Leichtathletik | Kugelstoßen Favoritensiege und Meeting-Rekorde für Weir und Lijiao in Rochlitz
Kugelstoßer Zane Weir aus Italien hat der Konkurrenz beim Hallen-Meeting in Rochlitz erneut keine Chance gelassen. Auch die chinesische Olympiasiegerin Gong Lijiao triumphierte. Beste Deutsche wurde erneut Yemisi Ogunleye.
Weir gewann den Wettkampf am Sonntag (04.02.2024) in Mittelsachsen souverän und stellte mit seinen 21,38 Metern auch einen neuen Meeting-Rekord auf. Landsmann Leonardo Fabbri hatte mit 21,06 Metern deutlich das Nachsehen. Dritter wurde der Südafrikaner Kyle Blignaut (20,52 Meter). Weir und Fabbri hatten sich beim Meeting vergangene Woche in Nordhausen noch ein spannendes Duell geliefert. Auch dort stellte Weir einen neuen Meeting-Rekord auf (21,67).
Weir übertrumpft Storl
Dieses Mal machte der Hallen-Europameister direkt im zweiten Versuch Nagel mit Köpfen. Mit seinen 21,38 Metern setzte der Vorjahressieger nicht nur ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz, sondern pulverisierte auch den Meeting-Rekord von David Storl. Der Olympia-Zweite von London hatte einst einen Zentimeter weniger in Rochlitz geworfen. Im dritten und im letzten Versuch knackte Weir sogar die 22-Meter-Marke, allerdings waren die Würfe ungültig.
Die deutschen Kugelstoßer hatten deutlich das Nachsehen und landeten allesamt auf den hinteren Plätzen. Bester DLV-Athlet war Silas Ristl vom LAC Essingen mit 19,37 Metern auf Rang fünf. Knapp dahinter landete bei seinem Heimspiel Steven Richter vom LV 90 Erzgebirge mit 19,36 Metern. "Ich bin selbst überrascht, dass es so gut ging, weil ich zuletzt Probleme mit dem Handgelenk hatte", freute sich der 20-Jährige, der mitterweile den Fokus auf das Diskuswerfen gesetzt hat.
Sonderlob für Event in Rochlitz
Neben der internationalen Weltspitze gab sich auch Publikumsliebling Niko Kappel die Ehre in der Männer-Konkurrenz. Der Paralympics-Sieger von Rio steigerte sich bis zum dritten Versuch sukzessive und brachte die Kugel bis auf 14,13 Meter. "Ich bin auf jeden Fall happy", kommentierte der 28-Jährige die zweitbeste Hallenleistung seiner Karriere. "Es wäre aber noch mehr möglich gewesen." Ein Sonderlob gab es auch für die Organisatoren. "Ich komme super gerne her und bin mega stolz auf die Veranstaltung."
Auch Bundestrainer Sven Lang zeigte sich begeistert von der Atmosphäre: "Rochlitz ist für die Athleten immer etwas Besonderes. Unsere Top-Athleten sind es zwar gewohnt, gegen die internationale Elite anzutreten. Aber es entfacht immer noch einmal mehr Ehrgeiz."
Gong Lijiao wirft Weltjahresbestleistung
Bei den Frauen feierte Olympiasiegerin Gong Lijiao einen Favoritensieg. Die 35-jährige Chinesin warf im sechsten und letzten Versuch die Weltjahresbestleistung von 19,65 Meter und setzte sich damit knapp vor Yemisi Ogunleye durch. Die 25-Jährige von der MTG Mannheim schaffte 19,42 Meter. "Ein Lichtblick", sagte Bundestrainer Lang.
Ogunleye hatte vergangene Woche bereits beim Meeting in Nordhausen geglänzt, wo sie mit 19,57 Metern einen Meeting-Rekord aufgestellt hatte. Auch Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) schaffte es auf das Podest, lag mit 17,92 Metern aber bereits deutlich im Hintertreffen. "Damit kann sie nicht zufrieden sein", sagte Lang. "Aber wir sind noch am Anfang der Saison. Da wird noch etwas gehen."
Sara Gambetta wurde von ihren ehemaligen Teamkolleginnen emotional verabschiedet.
Gambetta sagt Bye Bye
Wie schon in Nordhausen wurde auch in Rochlitz mit Sara Gambetta eine der besten deutschen Kugelstoßerin der vergangenen Jahre verabschiedet. Die eigentlich fest für die Olympischen Spielen 2024 in Paris eingeplante Athletin von SV Halle hatte Mitte Januar überraschend ihr Karriereende verkündet. Ihr Tank sei leer, hatte die 30-Jährige, die 2023 noch Hallen-Vize-Europameisterin geworden war, ihren Rückzug begründet.
jsc