefen nach Aussage von Meyer die "Planungen bereits zweigleisig". Man habe "eine Idee, wie der neue Kader aussehen" könnte. Dabei werde das Augenmerk auf eine gute Mischung an Spielern gelegt, die sich stark mit dem Verein identifizieren. Demnach plant Meyer mit Niklas Kastenhofer gleichmal die Rückholaktion eines früheren Jugendspielers. Das berichtet die Mitteldeutsche Zeitung (€) am Dienstag (14. Mai 2024). Der Verteidiger wechselte im Sommer 2022 von Halle zum VfB Lübeck, stieg mit den Norddeutschen ebenfalls ab und wäre ablösefrei.

Der HFC Fußballspieler Niklas Kastenhofer.

Niklas Kastenhofer soll wieder im HFC-Trikot auflaufen.

Kastenhofer stammt aus der HFC-Jugend und absolvierte bereits 52 Profi-Spiele für den Club. In dieser Saison kam der Verteidiger auf 13 Einsätze für Lübeck, wurde aber oft von Verletzungen zurückgeworfen.

Auch Stagge im Visier

Meyer möchte perspektivisch Spieler aus der HFC-Region verpflichten, die zudem die Regionalliga kennen. Ein solcher Spieler wäre auch Lukas Stagge. Der Mittelfeldspieler stammt aus der eigenen Jugend, konnte sich in der 3. Liga bei den Profis aber nicht durchsetzen. In der Regionalliga fasste der 27-Jährige bei Union Fürstenwalde und dem Chemnitzer FC Fuß. Sein auslaufender Vertrag in Chemnitz wird nach zwei Jahren nicht verlängert.

Trainer Reisinger soll wohl bleiben

Neben neuen Spielern - bisher hat nur Lucas Halangk einen gültigen Vertrag für die Regionalliga - muss auch die Trainerfrage geklärt werden. Es deutet sich an, dass die HFC-Verantwortlichen sehr gern mit Stefan Reisinger weiterarbeiten wollen, der im April Sreto Ristic beerbt, die Wende im Abstiegskampf trotz eines Aufwärtstrends aber nicht geschafft hatte. Sportdirektor Meyer bestätigte: "Das, was ich gesehen habe, fand ich sehr gut. Die Atmosphäre in der Mannschaft war gut. Die Ansätze in den Spielen war gut. Jetzt werden wir uns an einen Tisch setzen, und sehen, ob wir zusammenfinden können."

Stefan Reisinger Trainer (Hallescher FC)

Stefan Reisinger scheiterte als Feuerwehrmann beim Halleschen FC. Gut möglich, dass er auch in der Regionalliga Trainer bleibt.

HFC plant mit Millionen-Etat

Bliebe noch der wirtschaftliche Aspekt. Offenbar plant der HFC mit einem Etat von rund vier Millionen Euro für die neue Saison. Ein erquickliches Sümmchen, das unter anderem durch die "Halloren Schokoladenfabrik" ermöglicht wird, die als neuer Brustsponsor auf den Trikots prangen wird.

"Wir können ein Budget bereitstellen, dass es uns ermöglicht, oben mitzuspielen", sagte HFC-Präsident Jürgen Fox im Interview mit SPORT IM OSTEN. Und weiter: "Keiner muss sich um die wirtschaftliche Situation Gedanken machen."

Präsident Fox: "Regionalliga ein echtes Brett"

Die Aufgabe in der vierten Liga geht man mit den nötigen Respekt an. "Die Regionalliga Nordost ist ein echtes Brett. Wir tun den Teufel, das zu unterschätzen", mahnte Fox. Entsprechend wolle man auch in der Kaderzusammenstellung auf Spieler mit der nötigen "Kampfeseinstellung" achten.

Wie schwer die Rückkehr in den Profifußball wird, ist aber auch ihm bewusst. Zahlreiche ambitionierte Vereine wie der FC Carl Zeiss Jena, der Chemnitzer FC oder der BFC Dynamo wollen wieder hoch. Zudem steigt der Staffelsieger in den kommenden beiden Spielzeiten nicht direkt auf, sondern muss in die Aufstiegsspiele. "Wir gehen es mit einer entsprechenden Demut an", so Fox. "Unser Ziel ist es, in den nächsten zwei, drei Jahren oben durchzukommen.

spio