Fußball | 3. Liga Dynamo Dresden: Klare Ansagen sollen Gegentore vermeiden
Dynamo Dresden ist am Mittwoch beim SV Wehen-Wiesbaden gefordert. Die Hessen kamen zuletzt richtig unter die Räder. Wer deshalb ein einfaches Spiel erwartet, hat für SGD-Trainer Thomas Stamm von der 3. Liga keine Ahnung.
Es war eine der großen Überraschungen am zehnten Spieltag: Wehen-Wiesbaden, bis dahin in der Spitzengruppe dabei, erlebte bei Kellerkind und Abstiegskandidat Hannover 96 II ein Debakel und kassierte eine 1:5-Klatsche.
3. Liga enorm ausgeglichen
So klar wie das Ergebnis war das Spiel allerdings nicht. "Das Resultat ist sehr brutal, Hannover war sehr effizient. Wiesbaden hatte zu Beginn richtig dicke Dinger, das Spiel kann auch anders laufen", sagte Trainer Stamm auf der obligatorischen Pressekonferenz am Dienstag (22. Oktober). Dynamos Mittwochsgegner (19 Uhr, live hören und im Ticker) dürfte angeknockt sein.
Wer allerdings einen Spaziergang für die Schwarz-Gelben erwartet, kennt die 3. Liga nicht. Stamm macht klar: "Die Liga ist seit Jahren sehr ausgeglichen." Das liege möglicherweise daran, dass die personelle Rotation größer als beispielsweise in der 1. oder 2. Bundesliga ist. "Gewisse Dinge müssen sich so erst einspielen und einpendeln."
Gerade zu Saisonbeginn, wenn die Mannschaften in der Findungsphase sind, kann jeder jeden schlagen. "Deshalb musst du jedes Spiel mit der gleichen Haltung angehen und darfst nicht nachlassen", so der Dynamo-Coach, der versichert, dass kein Dynamo-Spieler wegen der fünf Gegentore an einen Selbstläufer denkt.
Sterner drängt sich auf
Dennoch könnte der Gegner zur rechten Zeit kommen, denn mit insgesamt schon 18 Gegentreffern sind die Hessen alles andere als sattelfest. Dynamos Offensive (19 Tore, zweitbester Angriff der Liga) war dagegen bisher das Prunkstück und mit Jonas Sterner drängt ein weiteres Offensiv-Talent in die Startelf.
Jonas Sterner brauchte gegen Essen frischen Schwung und traf zum zwischenzeitlichen 2:2.
Er war nicht nur wegen seines Treffers nach seiner Einwechslung beim verrückten 3:3 gegen Rot-Weiss Essen ein Gewinner. Sterner belebt mit Wucht und Tempo das Spiel, hat allerdings große Konkurrenz. Stamm lobte den 22-Jährigen, ob er sich einen Startelf-Einsatz verdient hat, ließ er offen.
Klare Ansagen = weniger Fehler
Genauso wie eine System-Umstellung. Die SGD war zuletzt defensiv löchrig wie Schweizer Käse, fing sich zu leicht Gegentreffer ein. Möglich, dass in Wiesbaden aus der Fünfer- eine Viererkette wird. Stamm sieht die Probleme aber nicht ausschließlich in der taktischen Ausrichtung. Vielmehr spricht er von einem Kommunikationsproblem und übte auch Selbstkritik. "Im Optimalfall sind alle stark in der Kommunikation, je klarer wir kommunizieren, desto weniger Fehler passieren", meinte der 41-Jährige.
Besser zu hören sein sollten die Anweisungen. Im Vergleich zum Hexenkessel in Dresden geht es in der BRITA-Arena Wiesbaden eher beschaulich zu. 4.500 Fans werden erwartet, davon 1.300 aus Dresden.
sst