Leichtathletik | EM Leipziger Robert Farken darf trotz Sturz im Finale starten
Glück im Unglück für den Leipziger 1.500-m-Läufer Robert Farken: Er war in seinem Vorlauf unverschuldet in einen Sturz verwickelt, verpasste so einen der ersten sechs Plätze. Nach einer Jury-Entscheidung darf er dennoch im Finale am Mittwochabend starten.
Nach einer Jury-Entscheidung steht der Leipziger Robert Farken doch im EM-Finale über 1.500 Meter und kann auf eine Medaille hoffen. Der 26-Jährige war in seinem Vorlauf am Montag (10. Juni 2024) eingangs der Schlussrunde mit mehreren anderen Läufern gestürzt und hatte den Endlauf als Elfter eigentlich verpasst. Durch einen Protest befasste sich die Jury mit dem Vorfall und versetzte nach eingehender Videoanalyse Farken und zwei andere Läufer doch noch in das Finale im Olympiastadion von Rom am Mittwoch.
Bei einem Massensturz während des zweiten 1.500-Meter-Qualifkationsrennens war der Leipziger Robert Farken mittendrin.
Farken nimmt Schuld zunächst auf sich
Zuvor hatte Farken die Schuld an dem Sturz noch auf sich genommen. "Ich habe das Gefühl, dass ich es selbst verschuldet habe", sagte Farken im ZDF. "Ich war so motiviert wie lange nicht mehr. Meine Teamkollegen, also aus meiner Trainingsgruppe, haben bisher drei Medaillen gemacht. Das war inspirierend. Da wollte ich den ersten Schritt machen, um nachzuziehen. Jetzt ist das frustrierend." Wenig später wandelte sich das Blatt und stieg die Freude beim Leipziger, für den die EM in Rom nur eine Zwischenstation zu den Olympischen Spielen sein soll. In Paris will er ins Finale.
Glück im Unglück: Robert Farken darf im Finale über die 1.500 Meter starten.
Die Spiele in Frankreich werden die zweite Olympia-Teilnahme für Farken. In Tokio war der Blondschopf vor drei Jahren bereits dabei. Dort schied er über die 1500 Meter im Halbfinale aus. Die vergangene Saison verpasste Farken wegen einer Achillessehnenverletzung nahezu komplett.
Farken: "War ein bisschen zu hungrig"
Auch deshalb war Farken in Rom wohl besonders motiviert am Start. Eingangs der Schlussrunde in den für das Finale nötigen Top 6, wollte er beschleunigen und traf dabei die Beine des vor ihm laufenden Niederländers. Insgesamt kamen vier Läufer zu Fall, auch Top-Favorit Jakob Ingebrigtsen wurde kurzzeitig behindert. Am Ende gewann der Norweger den Vorlauf dennoch.
"Ich war ein bisschen zu hungrig in diesem Moment", gestand der Athlet des SC DHfK Leipzig. "Wahrscheinlich hätte ich, so wie ich mich gefühlt habe, einfach warten können." Fraken kam mit einem blauen Auge davon und kann es nun im Finale besser machen.
SpiO/dpa