Olympia | Paris 2024 Görlitzer Neugebauer verpasst Gold, aber gewinnt Silber im Zehnkampf
Der gebürtige Görlitzer Leo Neugebauer hat bei den Olympischen Spielen in Paris die Silbermedaille im Zehnkampf gewonnen. Zwischendurch lag Neugebauer sogar in Führung, fiel dann aber im Speerwerfen zurück.
Zehnkämpfer Leo Neugebauer hat sich seinen Traum von der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Paris nicht erfüllen können. Der 24-jährige gebürtige Görlitzer musste sich nach dem abschließenden 1.500-Meter-Lauf am Samstagabend mit dem zweiten Platz hinter Markus Rooth aus Norwegen begnügen. Am Ende fehlten Neugebauer 48 Punkte auf Rooth, der sich mit 8.796 Punkten erstmals zum Olympiasieger krönte.
Zuvor hatte Neugebauer die Führung in der vorletzten Disziplin, dem Speerwerfen, an Rooth verloren. Über 1.500 Meter benötigte Neugebauer deshalb einen Traumlauf - aber dazu fehlten letztlich die Kräfte. Am Ende musste er Rooth erneut ziehen lassen, sicherte sich aber immerhin Silber vor Lindon Victor aus Grenada.
Neugebauer zur Halbzeit vorn
Zur Halbzeit hatte sich Neugebauer im Stade de France noch auf Goldkurs befunden: Nach dem ersten Tag führte er die Konkurrenz mit 4.650 Punkten an. Am Sonnabend fiel er dann über 110 Meter Hürden zwischenzeitlich auf Rang drei zurück, eroberte sich aber im Diskurswerfen die Spitze umgehend zurück: Der Weltjahresbeste schleuderte den Diskus auf 53,33 Meter.
Markus Rooth aus Norwegen zog in der vorletzten Disziplin an Neugebauer vorbei und sicherte sich Olympiagold.
Beim anschließenden Stabhochsprung baute er mit einer überzeugenden Vorstellung und begünstigt durch Patzer der Konkurrenz seine Führung zunächst weiter aus. Der bis dato auf Platz zwei gelegene Damian Warner aus Kanada verabschiedete sich aus dem Medaillenkampf, weil er sich bei seiner Einstiegshöhe drei Fehlversuche leistete und ohne Punkte gewertet wurde. Neuer Zweiter war der norwegische U23-Europameister Rooth, der mit einem herausragenden Auftritt viel Boden gutmachte.
Rooth zieht im Speerwerfen vorbei - Steinforth wird 15.
Im Speerwerfen zog Rooth schließlich vorbei: Dem Norweger glückte gleich im ersten Versuch eine neue persönliche Bestleistung von 66,27 Metern, die er im zweiten Durchgang sogar noch auf 66,87 Meter verbesserte. Derweil landete Neugebauers bester Versuch nur bei 56,64 Metern. Nun führte Rooth plötzlich mit 16 Punkten vor dem Deutschen - und gab diesen Vorsprung nicht mehr her.
Der ehemalige Welt- und Europameister Niklas Kaul blieb derweil hinter den Erwartungen zurück und landete mit 8.445 Punkten nur auf Platz acht. Till Steinforth (Halle) belegte Rang 15 (8.170).
SpiO/dpa/sid