
Leichtathleitk | Hallen-WM Chemnitzer Dreispringer Heß peilt Medaille an
Mit fast fünf Jahren Verspätung findet an diesem Wochenende die Leichtathletik-Hallen-WM in China statt. Das deutsche Team nimmt mit einer kleinen Auswahl teil - der Sachse Max Heß ist aber einer der Mitfavoriten. Und er geht selbstbewusst in die Titelkämpfe.
Der Kapitän des Teams kann gleich bei der ersten Entscheidung die Maßstäbe setzen. "Ich hoffe, dass ich die gleich hoch ansetzen kann", lacht Max Heß. Der Dreispringer aus Chemnitz ist einer der Medaillenfavoriten einer kleinen deutschen Delegation, die von Freitag bis Sonntag (21. März bis 23. März) bei der Hallen-Weltmeisterschaft im chinesischen Nanjing an den Start geht.
Acht Athletinnen und Athleten sind zu den Titelkämpfen in die chinesische Acht-Millionen-Stadt im Osten des Riesen-Reiches gereist. Neben Dreispringer Heß ist auch der Hallenser Siebenkämpfer Till Steinforth dabei. Beide gewannen erst kürzlich bei der Hallen-Europameisterschaft in den Niederlanden Medaillen, Heß sprang zu Silber, Steinforth erkämpfte mit deutschen Rekord (6.388 Punkte) Bronze.

Max Heß bei der EM Anfang März.
Heß: "Jede Medaille wäre ein Erfolg"
Heß war zur EM vor gut zwei Wochen als Weltjahresbester gereist, und verbesserte sich in Appeldoorn auf 17,43 Meter. Gold räumte aber der Italiener Andy Diaz Hernandez (17,71 Meter) ab. Was sind nun die Ziele für die WM in China? "Ich glaube, jede Medaille wäre ein Erfolg", sagt der 28-jährige Sachse. "Aber ich wäre auch mit einer guten Gesamtperformance zufrieden, wenn keine Medaille rausspringt. Wenn ich wieder auf 17,40 Meter oder 17,50 Meter springen kann, wäre ich ganz zufrieden. Mit dieser Weite wäre eine Medaille drin."
Fünf Medaillenkandidaten im Dreisprung
Seine größten Konkurrenten sieht Heß natürlich im Italiener Diaz Hernandez, aber auch im Chinesen Yaming Zhu (Jahresbestweite 17,31 Meter), dem Jamaikaner Jordan Scott (17,14 Meter) und dem Kubaner Lazaro Martinez (17,12 Meter). "Zwischen uns fünf Athleten wird es wohl ausgetragen", glaubt Heß. Insgesamt sind 15 Athleten im Finale am Start.
Deutsches Oktett
Neben Heß und Steinforth fahren aus dem deutschen Team noch Hochspringerin Imke Onnen, Dreispringerin Jessie Maduka, Fünfkämpferin Vanessa Grimm, 3.000-Meter-Läufer Sam Parsons der Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre sowie Siebenkämpfer Tim Nowak zur Hallen-WM. Die Titelkämpfe sind der letzte Höhepunkt der Hallen-Saison – und auch der Grund, warum das deutsche Team nicht größer ist. Viele Sportler bereiten sich bereits auf die Freiluftsaison vor.
Hallen-WM 2020 findet jetzt erst statt
Außerdem und ungewöhnlich: Die WM findet bereits ein Jahr nach Glasgow 2024 statt, normalerweise sind bei der Leichtathletik zwischen den Großereignisasen zwei Jahre. Der einfache Grund: In Nanjing sollte die WM schon 2020 stattfinden, wurde wegen der Corona-Pandemie aber abgesagt. Die Wiederholung findet jetzt statt. Für Heß hat die Hallen-WM aber "den Stellenwert jeder anderen Hallen-Weltmeisterschaft. Es geht um Medaillen." Und am liebsten mit so einer Medaille will der Chemnitzer dann auch wieder abreisen aus China.
Am Freitag, 21. März, ab 4.05 Uhr mitteleuropäischer Zeit geht es für den Deutschen um Gold, Silber und Bronze.
Drk Hofmeister