Fußball | Regionalliga Fabelserie des FSV Zwickau reißt in Greifswald
Nur kurz darf der FSV Zwickau davon träumen, auch vom Greifswalder FC etwas Zählbares mitzunehmen. Jedoch büßen die Westsachsen schlussendlich verdient ihren Nimbus von zuletzt sieben Partien in Serie ohne Niederlage ein.
Die Fabelserie des FSV Zwickau hat ausgerechnet am letzten Spieltag vor der Winterpause ihr Ende gefunden. Das Team von Cheftrainer Rico Schmitt unterlag an der Ostseeküste beim Greifswalder FC mit 1:2 (0:1). Ex-Lok-Angreifer Osman Atilgan hatte die Gastgeber früh in Führung gebracht. Nach dem Seitenwechsel gelang FSV-Joker Lucas Albert der Ausgleich, ehe Pascal Schmedemann für den GFC die postwendende und entscheidende Antwort fand.
Es war die erste Niederlage nach zuvor sieben ungeschlagenen Spielen. Mit 32 Punkten nach nun 19 Partien liegen die Westsachsen auf Rang vier hinter Spitzenreiter Lok Leipzig, dem HFC und Rot-Weiß Erfurt.
Atilgan schockt FSV – Könnecke fehlen Zentimeter
Greifswald kam vor 913 Zuschauern im heimischen Volksstadion griffiger in die mit 30-minütiger Verzögerung (der FSV-Fanzug hatte Verspätung) angepfiffene Partie. Ein leichtfertiger FSV-Ballverlust im eigenen Strafraum eröffnete Routinier Gudio Kocer den Weg zur Grundlinie – Atilgan nahm den anschließenden Rückpass direkt, doch Rechtsverteidiger Rene Rüther blockte (3.). Den ersten Abschluss der "Schwäne" vereitelte GFC-Keeper Jakub Jakubov reaktionsschnell – Kapitän Mike Könnecke hatte aus 20 Metern das kurze Eck anvisiert (9.). Dennoch wirkte Zwickau zu oft fahrig, während das Heimteam von Trainer Markus Zschiesche selbstbewusst und gedankenschneller die Partie dominierte.
Osmann Atilgan (li.), hier im Duell mit Oliver Fobassam, brachte Greifswald mit schönem Volley in Führung.
Die Quittung dafür: Rüther verlor Atilgan aus den Augen, der David Vogts mit Unterschnitt getretenen Eckball per Volleyaufsetzer aus zehn Metern ins lange Eck vollendete (15.). Der Rückstand hätte noch anwachsen können, wenn Torwart Lucas Hiemann gegen Vogts leicht verdeckten Schuss nicht zur Stelle gewesen wäre (21). Die beste Chance zum Ausgleich hatte wiederum Könnecke, der mit feiner Außenristtechnik aus 15 Metern das linke Dreiangel nur um Zentimeter verfehlte (33.).
Schmedemann antwortet Albert prompt
Kurz nach dem Seitenwechsel ließ Greifswald-Kapitän Soufian Benyamina eine neuerliche Lücke in der FSV-Defensive ungenutzt und schob Kocers puntgenaues Zuspiel rechts vorbei (48.). Im Anschluss fanden auch die Gäste in die zweite Hälfte – mit Wirkung. Der zum Wiederanpfiff eingewechselte Joker Albert köpfte den über Sonny Ziemer, Jahn Herrmann und Flankengeber Lukas Eixler vorgetragenen, schönsten Zwickauer Angriff der gesamten Partie ins lange Eck (56.).
Ogechika Heil scheitert hier noch an Zwickau-Keeper Lucas Hiemann. Momente später klingelte es trotzdem ein entscheidendes zweites Mal.
Die Jubelschreie waren jedoch kaum verhallt, als der GFC einmal mehr eingeladen wurde. Zwar zeigte Hiemann noch eine Glanztat gegen Ogechika Heil, aber nur Momente später ließ Felix Schlüsselburg Guido Kocer unbedrängt flanken, was Innenverteidiger Schmedemann mit dem Kopfball ins kurze Eck bestrafte (59.). Einzig bei Schlüsselburgs Fernschuss und Ziemers direkt folgender Eckballverlängerung auf die Oberkante der Latte (73.) sollte das Schmitt-Team einem neuerlichen Ausgleich noch einmal nahekommen.
mhe