Fußball | Oberliga Süd Last-Minute-Schock! Plauen muss Aufstiegssekt zurück in den Kühlschrank räumen
Ein Sensationstor von der Mittellinie und ein böses Ende! Bautzen machte Plauen beim 2:2 im Aufstiegsfinale der NOFV-Oberliga Süd das Leben schwer. Zwischendurch sah es schon so aus, als würden für den VFC die Korken knallen. Dann kam alles anders.
Plauen begann dominant, ging durch ein Strafstoß von Tommy Kind (21.) mit 1:0 in Front. Bautzens Tom Nathe hatte Johann Martynets unnötig von hinten in die Hacken getreten, obwohl der Stürmer mit dem Rücken zum Tor stand. Die VFC-Fans waren bereits da voll aus dem Häuschen, sangen sofort lauthals im Stadion Müllerwiese: „Wir fahren wieder nach Leipzig und Berlin und nie mehr nach Rudolstadt!" Tim Kießling verpasste in der 28. Minute mit einem Schuss aus der Drehung sogar, auf 2:0 zu stellen.
Zwischendurch jubelte der VFC Plauen in Bautzen ausgiebig.
Hagemann hebt die Kugel aus dem Mittelkreis in die Kiste
Doch die Budissen reagierten plötzlich bombenstark! Tom Hagemann sah, dass Plauens Torwart Fritz Böttcher weit vor seiner Kiste stand und hob die Kugel in herrlichem Bogen aus 45 Metern zum 1:1 (30.) ins Netz. Ein herrlicher Ausgleich aus dem Mittelkreis – allererste Sahne in der 5. Liga!
Bautzen blieb aber dran und Julien Hentsch knallte das Leder im direkten Anschluss aus 23 Metern volle Lotte an die Latte (32.). Die Oberlausitzer hatten vor der Pause noch zwei Chancen, die Partie vollends zu drehen: Paul Jockusch (41.) und wieder Hagemann (45.) brachten den Ball aber aus zentralen Positionen nicht im Gehäuse unter. Von Plauen kam nur noch wenig.
Traumtor von Martynets machte den Aufstieg greifbar
In der Halbzeit setzte VFC-Trainer Karsten Oswald ein Zeichen, nahm gleich zwei Wechsel vor und forderte wohl mehr Energie. Die war auch zunächst zu sehen. Offensiv aber gab es kaum nennenswerte Aktionen. Kießling brachte noch einen Kullerball auf die Kiste (62.), sonst war es viel Kampf und Krampf.
Da Auerbach parallel mit 2:0 gegen Aufstiegskonkurrent Bischofswerda führte, reichte Plauen jetzt aber auch der Punkt. Nicht um den Gang in die Regionalliga rechnerisch komplett fix, aber es wäre praktisch bei sechs Punkten und 13 Toren Vorsprung an zwei Spieltagen kaum einholbar gewesen. Der Sekt konnte also heute kaltgestellt werden.
Plauens Johann Martynets zieht ab zum 1:2.
Und dann ließ ausgerechnet der Top-Torjäger der Saison die Korken schon heute knallen: Nach einer Ecke wurde ihm der Ball mustergültig aufgelegt und Martynets (11 Tore, acht Vorlagen diese Saison) jagte das Spielgerät aus 25 Metern in den rechten Torgiebel – 2:1 (80.)! Die Folge war eine riesige schwarz-gelbe Jubeltraube!
In der Schlussphase lief alles gegen Plauen
Weil die Vogtländer Konkurrenz von Auerbach gegen Bischofswerda nachließ und in der Schlussphase drei Tore zum 2:3 kassierte, musste erneut gezittert werden. Und Bautzen schlug spät zu. Hagemann köpfte eine lange Flanke in den Strafraum zum 2:2 (90. +5) ein. Nach dem Tor kam es im Plauener Block zu unnötigen Unruhen, als Security-Personal die Fantrennung sicherstellen wollten. Es blieb aber bei kurzen Rangeleien, dann konnte die Partie regulär beendet werden.
Hagemann nickte mit diesem Kopfball dem VFC Plauen zwei wichtige Zähler im Aufstiegsrennen weg.
In der Tabelle holte „Schiebock“ nun zwei Punkte auf und ist nur noch drei Zähler vom VFC entfernt. Am nächsten Wochenende wird es also nochmal mindestens genauso spannend in der Oberliga.