RB Leipzig - SV Werder Bremen

Leipzig in der Champions League Mit erhobenem Haupt aus der "Königklasse" verabschieden

Stand: 29.01.2025 07:42 Uhr

Noch einmal Klagenfurt, dann sind die europäischen Reisen für RB Leipzig in dieser Saison erst einmal vorbei. Beim letzten Auftritt in der Champions League für diese Saison will sich der Bundesligist ordentlich verabschieden - in einem Spiel, wo es für keinen mehr um etwas geht. Denn auch Sturm Graz ist schon vor dem letzten Spieltag raus aus dem Kampf um die K.o.-Runde.

RB Leipzig gastiert zum Abschluss der reformierten Gruppenphase der Champions League am Mittwoch (29. Januar 2025, ab 21 Uhr im Audiostream und Liveticker) beim österreichischen Meister Sturm Graz. Gespielt wird allerdings nicht in der zweitgrößten Stadt der Alpenrepublik, sondern knapp 150 Kilometer entfernt im EM-Stadion in Klagenfurt. Der Grund ist einfach: Die in die Jahre gekommene Spielstätte in Graz-Liebenau erfüllt nicht mehr die Anforderungen an den modernen Fußball.

Graz oder Klagenfurt: Hauptsache Champions League

Ob nun in Graz oder Klagenfurt gespielt wird, mag bei vielen Sturm-Fans sicherlich eine emotionale Debatte auslösen, RB Leipzig dagegen dürfte es schnuppe sein. Denn während am XXL-Spieltag mit 18 gleichzeitigen Partien für mehrere Teams noch einiges auf dem Spiel steht, endet die Europa-Reise von RBL-Cheftrainer Marco Rose und seiner Mannschaft am Wörthersee. Landschaftlich ganz schön, aber letztlich auch ganz anders als eigentlich geplant.

Aber nach den sechs Niederlagen zum Auftakt war das Ausscheiden schon vor Weihnachten besiegelt, da half auch das 2:1 gegen Sporting Lissabon in der Vorwoche nichts. Nun geht es lediglich darum, sich mit Anstand aus der "Königsklasse" zu verabschieden. Und vielleicht noch ein bisschen Geld einzukassieren. Immerhin entlohnt die UEFA jeden Sieg in der Gruppenphase mit 2,1 Millionen Euro. Und auch der Platz in der Tabelle wird noch einmal vergütet. Hier hat RB maximal noch die Chance auf Rang 28, der weitere rund 2,5 Millionen Euro bedeuten würde.

Das Spiel auf jeden Fall verpassen wird Kevin Kampl. Der Routinier fehlte am Dienstag beim Abschlusstraining und wird wie auch Stürmer André Silva fehlen. Kampl war am Samstag bei der Partie gegen Leverkusen vorzeitig mit Wadenproblemen ausgewechselt worden. Generell will Marco Rose einigen Akteuren eine Pause gönnen. "Wir werden gucken, dass wir dem ein oder anderen, der viel gespielt hat oder verletzt war, ein bisschen Ruhe gönnen." Im Tor startet Maarten Vandevoordt, vor ihm die beiden Österreicher Christoph Baumgartner und Niclas Seiwald bei ihrem "Heimspiel".

Letzterer will die sportlich bedeutungslose Partie nutzen, um "über Ergebnisse in den Flow zu kommen". Denn das Saison-Mindestziel, die erneute Champions-League-Qualifikation, wäre aktuell verpasst. Hinter dem punktgleichen VfB Stuttgart (jeweils 32) rangiert RB aktuell nur auf Rang fünf.

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Orban zwischen Anspruch und Belastungssteuerung

Auch Roses verlängerter Arm auf dem Spielfeld, Kapitän Willi Orban, will das Spiel nicht einfach so abschenken: "Am Ende ist es die Champions League, du arbeitest ein ganzes Jahr, um dort spielen zu dürfen. Natürlich wollen wir zeigen, dass wir in der Lage sind, Spiele zu gewinnen." In der Partie gegen Lissabon habe man gesehen, dass sich das Team trotz der Ausgangslage "gut motivieren" und die Situation annehmen könne, betonte Orban: "Ich gehe davon aus, dass wir auch bei Sturm Graz eine gute Leistung zeigen werden." 

Willi Orban beim Abschlusstraining

Willi Orban beim Abschlusstraining vor dem Graz-Spiel.

Natürlich sind noch zahlreiche Spiele in der Bundesliga zu absolvieren und unter bestimmten Voraussetzungen könnte auch der fünfte Platz für die Teilnahme an der Eliteklasse des europäischen Fußballs reichen, dennoch hinkt man den Ansprüchen am Cottaweg auch in der Liga ein Stück weit hinterher. Beim 2:2 gegen Meister Bayer Leverkusen stimmte auf jeden Fall die Moral. Der Schwung soll nun mitgenommen werden. "Wir müssen schauen, dass wir dran bleiben, punkten und weiter Gas geben", betonte Orban. 

Elmas-Abgang rückt näher

Nicht mit von der Partie ist Eljif Elmas, der sich schon von der Mannschaft verabschiedet haben soll und wohl zurück nach Italien geht. Ob es noch kurzfristige Transfers auf Seiten von RB geben wird, ließ Rose offen. "Das ist im Winter nicht so einfach. Du willst dich im Winter nicht blockieren, brauchst dazu Spieler, die sich commiten." Das richtige Profil zu finden sei schwer, mit Ridle Baku sei bereits ein guter Neuer da. "Wir schauen uns aber um. Und wenn sich was ergibt, dann würden wir es auch machen."

Eljif Elmas Leipzig

Steht kurz vor einem Wechsel von Leipzig nach Turin: Elfij Elmas.

sid/SpiO