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Fußball | Bundesliga "Frauen-DFL" in Sicht: Bundesligisten wollen Professionalisierung vorantreiben

Stand: 01.10.2024 13:54 Uhr

Die Frauen-Bundesliga will ihre Professionalisierung vorantreiben und ein "eigenständiges Ökosystem" schaffen. Das kündigten die Klubs um RB Leipzig und Carl Zeiss Jena in einer gemeinsamen Mitteilung an.

Die Frauen-Bundesliga hat den ersten Schritt auf dem Weg zu einem eigenen Verband im Stil der Deutschen Fußball Liga (DFL) bei den Männern gemacht. Elf der zwölf Klubs haben unter dem Namen "Geschäftsplan Frauen-Bundesliga Projekt" eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) gegründet. Topklub VfL Wolfsburg soll eng mit der GbR kooperieren, kann aber "aus konzerninternen Gründen" der Gesellschaft nicht beitreten.

Die Spielerinnen von RB Leipzig feiert nach Abpfiff den Sieg

Die Frauen von RB Leipzig sind seit 2023 in der Bundesliga.

Taskforce mit RB, Bayern und Co.

Zweck des Zusammenschlusses ist laut einer gemeinsamen Mitteilung der Klubs "die konzeptionelle Entwicklung und Ausrichtung der Frauen-Bundesliga in ein sich selbst tragendes und eigenständiges Ökosystem". Für die Umsetzung hat sich aus den Vereinen heraus eine Taskforce formiert, die von allen Klubs das Mandat erhalten hat.

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In dem Gremium sind Wolfsburg, Frankfurt, Bayern München, RB Leipzig, der 1. FC Köln, die TSG Hoffenheim, die SGS Essen, der SC Freiburg und Werder Bremen vertreten. Auch der Deutsche Fußball Bund (DFB), unter dessen Dach die Bundesliga organisiert ist und der für die kommende Saison bereits die Aufstockung der Eliteklasse von 12 auf 14 Mannschaften beschlossen hat, sitzt mit am Tisch.

Viola Odebrecht (Leiterin Frauen- und Mädchenfußball RB Leipzig)

Ex-Nationalspielerin Viola Odebrecht verantwortet den Frauen- und Mädchenfußball bei RB Leipzig.

RB-Fußballchefin Odebrecht: "Starkes Zeichen"

Die Taskforce soll "einen eigenen und unabhängigen Geschäftsplan" für die Liga entwickeln, "inklusive der daraus abzuleitenden Maßnahmen". Der aus dem Frühjahr 2023 stammende Professionalisierungsplan des DFB war Grundlage für die Klubs, "sich weiterführend proaktiv mit Inhalten zu Wachstumspotenzialen und strategischen Zukunftsszenarien zu befassen" und mündete nun in der Gründung der Gesellschaft.

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"Mit der Projektgesellschaft setzen wir ein starkes Zeichen für die Zukunft des Frauenfußballs in Deutschland. Es ist unser gemeinsames Ziel, die Liga in ein eigenständiges und wirtschaftlich stabiles System zu überführen", betonte RB-Frauenfußballchefin Viola Odebrecht.

Isabelle Knipp

Jena-Sportdirektorin Isabelle Knipp.

Jena ist überzeugt, dass "alle Vereine profitieren"

Isabelle Knipp, Sportdirektorin von Aufsteiger FC Carl Zeiss Jena, unterstrich: "Wir freuen uns sehr auf die aktive Mitarbeit in diesem professionellen Umfeld und die Unterstützung des DFB und sind zudem überzeugt, dass von diesem gebündelten Engagement wichtige Impulse für das wirtschaftliche Wachstum bzw. eine wirtschaftliche Unabhängigkeit des Frauenfußballs ausgehen, von der alle Vereine – vom Aufsteiger bis zum Champions-League Club – nachhaltig profitieren."

SpiO/sid