Fußball | 3. Liga HFC vor Jahresabschluss: Frohe Weihnachten oder böses Erwachen?
Dem Halleschen FC steht im letzten Spiel des Kalenderjahres eine knifflige Auswärts-Aufgabe bei Rot-Weiss Essen bevor. Das Team von Trainer Sreto Ristic hat es dabei selbst in der Hand, ob der Blick auf die Tabelle an Weihnachten für Harmoniegefühle sorgen kann.
Der Hallesche FC ist am Dienstag (ab 19 Uhr im Audio-Livestream und Ticker in der SpiO-App und auf sport-im-osten.de) im letzten Spiel 2023 bei Rot-Weiss Essen gefordert. Mit einem Sieg könnte Halle den Nichtabstiegsplatz behaupten und auf diesem auch überwintern. Der Gegner aus dem Herzen des Ruhrgebiets ist allerdings vor allem zuhause eine Macht.
Hiobsbotschaft vor dem Spiel
Am vergangenen Samstag unterlag der HFC trotz langer Überzahl mit 1:2 bei der zweiten Mannschaft des BVB. Eine vermeidbare Niederlage, die im Nachhinein gleich doppelt schmerzen sollte. Denn wie der Club am Montag (18.12.) mitteilte, zog sich Innenverteidiger Sebastian Zieleniecki in der Partie einen Kreuzbandriss zu und wird seiner Mannschaft voraussichtlich für den Rest der Saison fehlen. Der 28-Jährige, der trotz der bereits in Spielminute vier erlittenen Verletzung noch bis zur Halbzeitpause durchhielt, soll im Laufe der Woche operiert werden.
Sebastian Zieleniecki wird in dieser Saison wohl nicht mehr für den HFC spielen können.
Fehlen werden in Essen neben Zieleniecki auch die langzeitverletzten Marvin Ajani und Niklas Kreuzer. Dafür kehren mit Marco Wolf und Enrique Lofolomo nach ihren Gelb- bzw. Rot-Sperren zwei Offensivkräfte zurück, die Trainer Ristic für den letzten Schlagabtausch des Jahres zusätzliche Optionen in vorderster Front eröffnen.
Happy-End zum Jahresausklang?
Hinter dem Halleschen FC liegt eine turbulente erste Saisonhälfte, die mit der Pleite in Dortmund kürzlich ihr Ende fand. Doch anders als in der vergangenen Spielzeit fällt in der 3. Liga diesmal auch die erste Partie der Rückrunde noch in das laufende Kalenderjahr. So kommt es an der Essener Hafenstraße unter Flutlicht und mittleren einstelligen Temperaturen zur Neuauflage des Auftaktspiels der aktuellen Saison, das der HFC im Hochsommer vor heimischem Publikum mit 2:1 für sich entschieden hatte.
Nach dem Traumstart der Weiß-Roten gegen Rot-Weiss folgten allerdings schwere und von Niederlagen geprägte Monate, sodass sich das Ristic-Team Mitte Oktober auf dem vorletzten Tabellenplatz wiederfand. Anders als an vielen anderen Standorten hielt die Vereinsführung des HFC jedoch am Trainer fest, der seine Mannschaft in der Folge etwas stabilisieren und mit ihr auch wieder einige Siege feiern konnte.
Im letzten Tanz für 2023 gegen Essen könnte Halle sich mit einem Dreier nun nicht nur mit einem Positiverlebnis aus dem durchwachsenen Jahr verabschieden, sondern – und das sollte aus Sicht der Sachsen-Anhalter umso mehr für Motivation sorgen – auch auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern.
Top-Torjäger Dominic Baumann (links) und sein Team wollen erneut gegen RWE jubeln.
Heimmacht RWE – Bilanz spricht für Halle
Dass ein Sieg in Essen äußerst knifflig werden dürfte, verrät allein ein Blick auf die Heimtabelle der Liga. Dort belegt der Traditionsverein aus Nordrhein-Westfalen derzeit einen starken vierten Platz, fuhr 20 seiner insgesamt 30 Punkte vor heimischem Publikum ein. Der Hallesche FC holte im Vergleich dazu bisher gerade einmal sieben Punkte in der Fremde und rangiert somit auf dem fünftletzten Platz der Auswärtstabelle.
Bleiben wir bei Statistik: Mut auf einen positiven Ausgang des HFC-Gastspiels in Essen macht die bisherige Bilanz der direkten Aufeinandertreffen. In den insgesamt drei Duellen beider Teams siegte Halle zweimal, ein weiteres Mal wurden die Punkte geteilt. Zumindest bislang dürfte der Deutsche Meister von 1955 für die Weiß-Roten also so etwas wie ein Lieblingsgegner sein.
pti