Fußball | 2. Bundesliga FCM-Abwehrchef Müller vorm Duell gegen "Blutgrätschen"-Meister Rostock siegessicher
Drei Endspiele für den Klassenerhalt, oder: Crunchtime beim 1. FC Magdeburg. Den Auftakt am Sonntag macht das Ostduell beim zuletzt starken FC Hansa. Die Rostocker sind die Grätschen-Meister der Liga. FCM-Spieler Müller ist dennoch überzeugt vom Auswärtssieg.
Entscheidende Wochen für den 1. FC Magdeburg. Wollen die Elbestädter in der 2. Bundesliga bleiben, kommt es vor allem auf die kommenden drei Spiele im Fünf-Spiele-Restprogramm an: In Rostock, gegen Osnabrück und in Kaiserslautern geht es gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf.
Müller: "Nehmen es als Endspiel"
"Wir nehmen es als ein Endspiel", blickt FCM-Abwehrchef Tobias Müller auf den Auftakt in die Abstiegs-Duelle am Sonntag (21. April 2024, 13.30 Uhr im Ticker und komplett live hören in der SpiO-App) bei Hansa Rostock. "Wir wollen endlich wieder einen Dreier holen und uns Luft verschaffen." Das wäre dringend nötig, nach zuletzt sechs Spielen ohne Sieg ist der Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz auf magere zwei Punkte geschrumpft.
"Sehe absoluten Aufwärtstrend"
Immerhin blieb der FCM zuletzt zwei Spiele ohne Niederlage – und nach 621 Minuten traf das Team von Trainer Christian Titz zuletzt gegen den Hamburger SV wieder. "Ich sehe einen absoluten Aufwärtstrend", so die optimistische Einschätzung von Müller. Der Innenverteidiger fehlte beim jüngsten 2:2 gegen den HSV gelbgesperrt, sah das Remis nach 2:0-Führung von der Tribüne aus: "Da war ich nervöser als vor jedem Spiel."
Das Kopfrattern nach dem Abschlusstreffer
Die späten Gegentore im Elbeduell gegen den HSV waren auch in den Tagen nach dem 2:2 noch Thema beim FCM: "Wir waren 65 Minuten top. Wir müssen schaffen, über 90 Minuten unsere Leistung zu bringen", sagt Müller und gibt einen Einblick in die Spiel-Analyse: "Wir haben alles unter Kontrolle, dann kommt der Anschlusstreffer. Dann fängst Du an, zu überlegen. Dann machst Du vielleicht auch unbewusst einen Schritt weniger."
Tobias Müller.
Für das Gastspiel in Rostock verspricht der 29-Jährige: "Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass wir am Sonntag an den 65 Minuten anknüpfen und als Sieger vom Platz gehen."
Rostocker Heimstärke
Und das dürfte schwer genug werden: Rostock ist das Top-Team der abstiegsbedrohten Zweitliga-Klubs. Von den jüngsten vier Spielen gewannen die Ostseestädter drei. Mit einem weiteren Erfolg könnte Hansa den FCM sogar überholen. Und: Rostock holt seine wichtigen Punkte zuhause: Sechs Heimsiegen stehen nur drei Auswärtssiege gegenüber. 20 Punkte sammelte die Kogge im heimischen Stadion, nur elf auf fremden Plätzen. Das weiß auch Müller: "Wir wissen, dass am Sonntag eine sehr hitzige Stimmung sein wird. Rostock mit den eigenen Fans im Rücken, da kann eine Wucht entstehen."
Hansa gewann zuletzt drei von vier Spielen, so auch gegen Greuther Fürth.
Hansa führt Foul-Statistik an
Während der FCM noch immer das Zweitliga-Team mit dem größten Ballbesitz ist, führt Hansa eine eher unrühmliche Statistik an: Rostock ist mit 424 Fouls am Gegner der Blutgrätschen-Meister der Liga. Und das mit deutlichem Vorsprung. Greuther Fürth, das Team, das am zweithäufigsten unfair zulangt, hat bisher 360 Mal gefoult.
"Sie werden auf zweite Bälle gehen und auf Standards. Vielleicht mit Härte", erwartet auch Müller eine durch Zweikämpfe geprägte Partie. Was den Magdeburger Defensivmann zusätzlich im Abstiegskampf motiviert, ist die Erinnerung an den Zweitliga-Abstieg mit dem FCM 2019: "Da ist eine Leere in Dir, Du fällst in ein Loch", blickt Müller zurück. Geschichte wird sich aber nicht wiederholen, verspricht er. Zumindest dieses Jahr nicht, denn: "Ich sehe uns so stark und bin so von uns überzeugt, dass wir packen werden." Ein Auswärtssieg am Sonntag in Rostock wäre da ein guter Anfang.
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Dirk Hofmeister