Fußball | Regionalliga FSV Zwickau: Schuldenberg geschmolzen - "Sind aber nicht über den Berg"
Der FSV Zwickau ist finanziell noch nicht auf Rosen gebettet. Ganz so düster wie im Sommer 2023 sieht es aber nicht mehr aus. Das ist vor allem ein Verdienst der Fans.
Der Fußball-Regionalligist FSV Zwickau muss eine Schuldenlast von 1,9 Millionen Euro abbauen. Das gab der Klub auf der Mitgliederversammlung bekannt. Was viel klingt, relativiert sich beim Blick in die jüngste Vergangenheit. Im Juni stand der Traditionsverein mit drei Millionen Schulden vor dem Aus. Innerhalb der letzten neun Monate gelang es dem Verein, 1,1 Millionen Schulden abzubauen.
Auch in Zukunft kleine Brötchen backen
"Der Schuldenberg muss weiterhin abgebaut werden. Das wird noch andauern und lässt uns auch in Zukunft keine großen Sprünge machen", erklärte Vorstand André Beuchold während der Mitgliederversammlung und ergänzte: "Wir sind noch lange nicht über dem Berg. Es bleibt weiterhin eine große Herausforderung, den FSV auf Kurs zu halten."
Mehr Zuschauer als in der 3. Liga
Die Stimmung bei den 218 erschienenen Mitgliedern war dennoch positiv. Der Weg scheint der richtige zu sein und die Treue der Fans ist ein entscheidender Faktor auf dem Weg zur "schwarzen Null". Im Schnitt kamen in der aktuellen Saison knapp 5.400 Fans ins Stadion und damit mehr als in allen anderen Spielzeiten. Dabei war nach dem Abstieg aus der 3. Liga die Befürchtung durchaus berechtigt, dass sich Fans abwenden könnten.
Die Fans stehen auch nach dem Abstieg zum FSV Zwickau.
Doch genau das Gegenteil war der Fall. Die Mitglieder sorgten mit Aktionen dafür, dass Geld in die Kasse kam. Ebenso hätten "Einsparungen im Personal zur erheblichen Reduzierung im finanziellen Gesamtaufwand" geführt, teilte der FSV mit. Zudem wirkten sich die ehrenamtliche Unterstützung in vielen Bereichen des Vereins, die Treue der Sponsoren und die Erlöse aus dem Fanshop, die sich auf Drittliganiveau bewegen, positiv aus, hieß es in der Mitteilung. Nach aktuellem Stand, so der FSV Zwickau, wird so bis Ende der Saison ein positives Jahresergebnis von ca. 180.000 Euro erwirtschaftet, bei einem Gesamtumsatz von 3,3 Millionen Euro.
Sportlich nach Startproblemen auf Kurs
Nach dem Abstieg mussten die Westsachsen eine komplett neue Mannschaft zusammenstellen, die brauchte einige Monate um sich zu fangen. Nach schwierigen Wochen befreite sich der FSV im Winter mit einer Siegesserie, führte dabei unter anderem Rot-Weiß Erfurt (5:0) vor und steht aktuell mit 34 Punkten im gesicherten Mittelfeld der Regionalliga Nordost.
sst