Fußball | Regionalliga Chemie unterliegt Zehlendorf nach durchwachsenem Auftritt
Topspiel in Berlin. Mit Chemie Leipzig und Hertha Zehlendorf trafen zwei Teams aufeinander, die gut in die Saison gestartet waren und mit einem Sieg die Tabellenspitze im Blick behalten wollten.
Chemie Leipzig hat am 5. Spieltag eine knappe aber verdiente 0:2 (0:1)-Niederlage bei Hertha Zehlendorf hinnehmen müssen.
Florian Kirstein und Trainer Miroslav Jagatic (Chemie Leipzig)
Mit denkbar schlechten Nachrichten begann der Nachmittag für Chemie-Coach Miroslav Jagatic und alle, die es mit Grün-Weiß hielten. Florian Kirstein wurde kurzfristig in der Startelf durch Tim Bunge ersetzt. Das tat dem Geschehen, das auf dem Platz folgen sollte, allerdings keinen Abbruch.
Rasanter Beginn auf beiden Seiten
Die Begegnung hielt von der ersten Minute an ihr Versprechen eines Top-Spiels, beide Teams agierten mit offenem Visier. Keine fünf Minuten waren gespielt, da hatten sowohl die Gäste durch Fabian Rüth (2.) als auch die Hausherren durch Serhat Polat (4.) bereits einen gefährlichen Abschluss zu verbuchen. In diesem Tempo sollte das zunächst weitergehen und auch zur frühen Führung der Gastgeber führen.
BSG-Verteidiger Marcel Kohn stellte sich im eigenen Strafraum zu ungeschickt gegen Mittelfeldspieler Eric Stiller an und brachte den Herthaner zu Fall – Schiedsrichter Christoph Dallmann zögerte keinen Augenblick und zeigte auf den Punkt. Abdulkadir Beyazit ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und verwandelte unhaltbar ins vom Schützen gesehen linke Eck zur Führung (8.). Benjamin Bellot hatte die Seite geahnt, kam aber nicht mehr an den Ball.
Abdulkadir Beyazit (Hertha 03) erzielt per Foulelfmeter das Tor zum 1:0 gegen Torhüter Benjamin Bellot (Chemie Leipzig).
Chancen auf beiden Seiten – mit Vorteilen für Berlin
Die Chemiker benötigten eine kurze Zeit, um sich vom frühen Rückstand zu erholen, kamen dann aber ihrerseits zweimal durch Bunge (18. / 22.) zu Abschlussmöglichkeiten, allerdings kaum zwingend. Ganz anders die Hertha. Gleich dreimal musste Bellot sein Team mit starken Paraden vor einem größeren Rückstand bewahren. Beyazit (29.), Cenker Yoldas (35.) und Furkan Yildirim (38.) tauchten in dieser Phase allesamt frei vor dem Leipziger Schlussmann auf. Anschließend ging es für Chemie mit dem knappen Rückstand in die Pause.
Zerfahrener zweiter Durchgang
Wer nach der kurzweiligen und unterhaltsamen ersten Hälfte auf mehr in Halbzeit zwei hoffte, wurde enttäuscht. Beide Teams verloren völlig den Faden, es wurde gemeckert, gefoult und wieder gemeckert. Schiedsrichter Christoph Dallmann verteilte insgesamt 12 Gelbe Karten - acht allein nach der Pause. Gemeinsam mit den vielen Wechseln kam überhaupt kein Spielfluss mehr auf und das schadete insbesondere der BSG, die kaum noch Chancen verbuchen konnten.
Den Deckel drauf machte dann kurz vor Abpfiff Marius Ihbe, der einen direkten Freistoß in der 90. Minute aus zentraler Position mit Wucht im Tor unterbringen konnte und damit die erste Leipziger Niederlage der laufenden Saison besieglte. Zehlendorf klettert mit dem Sieg auf Rang drei, während Chemie auf den siebten Platz abrutscht.
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sbo