Stadionumbau Nach Modernisierung: Steyer-Stadion eröffnet Ende August
Das Dresdner Steyer-Stadion schrieb einst Sportgeschichte. Hier wurden 13 Weltrekorde in der Leichtathletik aufgestellt. Passenderweise soll es nach der Sanierung mit einem internationalen Meeting wiedereröffnet werden.
Das Dresdner Heinz-Steyer-Stadion soll nach Um- und Ausbau am 30. August 2024 mit einem internationalen Leichtathletik-Meeting eröffnet werden. Es soll an die Tradition des "Goldenen Ovals" in den 1980er-Jahren anknüpfen und als Teil der World Athletics Continental Tour auch Athleten aus dem Ausland präsentieren, teilte die Stadt am Donnerstag (18. April 2024) mit. Nach gut zwei Jahren Bauzeit befindet sich das Projekt auf der Zielgeraden. Aktuell wird die Tartanbahn aufgebracht. Mit dem Steyer-Stadion biete man beste Trainings- und Wettkampfbedingungen für den Spitzen-, Vereins- und Freizeitsport, betonte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP): "Damit können in Dresden wieder große Sportevents, nationale und internationale Wettkämpfe auf höchstem Niveau stattfinden."
13 Weltrekorde wurden im Steyer-Stadion aufgestellt, der glorreiche Dresdner SC hat hier seine Heimstätte.
Nachhaltige Multifunktionsarena für 15.000 Fans
Das neue Stadion hat 10 400 Sitzplätze, 5400 sind überdacht. Durch mobile Tribünen in den Kurven lässt sich die Kapazität auf bis zu 15 000 Zuschauer erweitern. Die Südtribüne, auf deren Dach eine Solaranlage installiert wird, hat vier Etagen und beherbergt eine Fechthalle, fünf Courts für Squash, einen Kraft- und Athletikbereich sowie Räume für Radsport, Ballett, Gymnastik und Kursangebote. Hinzu kommen Kabinen und Sanitärräume, Büros und Räume für Dresdner Sportvereine sowie ein Laden für Sportartikel und ein medizinisch-wissenschaftliches Zentrum für Leistungsdiagnostik und Sportmedizin. Die Dresden Monarchs tragen im Stadion ihre Erstliga-Spiele im American Football aus.
Geschichtsträchtiges Oval
Die Kosten für den Um- und Ausbau waren ursprünglich auf etwa 38 Millionen Euro veranschlagt worden. Inzwischen rechnet man mit 54 Millionen Euro. Das Land Sachsen förderte das Vorhaben mit vier Millionen Euro und stellte zusätzlich etwa 770 000 Euro für die fachgerechte Entsorgung von kontaminiertem Boden bereit.
In viereinhalb Monaten soll das Heinz-Steyer-Stadion, derzeit noch eine Baustelle, wiedereröffnet werden.
Das alte Stadion war 1919 eröffnet worden und schrieb Sportgeschichte. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) trug vor dem Zweiten Weltkrieg hier mehrere Länderspiele aus. Nach einem Ausbau fasste es mehr als 60 000 Menschen. Bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 diente das Stadion den Bomberpiloten als Orientierungspunkt. Zu DDR-Zeiten erhielt es den Namen des Fußballers Heinz Steyer. Der Kommunist wurde 1944 hingerichtet. Nationale Meisterschaften und internationale Wettkämpfe sorgten wiederholt für eine volle Arena. Mehr als ein Dutzend Weltrekorde in der Leichtathletik wurden hier aufgestellt. Weitspringerin Heike Drechsler schaffte am 3. Juli 1986 eine Weite von 7,45 Meter. Sprinterin Marlies Göhr lief am 1. Juli 1977 hier 10,88 Sekunden.
dpa