Marco Rose gestikuliert.

Fußball | Bundesliga "Der Tabelle hat es auch geholfen" – RB Leipzig grüßt von der Spitze der Bundesliga

Stand: 27.10.2024 10:46 Uhr

Der Zeitumstellung sei Dank steht RB Leipzig zumindest für 25 Stunden auf Rang eins im Oberhaus des deutschen Fußballs. Trainer Marco Rose prophezeite dieses Szenario schon vor Wochen.

Einen knappen Monat ist es her, da saß Marco Rose auf der Pressekonferenz nach zwei Nullnummern und musste sich kritischer Fragen erwehren. Der Trainer aus Leipzig war mit dem damaligen Punkteschnitt zufrieden, zeigte sich vielmehr überrascht von der Diskussion um sein ungeschlagenes Team und den aus seiner Sicht Mangel an der Klasse der zurückliegenden Gegner Union Berlin und FC St. Pauli. "Die trainieren auch fünf oder sechs Mal die Woche. Das sind jetzt alles so Marco-Rose-Sprüche, die man in den letzten sechs Jahren wahrscheinlich vier, fünf Mal gehört hat."

RB-Coach Rose: "Brauchen Siege für unsere Ziele"

Und weiter: "Ich bin schon manchmal verwundert, wie schnell Dinge herbeigeredet werden, wie schnell Konsequenzen eingefordert werden. Und wenn man sich das alles mal ein bisschen auf der Zunge zergehen lässt, weiß ich nicht, was passiert ist am Beginn einer Saison." In ein paar Wochen könne man weitersehen, "vielleicht reden wir dann schon über die Tabellenführung und ob wir deutscher Meister werden."

Auch personelle Rückschläge halten RB Leipzig gegen Freiburg nicht auf

Eben jenen Platz an der Sonne hat RasenBallsport in der Nacht von Samstag (26. September) auf Sonntag genießen können, dank Zeitumstellung sogar eine Stunde länger. Nach dem oben zitierten Monolog gewannen die Leipziger vier Ligaspiele in Folge, schossen zehn Tore und hielten den eigenen Kasten bis auf den Gegentreffer gegen Freiburg sauber – spielübergreifend für 510 Minuten. Gegen den SC tat sich die Rose-Truppe schwer, musste nach dem Ausfall von Xavi auch Torhüter Peter Gulacsi verletzungsbedingt auswechseln und einem Rückstand hinterherrennen.

Marco Rose (RB-Trainer): "So aus der Pause zu kommen - das macht mich stolz"

Doch mit Youngster Maarten Vandevoordt im Kasten und Routinier Willi Orban als Torschütze leiteten die Sachsen das Comeback im zweiten Durchgang ein und drehten durch weitere Treffer von Neuzugang Lutsharel Geertruida und Knipser Lois Openda die Partie zum 3:1-Erfolg. Angesprochen auf die mit dem Sieg einhergehende Übernahme des Spitzenplatzes in der Bundesliga sprach Marco Rose lieber über die Leistung seines Teams: "An sich zu glauben, so zurückzukommen nach einem Rückstand, so aus der Pause zu kommen, das Spiel zu drehen und hinten so leidenschaftlich zu Ende zu verteidigen: das macht mich heute auch schon ein Stück weit stolz. Und für die Tabelle hat es auch geholfen." Klingt nach einem rundum zufriedenen Übungsleiter, der sein 69. Spiel als Cheftrainer absolvierte und damit neuer Rekordcoach am Cottaweg ist.

Konkurrenz strauchelt, RB marschiert

Neben der überragenden Defensive – erst drei Gegentreffer hat Leipzig kassiert – ist auch im Angriff zumindest in den nationalen Wettbewerben eine gewisse Kaltschnäuzigkeit wieder da. 19 Ligaspiele sind Rose und sein Team ungeschlagen, in dieser Saison als einzige Mannschaft neben den Bayern. Während die Konkurrenz aus Leverkusen und Dortmund am Samstag Punkte liegengelassen hat, spielt der Rekordmeister noch gegen Bochum und muss dort erst einmal einen Sieg einfahren, damit RasenBallsport noch von Platz eins verdrängt werden kann. Am Elsterflutbecken wird man sich das Duell der Bayern mit dem strauchelnden VfL unter Interimstrainer Markus Feldhoff ganz entspannt anschauen können. Und vielleicht eine Woche an der Spitze zelebrieren können, ohne dass gleich alle von der Meisterschaft reden. Schließlich liegt der Fokus erst einmal auf dem Pokal und dem FC St. Pauli, der am Dienstag (29. Oktober um 18:00 Uhr, live im Audiostream und Ticker) in Leipzig vorstellig wird.

jar