Holger Scholze

Fußball | 3. Liga Nach Dynamo-Mitgliederversammlung: Präsident Scholze tritt zurück

Stand: 16.11.2024 22:10 Uhr

Auf der Mitgliederversammlung von Dynamo Dresden bleib das Ehrenratsverfahren gegen Präsident Scholze bestehen. Daraufhin trat dieser zurück. Für die laufende Saison rechnet der Klub mit einem Minus.

Dynamo-Dresden-Präsident Holger Scholze ist am Samstagabend zurückgetreten. Dass gab der Verein in einer Mitteilung bekannt. Grund dafür ist offenbar ein Antrag Scholzes, der auf der Mitgliederversammlung in den Stunden zuvor abgelehnt wurde. Vizepräsident Michael Bürger bedauerte die Entscheidung Scholzes.

Mehrheit stimmt gegen Scholze-Antrag

Auf der Versammlung am Samstag im Dresdner Congress-Zentrum wurde ein Antrag auf die Aufhebung des Ehrenratsverfahrens gegen Scholze nicht zur Abstimmung zugelassen. Das berichtet die "Sächsische Zeitung ()".

Eine Mehrheit lehnte dies per Handzeichen ab. Der Ehrenrat hatte ihm zuvor wegen Verstoßes gegen die Satzung eine Strafe von 1.000 Euro aufgebrummt, nachdem Börsenexperte Scholze zwei Geschäftspartnern im November 2023 das Trainingszentrum gezeigt hatte. Der Finanz-Journalist bezeichnete die Vorwürfe in der SZ als "grotesk" und bezahlte die Strafe nicht. Deshalb wurden ihm die Mitgliedsrechte entzogen – Scholze musste der Mitgliederversammlung fern bleiben.

Dynamo Präsident Holger Scholze spricht zu den Mitgliedern.

2021 sprach Dynamo-Präsident Holger Scholze auf der Mitgliederversammlung.

Neues Aufsichtsratsmitglied

Neues, altes Aufsichtsratsmitglied bei den Schwarz-Gelben ist André Gubsch. Der Verwaltungsdirektor am Elblandklinikum Riesa rückt für Jens Hieckmann, der Ende Oktober zurücktreten war, nach. Der 46-jährige Gubsch war bereits 2022 nach dem Tod von Legende "Dixie" Dörner im Aufsichtsrat.

Dresden plant mit Minus von 2,6 Millionen Euro - Eigenkapital "sehr komfortabel"

Die laufende Drittliga-Saison plant Dynamo mit einem Minus von 2,6 Millionen Euro. Das wäre allerdings der finanzielle "Worst Case". Darin enthalten ist eine Aufstiegsprämie von rund einer Million Euro. Derzeit liegen die Sachsen auf Nicht-Aufstiegsplatz vier. Finanz-Geschäftsführer Stephan Zimmermann sagte: "Bei einem solchen Minus würde unser Eigenkapital von 11,5 auf 8,9 Millionen zurückgehen. Aber das ist immer noch sehr komfortabel." Die Werbeerlöse in Höhe von 9,9 Millionen Euro seien über dem Schnitt der Zweitligisten gewesen. Im Vergleich zum Schnitt der Drittligisten sei der Umsatz doppelt so hoch gewesen. Aber: Mit dem zweitteuersten Kader verspielte die SGD den Aufstieg trotz komfortabler Ausgangslage noch und wurde nur Vierter.

Trainer Markus Anfang (Dresden) scheint unzufrieden zu sein.

Der damalige Dynamo-Trainer Markus Anfang konnte den großen Vorsprung nach der Hinrunde nicht zum Aufstiegsziel retten.

Sportchef plant zweite Mannschaft

Ab der Saison 2025/26 soll auf Wunsch von Sportchef Thomas Brendel eine U21-Mannschaft in der Landesliga starten. Angepeilt wird der Aufstieg in die Oberliga. Die Amtszeit der Dynamo-Gremien wurde mit der nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit von drei auf vier Jahre aufgestockt. Damit soll mehr Kontinuität gewährtleistet werden.

Klub rechnet mit hohen Kosten nach "Pyro-Show" beim DFB-Pokal

Kritisch sieht Kommunikations-Geschäftsführer David Fischer den massiven Einsatz von Pyrotechnik beim DFB-Pokalspiel Ende Oktober gegen Darmstadt 98 (2:3): "Pyrotechnik gehört ein Stück weit zur Fankultur, aber es sollte im Rahmen bleiben. Wahrscheinlich werden die Strafen durch den DFB für dieses eine Spiel höher ausfallen als die Summe für die gesamte vergangene Saison." Das waren 210.000 Euro

Eine Pyroshow der SGD-Fans im K-Block.

Eine Art Pyroshow im K-Block von Dynamo Dresden während des Pokalspiels gegen Darmstadt.

cke